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Frust auf der Streuobstwiese

Wer öffnet Steinkauzröhren und lässt sie offen stehen? Unangenehm überrascht war ich als ich auf meine private Streuobstwiese kam. Jemand war an der Röhre und hatte sie offenstehen lassen.

Auch unangenehm, auf dem benachbarten BUND Grundstück hat jemand oder etwas den Baumstamm geschält:

Gegen ein Tier spricht eigentlich die noch relativ hohen Temperaturen und das viele Gras, was noch verfügbar ist.

Der Baum wird wohl nicht überleben?

Robinien im FFH Gebiet Sendefunkanlage Zellhausen

Nach einem Anruf vom RP Darmstadt gestern kamen wir auf die Sendefunkanlage Zellhausen zu sprechen. Dort hatte das Amt für Landwirtschaft zugesagt die Robinen auf den Trockenrasenflächen zu ziehen. Heute habe ich mir die Flächen angeschaut und festgestellt, dass man offensichtlich bisher noch nicht dazu gekommen ist. Unser Versuch die Bäume im Frühjahr zu ringeln hatte auch wenig Erfolg gezeigt. Offensichtlich sind die Bäume dafür noch viel zu klein?

Das ziehen der Kiefern und Weiden auf der Fläche mit der Senke hat sich ausgezahlt. In wochenlanger Handarbeit waren wir damit beschäftigt. Auf dieser Fläche steht nur eine Robinie, die entfernt werden sollte.

Größtenteils hat sich hier die typische Sandvegetation entwickelt. Je dichter der Pflanzteppisch wird, um so weniger Bäume und Sträucher werden sich dort ansiedeln.

Leider wurden die Goldruten nicht entfernt? Sollte man im nächsten Jahr unbedingt im Auge behalten. Die Robinien am Waldrand sollte man auch entfernen. Der permanente Samenwurf führt immer wieder zum aufkeimen von neuen Bäumen.

Im Hintergrund haben die Robinien zum Teil noch ihre Blätter.

Birken am Rand der Trockenrasen.

Aus der Nähe wird klar, was alles noch an Robinen auf der Fläche steht. Noch sind sie relativ klein.

Einige könnte man noch mit dem Spaten ausgraben? Auch die Kiefer kommt im geringen Maße auch wieder auf der Fläche. Vielleicht können wir im Winter die nochmal ziehen?

Neue Steinkauzröhren für den Amphibienlehrpfad

Eigentlich schon etwas überfällig! Die neuen Steinkauzröhren am Amphibienlehrpfad. Nachdem wir mit unserer Naturschutz AG die 30 neuen Meisenkästen an der Baumallee kontrolliert hatten (in 14 Kästen fanden Bruten statt) und die ersten 7 Fledermauskästen anbrachten (die nächsten 7 Kästen folgen am Donnerstag), haben wir nun endlich 3 neue Röhren auf „Galgen“ an den alten hessischen Apfelsorten aufgestellt.

Die ganze Aktion findet im Kontext unseres Projektes „Naturlernort Schule“ statt, bei dem es darum geht unsere Kinder wieder mehr an die Natur heranzuführen.

Die Gemeinde Mainhausen hatte uns die Nistkastenaktion erlaubt und ist damit einverstanden, dass wir im kommenden Frühjahr hinter der Schule die Wildblumenwiese nochmal nachsäen. Leider waren die Saatbomben bei den Osteferienbetreuungen der Gemeinde nicht richtig aufgegangen!

Die nächsten Steinkauzröhren hängen auf der Höhe der Schule in Richtung Zeller Bruch. Leider in einer Höhe von 8m, so dass sie für unser Projekt nicht nutzbar sind. Auch eine Kontrolle war in den letzten 10 Jahren nicht möglich. Keiner hat Lust auf Kontrollen mit einer 10m Leiter.

Ab Mitte Dezember wollen wir beginnen mit dem Schnitt der Obstbäume. Da ab Ende Januar der Amphibienzaun wieder gestellt werden muss, ist die Schnittperiode in diesem Jahr wieder arg verkürzt.

Wanderfalkenkasten für die Tonne?

Eigentlich sollte unser Wanderfalkenkasten im Engelsturm der Basilika in Seligenstadt angebracht werden. Das Holz, damals finanziert vom Kreis Offenbach, noch vom NABU Seligenstadt und Mainhausen beantragt, lagerte über Jahre auf einem Dachboden. Wegen den notwendigen Umbauarbeiten wollte man ihn in der Kirche nicht mehr haben.

Zusammen mit Manfred Gutermuth hatten wir den Kasten 2020 vom Dachboden geholt und privat finanziert fertiggestellt. Die Firma, die die Stromnetze betreibt, hatte sich bereit erklärt den Kasten auf einem Strommast zu installieren. Bedingung eine Stahlwanne am Boden anbringen, damit nichts runter fallen kann. Das hatte die Kosten ziemlich in die Höhe getrieben.

Nun nach über einem Jahr wurde uns von unbeteiligter Seite mitgeteilt, dass die Firma sich gegen den Kasten entschieden hätte. Wir haben uns geärgert, nicht von der Firma informiert worden zu sein! Für die Zukunft wollen wir mit solchen Firmen nichts mehr zu tun haben, die nicht in der Lage sind ihre Entscheidungen zu kommunizieren!

fertiger Wanderfalkenkasten nach Bauplan

Der Wanderfalkenkasten wurde nach einem Bauplan der Arbeitsgruppe Wanderfalken in Bayern gefertigt Baunleitung Wanderfalkenkasten.

Sofern unsere Untere Naturschutzbehörde keinen Bedarf an dem Kasten hat, wollen wir ihn gegen eine Spende abgeben!

mit zusätzlicher Blechwanne

Ergebnisse Fledermausmonitoring

Hainstadt

Insgesamt 49 Probeflächen. In 43 Probeflächen wurden 2021 insgesamt 200 Fledermäuse vorgefunden. In 6 Probeflächen gab es keine Hinweise auf Fledermäuse.

Vorgefundene Fledermausarten
  • 49 Probeflächen insgesamt
  • 6 Probeflächen ohne Fledermausnachweise
  • 88% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Probeflächen Hainstadt nördlich der L3416

Bis auf HST001 in allen Probeflächen Nachweise von Fledermäusen. Allerdings fehlen Daten vom Herbst auch von HST001. In den beiden neu eingerichteten Probefläche in der Lehmgrube HAST-L01 und HAST-L02 (Ausgleich für die neue Abbaufläche) bereits in der ersten Probefläche Nachweise von 2 Pipistrellus.

Vorgefundene Fledermausarten
  • 12 Probeflächen insgesamt
  • 1 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 92% Fledermaus-Belegungsrate (Probeflächen)

Probeflächen Hainstadt südlich der L3416 bis Langhorst/Obermannslache

Vorgefundene Fledermausarten
  • 30 Probeflächen insgesamt
  • 3 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 90% Fledermaus-Belegungsrate (Probeflächen)

Probeflächen Hainstadt östlich Langhorst/Obermannslache

Seligenstadt

Insgesamt 36 Probeflächen. In 34 Probeflächen wurden 2021 insgesamt 263 Fledermäuse vorgefunden. In 7 Probeflächen gab es keine Hinweise auf Fledermäuse.

Vorgefundene Fledermausarten
  • 36 Probeflächen
  • 7 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 80% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Seligenstadt Nord

Vorgefundene Fledermausarten
  • 19 Probeflächen insgesamt
  • 2 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 89% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Seligenstadt Süd

Vorgefundene Fledermausarten
  • 17 Probeflächen insgesamt
  • 5 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 70% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Mainhausen

Insgesamt 17 Probeflächen. In 8 Probeflächen wurden 2021 insgesamt 50 Fledermäuse vorgefunden. In 10 Probeflächen gab es keine Hinweise auf Fledermäuse. Es fehlten allerdings auch zum Teil die Herbstdaten.

Vorgefundene Fledermausarten
  • 17 Probeflächen insgesamt
  • 10 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 41% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Mainhausen ohne Sendefunkanlage

Vorgefundene Fledermausarten
  • 11 Probeflächen insgesamt
  • 8 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 27% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Zwar sind im Herbst nicht alle Kästen kontrolliert worden, doch ist eine sehr schlechte Kastenbelegung ablesbar.

Sendefunkanlage Zellhausen

Vorgefundene Fledermausarten
  • 6 Probeflächen insgesamt kontrolliert
  • 2 Probeflächen ohne Fledermausnachweis
  • 67% der Probeflächen mit Fledermausnachweisen

Viele Kästen wurden in diesem Jahr nicht kontrolliert. Das Ergebnis daher wenig repräsentativ.

Fledermausherbstkontrolle witterungsbedingt beendet

Seligenstadt weitgehend komplett. Hanburg fehlt der Waldbereich um die Lehmgrube. Mainhausen wurde nur partiell kontrolliert und Klein Welzheim steht noch aus. Jetzt kann man nur noch säubern!

Kleine Myotis – Fledermauskontrolle Herbst 2021 in Hainburg – Liebfrauenheide Foto Gunther Reiche (C)
Flachkasten an abgeschnittener Kiefer – Fledermauskontrolle Herbst 2021 in Hainburg – Liebfrauenheide Foto Gunther Reiche (C)
Im Flachkasten eine Fransenfledermaus und kleines Wespennest – Fledermauskontrolle Herbst 2021 in Hainburg – Liebfrauenheide Foto Gunther Reiche (C)
dito – Foto Gunther Reiche (C)

Kontrolle mit der Zigelei in und am Rande der Lehmgrube

Zwei Pipistrellus – Kästen wurden im Frühjahr aufgehängt Foto Gunther Reiche (C)
dito – Foto Gunther Reiche (C)

Noch ein paar Handy-Fotos

Großes Mausohr (C) AgFH
Großes Mausohr (C) AgFH
Braune Langohren (Paarungsquartier) (C) AgFH
Radnetzspinne (C) AgFH
Pipistrellus (C) AgFH
Spinne (C) AgFH
Spinne (C) AgFH
Beginn eines Wespennestes – nicht erfolgreich, wie in diesem Jahre oft! (C) AgFH

Nutzung alter Kriegsbunker als Überwinterungsquartiere für Fledermäuse

1936 begannen die Rodungsarbeiten für die 100ha große Fläche des Militärflughafens „Schafsweide“ in Zellhausen. Flakstellungen und Versorgungs-einrichtungen entstanden im südlich angrenzenden Wald. Der flache und weitgehend hindernisfreie Flugplatz war 1938 einsatzbereit.

Heute wird der ehemalige Flugplatz als Sendefunkanlage genutzt. Die heute noch gut erhaltenen 5 großen Bunker des damaligen Lagers „Falke“ dienten dem Transportgeschwader 30 als Munitions- und Versorgungsbunker, sowie als Werkstatt. Sie liegen südöstlich des ehemaligen Flugplatzes im Wald.

(C) Foto THW Jugend Bernd Lehner

Vor über 10 Jahre wurde durch die NABU Gruppe Hainburg auf Initiative von Hans Schwarting einer von 5 alten Kriegsbunker geöffnet, mit Fledermaus-versteckplätzen an der Decke ausgestattet und mit einer Metalltür versehen. In den Folgejahren konnten keine Belegungen des Bunkers mit Fledermäusen festgestellt werden. Im Jahre 2016 übergab Hans Schwarting den von ihm betreuten Bunker an die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibien-schutz Seligenstadt und Mainhausen (AgFA).

(C) Foto AgFA

Als Haupthindernis für die fehlenden Überwinterungsgäste wurde das sehr trockene Bunkerinnere vermutet. Der Zugang zu dem Bunker wurde mit Unterstützung der NABU Gruppe Hainburg vergrößert.
Dann überlegten wir wie Wasser in den Bunker eingebracht werden könnte und wie man das Wasser möglichst im ganzen Bunker verteilt. Hierbei hatte uns die THW Jugend Seligenstadt und die THW Jugend Bad Homburg ihre Hilfe angeboten. Wir begannen mit dem Aufgraben des Bunkerdaches in der Mitte der Bunkerdecke. Durch die Bunkerdecke haben wir ein Loch gebohrt, durch das wir die Stromzufuhr für die Lampen und Bohrmaschinen geführt haben. Auf der gesamten Fläche wurde der Boden perforiert und dann eine ca. 2 cm dicke Sandschicht eingefüllt. Am Ende haben wir das Loch in der Decke wieder geschlossen und eine Mulde zur Versickerung des Regenwassers geformt.

(C) Foto THW Jugend Bernd Lehner

Noch im selben Jahr zogen die ersten Braunen Langohren in den Bunker ein. An den beiden Schlitzen der Bunkertüren betreiben wir zwei Datalogger (Motionfox Mini) der Fa. Scanntronik.

Da die Temperatur im Herbst sehr langsam im Bunker sinkt, haben wir noch vor die alten Belüftungsschlitze wieder freizulegen um eine bessere Bewetterung zu erzielen.

Bereits beim Umbau des ersten Bunkers entstand die Idee die restlichen vier Bunker ebenfalls als Überwinterungsquartiere herzurichten. Im Februar 2020 haben wir Angebote für das Verschließen der Bunker, den Einbau von Öffnungen in den verschlossenen Bunkern und für die künftigen Bunkertüren eingeholt. Bei der Fraport haben wir kurz danach einen Antrag auf Bezuschussung des Umbaus gestellt. Leider führten die Auswirkungen der Coronapandemie zur Einstellung des Fraport-Förderprogramms. Im Sommer 2020 bekamen wir von der Löwenstein‘sche Stiftung in Kronberg die Zusage von 10.000€ für unseren geplanten Bunkerumbau. Bei der Stiftung des Kreises Offenbach „Miteinander Leben“ und der Umweltlotterie GENAU stellten wir dann auch Anträge für den Bunkerumbau. Im März 2021 sagte uns die Stiftung „Miteinander Leben“ 8.000€ und die Umweltlotterie GENAU im Juli 2021 5.000€ für unser Umbauprojekt zu. Allein die Genehmigung der Gemeinde Mainhausen als Grund- und Gebäudeeigentümer stand noch aus. Anfang August war es dann endlich soweit. Bei einem offiziellen Termin am 11. August 2021 an den Bunkern mit Landrat und Bürgermeister bekamen wir das Okay der Gemeinde für den Umbau.
Nun warten wir auf unseren Bauunternehmer und dessen Korrektur des Angebotes vom Februar 2020. Die Umbauarbeiten werden wohl etwas teurer als damals kalkuliert. Wir hoffen diese Preissteigerung durch Eigenleistungen abfangen zu können.

Am 3. September berieten wir das gemeinsame Vorgehen zusammen mit der THW Jugend Seligenstadt und Bad Homburg. Da auch die THW Jugend Bad Homburg ihre Mithilfe angeboten hat, können wir vermutlich zwei Bunker gleichzeitig umbauen.

Fledermauserlebnis im Seligenstädter Stadtwald

Am Samstag, den 28. August haben wir in den Stadtwald eingeladen, um Fledermäuse hautnah zu erleben. Im Rahmen der 25. Internationalen Fledermausnacht trafen wir uns am frühen Abend am Parkplatz an der Langen Schneise. Ausgestattet mit einer tragbaren Leiter machte wir uns auf den Weg entlang des Fledermauslehrpfades zu den Fledermäusen.

An den Lehrtafeln hielten wir inne, um spannende Details aus dem Leben dieser Tiere zu erzählen. Fledermäuse sind kein bisschen gruselig, sie sind anmutig und leider auch gefährdet! Der deutsche Name „Fledermäuse“ ist irreführend, sie haben nichts mit Mäusen zu tun. Die nützlichen Insektenfresser sind am nächsten mit Maulwurf und Igel verwandt.

Nach 2/3 des Fledermauslehrpfadweges bogen wir in den Wald ein. Jetzt, Mitte August, beginnt die Herbstkontrolle der Fledermauskästen. Zwischen Mainhausen und Hainstadt betreun wir rund 600 Fledermauskästen. Diese werden jeweils im Frühjahr und im Herbst kontrolliert. Seit 36 Jahren dokumentieren wir Bestand und die Entwicklung der einzelnen Fledermausarten im Ostkreis Offenbach. Im Rahmen dieser Herbstkontrolle wurden 5 Kästen geöffnet und die Belegung in die Erfassungslisten eingetragen. In 2 Kästen fand man je 12 und 20 Fransenfledermäuse. Der Aufschwung nahe der Spitze der Ohren ist für diese Art charakteristisch. In einem weiteren Kasten fand sich ein männliches Großes Mausohr. Diese Art ist erst seit 2009 zurück in unseren Wäldern. Durch das Verbot von DTD und Lindan im Jahre 1978 nehmen die Bestände wieder zu. Nur den dort früher häufigen Abendsegler fand man nicht. Diese Art geht landesweit stark zurück, sie ist das häufigste Schlagopfer an deutschen Windkraftanlagen.

Danach ging es zur Dachsbauschneise. In den inzwischen eingeschalteten Fledermausdetektoren knatterte es. Vor allem Mücken- und Zwergfledermäuse waren bereits unterwegs. An der Dachsbauschneise fand sich in den Kästen nur Kotnachweise von Fledermäusen. Sowohl Große Mausohren, als auch kleinere Arten hatten die Kästen dort im Sommer genutzt.

Am nahen kleinen Teich beobachteten wir Fledermäuse bei der Jagd. Bis auf weniger als einen Meter kamen die Fledermäuse an uns heran. Mücken-, Zwerg- und Breitflügelfledermäuse, sowie kleine Myotisarten konnte man mit den Detektoren unterscheiden.

Zurück zur Langen Schneise und dann zum Parkplatz wurde in vollständiger Dunkelheit zurückgelegt. Nach ca. 2 ½ Stunden erreichte wir wieder den Parkplatz.

Das Jahr 2021 war kein gutes Jahr für die kleinen Nützlinge. Durch den eher kalten und feuchten Sommer, sowie der Mangel an Insekten, waren die Mütter schlecht genährt. Zu wenig Milch! Viele Jungtiere starben an Unterernährung. Fledermäuse haben in der Regel nur ein Junges. Ausfälle stecken sie daher äußerst schlecht weg.

Batnight am 28. August im Stadtwald

Traditionell am letzten Wochenende im August finden in über 35 Ländern die internationale Fledermausnacht statt. Bei vielen Veranstaltungen kann man an diesem Wochenende die wendigen Insektenjäger in ganz Deutschland erleben.

Fledermäuse sind kein bisschen gruselig, sie sind anmutig und leider auch gefährdet! Wenn es dämmert, segeln sie über unsere Köpfe. Sie schreien mit dem Schalldruck eines Presslufthammers in die Nacht. Gut, dass wir die hochfrequenten Rufe im Ultraschallbereich nicht hören können! Der Namen „Fledermäuse“ ist irreführend, der lateinische Name lautet Chiroptera „Fledertiere“. Am nächsten verwandt sind sie mit Maulwurf und Igel. Alle der 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten sind Insektenfresser.

Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Sie sind streng geschützt. Ihre Anwesenheit in unserer Nähe ist oft unbemerkt. Sie nutzen kleinste Hohlräume und verursachen keine Schäden. Gebäudesanierung und der Verlust alter Bäume trägt zu ihrer Wohnungsnot bei. Ungestörte Quartiere für die Versorgung der Jungen oder in denen sie schlafend den Winter verbringen können sind oft Mangelware.

Das Jahr 2021 war kein gutes Jahr für die kleinen Nützlinge. Durch den eher kalten und feuchten Sommer, sowie der Mangel an Insekten, waren die Mütter schlecht genährt. Zu wenig Milch! Viele Jungtiere starben vermutlich an Unterernährung. Fledermäuse haben in der Regel nur ein Junges. Ausfälle stecken sie äußerst schlecht weg. Seit fast 60 Millionen Jahre leben sie weitgehend unverändert auf unserer Erde.

Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AgFA) und der Wanderclub Edelweiß lädt am Samstag, den 28.08, zu einer Fledermausführung ein. Von der Edelweißhütte fährt ein Shuttlebus zum Fledermauslehrpfad im Stadtwald. Vor der Führung ist Gelegenheit sich an der Edelweißhütte zu stärken. Alternativ ist es auch möglich direkt zum Treffpunkt am Beginn des Fledermauslehrpfades, Parkplatz Langen Schneise, nahe der Autobahnabfahrt Seligenstadt zu kommen. Die Führung startet um 18:30 Uhr am Fledermauslehrpfad. Nach einem Vortrag entlang des Fledermauslehrpfades werden im Rahmen der Herbstkontrolle einige Fledermauskästen kontrolliert, bevor man mit speziellen Geräten der Rufe der Fledermäuse lauscht. Coronabedingt wird um Anmeldung unter info@fledermausschutz-seligenstadt.de gebeten!