Amphibienzaun gestellt

Am Samstagvormittag haben wir unseren knapp 1.000m langen Zaun wieder am Königsee aufgebaut. Das Wetter relativ kühl, aber trocken war optimal für den Aufbau. In etwas 3 Stunden hatten unsere 32 Helfer den Zaun auf beiden Seiten der Straße gestellt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Helfern! Immer breiteren Raum nimmt das Müllsammeln ein. Auf der kurzen Strecke haben wir mehrere Abfallsäcke gefüllt. Die Gemeinde Mainhausen wird kommende Woche die am Straßenrand stehenden Müllsäcke abfahren.

Genau rechtzeitig hat die Straßenmeisterei die Beschilderung der erwarteten Krötenwanderung angepasst. Die Geschwindigkeit ist zwischen Umgehungsstraße Seligenstadt und der Käthe-Paulus-Schule auf 50 km/h beschränkt. Bis voraussichtlich Ende April wird der Zaun stehen. Jeweils morgens und am späten Abend wird er kontrolliert. Die Autofahrer werden gebeten auf den Zaunkontrolldienst Rücksicht zu nehmen!

Im letzten Jahr begann die Krötenwanderung in der letzten Januarwoche. Steigen in feuchten Frühjahrsnächten die Nachttemperaturen über 5°C, fällt der Startschuss für eine der beeindruckendsten Massenwanderungen unserer Amphibien. Quasi zur gleichen Zeit tauchen sie aus dem Nichts auf. Der Boden im Wald scheint zu leben. Einzel oder Huckepack streben sie dem Königsee entgegen. In dem Gewässer hatten sie selbst das Licht des Lebens erblickten. Alle zur gleichen Zeit scheinen sich am Laichgewässer einzufinden. Bereits im Herbst hatten sie sich auf den Weg gemacht. Aus teilweise mehr als 3km Umkreis zogen sie sich rund um das Laichgewässer zusammen. Den unbilligen Härten des Winters trotzten sie unterirdisch in Mauselöchern, unter Steinen und Totholz. Bei günstiger Witterung können in den ersten beiden Wandernächten bereits 80 – 90% der Kröten das Laichgewässer erreichen.

Ihre 5m langen Laichschnüre mit 2.000 bis 6.000 Eiern verankern sie an Pflanzen, toten Ästen und anderen Strukturen am Gewässerboden. Nach der Eiablage, meist Anfang April, beginnt die Rückwanderung in die Sommerlebensräume. Abhängig von der Wassertemperatur schlüpfen die Kaulquappen nach 2 bis 4 Wochen. Im Juni/Juli, nach der Metamorphose, werden die jungen Kröten das Laichgewässer verlassen. Oft als „Froschregen“ wahrgenommen, machen sich abertausende von Kröten auf dem Weg in ihre neuen Lebensräume.

Erdkröten ernähren sich von Schnecken, Raupen, Regenwürmer, Tausendfüßer, Laufkäfer, Spinnen und nachtaktive Insekten. Sie sind deshalb in Gärten gern gesehene Gäste. Erdkröten sind nach Bundesnaturschutzgesetz und Bundesartenschutzverordnung „Besonders geschützt“. Sie dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden.

Auf der Wanderung stellen Straßen oft ein kaum überwindbares Hindernis da. Die wechselwarmen Tiere sind bei den niedrigen Temperaturen nicht in der Lage, diese Hindernisse zügig zu überqueren. Bereits bei einem Verkehrsaufkommen von 9 Autos pro Stunde werden mehr als 80% der Tiere überfahren. Die Erdkröten Männchen werden nach 3 Jahren geschlechtsreif, Weibchen erst 1 bis 2 Jahre später. Trotz einer maximalen Lebenserwartung von 10 bis 11 Jahren, wird statistisch jedes Erdkrötenweibchen nur einmal abgelaicht haben.

Die erste Massenwanderung der Erdkröte an der Babenhäuser Straße (L3065) wurde im Jahr 2010 registriert. Seitdem kümmern wir uns, zusammen mit der Gemeinde Mainhausen um den Aufbau und die Betreuung. Für dieses Projekt werden immer wieder Helfer gesucht. Wir freuen uns über jede helfende Hand!

25 Fledermauskästen für die Obstanlage in Seligenstadt

Am 15. Januar 2021 wurden weitere 25 Fledermauskästen in einer Obstanlage am Schachenseeweg aufgehängt. In Gruppen von 4 Rund und 1 Flachkasten wurden fünf neue Probeflächen geschaffen. Im Westen und Osten wird die Siedlung bis an die Obstanlage heranrücken. Der Steinkauz, der in der Anlage eines seiner letzten Brutplätze in Seligenstadt hat, wird dann für immer von dort verschwinden.

Amphibienlehrtafeln wieder gereinigt

Kurz vor Neujahr wurden zwei unserer Info-Tafeln mit Hakenkreuzschmierereinen beschädigt. Nun haben wir die entsprechende Chemie besorgt und die Tafeln gereinigt. Sie sind weitgehend wieder gesäubert, haben aber qualitativ sehr gelitten.

Der Nachdruck einer Tafel kostet uns 350,-€.

beschmierte Tafel
Nach der 3 stündigen Reinigung. Im Hintergrund eine zerstörte Tafel, am Rand zerbrochen.
Beschmierte Tafel
Diese Tafel hatten wir Vorort gereinigt. Alle Spuren haben wir nicht beseitigen können.

Am 23. Januar erfolgt der Aufbau des Krötenzaunes am Königsee

In den ersten feuchten Frühlingsnächten geht es wieder los! Kaum erreichen die Nachttemperaturen bei leichtem Nieselregen die 5°C Marke, fällt der Startschuss für eine der beeindruckendsten Massenwanderungen in unserem Lande. Quasi zeitgleich tauchen die Kröten aus dem Nichts auf. Der Waldboden beginnt zu leben. Einzel oder huckepack streben sie den Laichgewässern entgegen.

Straßen bilden ein fast unüberwindbares Hindernis auf ihren Wanderungen. Manchmal zu Hunderten, früher oft zu Tausenden pflasterten ihre toten Körper unsere Straßen. Bis zum Morgen sind ihre sterblichen Überreste meist von der Straße wieder abgetragen. Wenig erinnert an das nächtliche Massensterben.

Seit 2011 engagiert sich eine Gruppe von Personen aus dem Ostkreis Offenbach darum dieses Massensterben am Königsee zu lindern und wenn möglich, ganz zu verhindern. Auf einer Länge von 500m wird links und rechts der Straße ein Schutzzaun errichtet. Alle 10m wird ein Eimer eingegraben, in dem sich die Kröten und anderen Amphibien sammeln. Diese Eimer werden am Morgen und am Abend kontrolliert.

Im letzten Jahr ging die Krötenwanderung bereits in der letzten Januarwoche los. Aus diesem Grunde wird der Zaun in diesem Jahr bereits am 23. Januar gestellt. Die THW Jugend, die den Zaunaufbau seit 2013 unterstützt, kann in diesem Jahr coronabedingt nicht helfen. Ab 9 Uhr morgens ist auf der Strecke zwischen der Umgehungsstraße Seligenstadt und Zellhausen mit Behinderungen des Verkehrs zu rechnen.

Vermutlich wird der Zaun – je nach Witterungsverlauf – bis Ende April stehen. Die Geschwindigkeit auf dieser Strecke wird in der Wanderzeit wieder auf 50km/h begrenzt. Die Autofahrer werden gebeten am Morgen und in den späten Abendstunden auf die Zaunkontrolleure, besonders auf die Kinder aus der Käthe-Paulus-Schule Rücksicht zu nehmen!

Bei dem Aufbau des Zaunes sind besonders in diesem Jahr weitere helfende Hände willkommen! Wenn Sie Zeit haben zu helfen melden Sie sich bei der Gemeinde Mainhausen bei Frau Zeiger (m.zeiger@mainhausen.de) oder bei der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA) (info@fledermausschutz-seligenstadt.de).

Krötenwanderung in diesem Jahr wieder eine Woche früher?

Bestätigt sich die aktuelle Wetterprognose, so ist unser geplanter Aufbau wieder ein Tag zu spät! Die aktuelle Prognose sagt optimale Wanderbedingungen ab dem 22. Januar 2021 voraus. Für den 23. Januar haben wir in diesem Jahr unseren Zaunaufbau geplant. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, müssen wir am 22. Januar bereits einen Notzaun stellen.

Im Allgemeinen gut gefüllt sind unsere Sammeleimer

Geplante Obstbaumhecke

Am Rande der Streuobstwiese planen wir, nach Absprache mit der Stadt Seligenstadt die Anlage einer Obsthecke. Vor allem die vier ersten Wildobstbäume sind uns wichtig. Ergänzt mit Heckensträucher des dritten Blocks. Vielleicht können einzelne Ulmen als Überhälter in die Hecke gepflanzt werden?

Schwarzpappel und -erle sind geplant für die Ausgleichsfläche in Mainflingen. Das muss aber noch abgestimmt werden. Saalweiden setzen wir wohl eher über Stecklinge.

Die Preise sind von der Forstbaumschule Lüdemann in Frankfurt.

Die Bäume in dieser Größe brauchen erfahrungsgemäß eine intensive Pflege. Vor allem ist sicherzustellen, dass nicht wieder ein unbeteiligter Dritter die Anpflanzung zerstört.

Für die Pflanzung steht ein Rand mit 140 laufende Meter zur Verfügung.