Archiv der Kategorie: Uncategorized

Erst stirbt die Fledermaus, dann der Mensch?

Der aus Europa in die USA eingeschleppte Pilz Geomyces destructans verursacht bei Fledermäusen das Weißnasen-Syndrom. Es wurde 2006 erstmals nachgewiesen und führt zum Tod von Millionen Fledermäusen in den USA und in Kanada. Die Tiere sterben im Winterschlaf. Auffallend ist dabei der weiße Pelzbewuchs, den die toten Tiere rund um die Nase zeigen.

Laut einer Studie der Uni Chicago existiert ein Zusammenhang zwischen dem Tod der Fledermäuse und der gestiegenen Sterblichkeitsraten bei Kindern im ersten Lebensjahren. Ursache soll der durch den Ausfall der Fledermäuse erforderliche höhere Pestizideinsatz sein. Er ist wohl um 1/3 gestiegen?

science ORF.at: Babysterblichkeit stieg nach Fledermaussterben

Redaktions Netzwerk Deutsachland: Neue Studie: Fledermaus-Rückgang begünstigt Einsatz von Insektiziden

mdr Wissen: Was ein europäischer Fledermauspilz mit Säuglingssterblichkeit in den USA zu tun hat

Apotheken Umschau: Haben Fledermäuse etwas mit der Babysterblichkeit zu tun?

science media center: Zusammenhang von Fledermäusen, Insektizideinsatz und Babysterblichkeit

Fledermausexkursion zur Batnight 2024 in Obertshausen

Um die 30 Interessierte waren gekommen. Nach einem Vortrag über Fledermäuse sind wir direkt zum See am Goldberg gelaufen. Die häufigste Fledermaus war die Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) mit 118 Rufreihen und 1567 Einzelrufen. Gefolgt von der Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) mit 51 Rufreihen und 989 Einzelrufen. Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus) waren mit 39 Rufen und 656 Einzelrufen relativ wenige. Eine Rufreihe vermutlich von einer Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) mit 7 Einzelrufen. Drei Myotisrufreihen waren nicht zuordenbar (Myotis spec.).

Die ersten Rufe wurden 20′:27 Uhr aufgezeichnet. Um 21 Uhr sind wir zurück zum Ausgangspunkt.

Rund um die Fledermaus im evangelischen Gemeindezentrum

Grundriss evangelisches Gemeindezentrum

Alle Ecken des Gemeindezentrums wurden haben wir genutzt. Am Eingang wartete der Fledermauspranger und lud zum Fotoshooting ein.

Fledermauspranger des Fledermausschutzes Südhessen e.V.

Im Eingangsbereich lief eine Dia-Show mit Bildern von Dietmar Nill von den in Hessen vorkommenden Fledermausarten.

Fledermaus-Präsentation

Rechts davon war die Bastel- und Malecke. Es entstanden Fledermaus-Lapbooks und Fledermausmasken.

Bastel- und Malecke

Am hinteren Ausgang verkaufte das Förderwerk Natur e.V. Fledermaus Fan-Artikel.

Fan-Artikel Förderwerk Natur e.V.

Im großen Saal lief eine Dia-Show über die Projekte und Aktivitäten der letzten 10 Jahre der AgFA. In der Mitte warteten zwei Fledermauspfleglinge auf Besucher. Sie durften gefüttert werden. Sie sind soweit genesen, dass sie in den nächsten Tagen wieder in die Natur entlassen werden können. An den Seiten gab es kostenlose Fledermaussteine zum Einbau beim Hausbau, Fledermausbausätze und fertige Fledermausholzkästen. Eine Sammlung von Fachbüchern rund um Fledermäuse und über Fledermausakustik, Info-Materialien rund um Fledermäuse, Fledermausplakate und lebensechte Fledermausmodelle.

Blick auf Kästen und Fledermaussteinen
Verschiedene Fachbücher über Fledermäuse
Unsere Info-Materialecke
Fledermausmodelle

Im oberen Bereich war eine Hörecke mit Fledermausgeschichten, ein Büchertisch mit Fledermausbüchern und Fledermausspiele für jüngere Besucher.

4 CD’s mit Fledermausgeschichten (soll erweitert werden)
Unser Büchertisch zum Probelesen
Unser Spiewltisch

Im Durchgang wartete die „Fütter-mich-Maus“ darauf gefüttert zu werden. Was sie frisst blieb im Maul, alles andere spukte sie wieder aus.

„Fütter-mich-Maus“ des Fledermausschutzes Südhessen e.V.

Auf einem Laptop konnte spielerisch das Leben der Fledermäuse erforscht werden.

Interaktive Fledermausforschung des Fledermausschutzes Südhessen e.V.

Direkt daneben gab es ein Labor mit Käfer- und Nachtfalterpräparaten, die unter dem Mikroskop betrachtet werden konnten. Kotkrümel des Großen Mausohres konnten nach Käferresten untersucht werden.

Dirk hat seine Sammlung mitgebracht. Fledermausschutzes Südhessen e.V.
Kotkrümel unterm Mikroskop
Käfer- und Nachtfaltersammlung

Im hinteren Gartenbereich waren die Tafeln des Fledermauslehrpfades auf DIN-A1 zu sehen. Um 19:30 Uhr wurden die Bücher und Fledermausartikel an die Teilnehmer des Fledermausquiz ausgelost.

Am Ende fand noch eine kleine Detektorwanderung über die Bleiche statt. Mehrere Fledermausarten waren zu hören und sehen. Da bei den Fledermäusen gerade Paarungszeit ist, waren öfter Verfolgungsjagden zu sehen. Eine Fledermaus flog vor den Teilnehmern einen Looping. Anders als bei Vögeln ist der Fledermausflug sehr variabel und oft akrobatisch.

Außer dem Langohr waren Zwerg- und Mückenfledermäuse zu hören. Die ersten Rufe waren kurz vor 21 Uhr zu hören.

Grüner Umweltpreis 2024

Bündnis 90/Die Grünen – Kreisverband Offenbach Land zeichnet die AgFA mit dem Grünen Umweltpreise 2024 aus. Der Preis wird an uns aufgrund unseren vielfältigen Aktivitäten und Leistungen vergeben. Der Preis ist mit einem Preisgeld von 500€ verbunden. Die Preisverleihung findet im Rahmen einer Feierstunde statt, bei der die stellvertretene Vorsitzende des NABU-Ortsverbands Rödermark, Doris Lerch, die Laudatio halten wird. Die Feierstunde findet am Mittwoch, dem 09. Oktober 2024 um 18:30h Uhr im Klostercafé Seligenstadt, Klosterhof 2, 63500 Seligenstadt statt.

Batnight am 24. August 2024 im evangelischen Gemeindezentrum in Seligenstadt

Traditionell am letzten Augustwochenende findet weltweit die Internationale Fledermausnacht statt. Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA), zusammen mit dem Fledermausschutz Südhessen e.V. und dem Förderwerk Natur e.V. richtet am 24. August zwischen 16 und 20 Uhr die Batnight im Evangelischen Gemeindezentrum in der Jahnstraße in Seligenstadt aus.

Programm

Planung der Batnight im evangelischen Gemeindezentrum in Seligenstadt

Bei der diesjährigen Batnight wollen wir folgende Geheimnisse über Fledermäuse lüften: Wo und wie sie leben. Wie viele und welche Fledermausarten gibt es bei uns. Was und wieviel sie fressen. Warum sie so wichtig für unsere Umwelt sind und warum sie uns Menschen als Verbündete brauchen. Wie sie sich unterhalten und wie sie sich in der Dunkelheit zurechtfinden.

Kommen Sie mit auf eine spannende Reise in die Welt dieser faszinierenden und bedrohten Säugetiere!  Die Veranstaltung schließt mit einem Rundgang mit dem Fledermausdetektor ab.

Geplant sind Vorträge über Fledermäuse, ein Fledermausquiz mit Verlosung (ca. um 19:30 Uhr) u.a. von Büchern und Fledermauskästen, die Anlage eines Nachtfalterbrunnen auf dem Gelände des Gemeindezentrums und vielen Informationen über Fledermäuse.

Die AgFA wird in diesem Jahr seit 10 Jahren alt. Aus diesem Grunde wird über die Tätigkeiten und Projekte der AgFA in den vergangenen 10 Jahre informiert.

Den Winter verschlafen Fledermäuse. Sie sind nachtaktiv. Sie fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren. Es sind die einzigen Säugetiere die fliegen können. Mit bis zu 20 Rufen pro Sekunde schreien sie in die Nacht um sich im Dunkeln zu orientieren. Sie haben meist nur ein Junges im Jahr. Als Insektenfresser nehmen sie eine wichtige Schlüsselrolle in unserem Naturhaushalt ein. Bis zu 1/3 ihres Körpergewichtes fressen sie in einer Nacht an Insekten und Spinnen.

Fledermäuse stehen bereits seit 1936 in Deutschland unter Schutz. Genutzt hat es ihnen wenig. Nach dem Krieg brachen die Fledermausbestände stark ein. Das in den 30’er Jahren auf den Markt gekommene DTD und Lindan rafften die Bestände dahin. Mit dem Verbot der beiden Substanzen 1978 hatte sich die Situation der Fledermäuse leicht verbessert. Heute gehören alle Fledermausarten bei uns zu den streng geschützten Tierarten. Sie dürfen weder gefangen, noch verletzt oder getötet werden. Ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten dürfen nicht beschädigt oder zerstören werden.

Trotz diesen Schutzmaßnahmen gehen ihre Bestände bei uns zurück. Die „Rote Liste“ Hessens vom Herbst 2023 führt 4 Fledermausarten als vom „Aussterben bedroht“ und 10 Fledermausarten als „stark gefährdet“. Die restlichen Arten sind entweder sehr selten oder das aktuelle Wissen reicht für eine Einordnung nicht aus. Lediglich 2 Arten gelten als nur „gefährdet“. Ungefährdete Arten gibt es bei uns nicht!

Findling aus Hösbach

Das Graues Langohr krabb*elte auf dem Boden eines Bauernhofes in den Mittagstunden herum. Bei Temperaturen von über 30° C war vielleicht die Hitze das Probolem? Nach einer ersten Fütterung soll es möglichst bald wieder zurück nach Hösbach. Morgen will ich es erstmal im Badezimmer fliegen lassen.

Graues Langohr
Graues Langohr

Königheim im August

Am 11.08.2024 waren wir am Vormittag im Haiher Grund bei Königheim. Ein paar Beobachtungen habe ich fotografisch festgehalten. Mit dem Handy nicht wirklich gut zu fotografieren.

Golddistel (Carlina vulgaris)
Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata)
Großblütige Braunelle (Prunella grandiflora)
Gelbe Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)
Ausdauernde Lein (Linum perenne)
Russische Bär / Spanische Flagge (Euplagia quadripunctaria)
Kaisermantel (Argynnis paphia)
Zauneidechse (Lacerta agilis)
Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) Haben wir die mit nach Hause geschleppt?