Herbstkontrolle Hainstadt Wald 2022

Heute haben wir die restlichen Kästen im Hainstädter Wald kontrolliert Drei Kästen mit Abendseglern waren hier erstmals in diesem Herbst gefunden worden. Nur eine Probefläche ohne Fledermausnachweis. Erstmals wurden in zwei Mopsfledermauskästen Fledermäuse gefunden. Leider keine Mopsfledermäuse.

Myotis
Großes Mausohr
Großer Abendsegler
Myotis in einem der Englischen Kastenmodelle
Großes Mausohr Paarungsquartier
Großer Abendsegler
Großer Abendsegler

Fledermauskontrolle Sendefunkanlage 2022

Am 19.9.2022 waren wir nach den Naturdetektiven in der Käthe-Paulus-Schule in der Sendefunkanlage Zellhausen. Am Rande müssen wir noch kontrollieren, im Inneren haben wir eine Probefläche übersehen. Einsetzender Regen und ein aufziehendes Gewitter hat uns etwas zur Eile getrieben.

Die neuen Kastentypen von Schwegler haben sich dort eher nicht bewährt. Fledermäuse dort hatten wir in einem Meisenkasten gefunden. In einem großen Flachkasten hing eine weitere Pipistrellus. Die hatte nicht den Eingang in unsere Liste gefunden? In zwei Probeflächen waren nur Hautflügler. Die Bienen innerhalb einen Moosnests, die Wespe in einem der neuen Schweglerkastentypen.

Einige der gefundenen Kästen mit Kot stammen vermutlich von Braunen Langohren. Wir haben einiges an Fledermauskot für eine weitere Bestimmung mitgenommen.

Toter Vogel auf einem Nest
Toter Vogel auf einem Nest. Meise?
In einem Moosknäul verborgen: Bienennesz?
Hautflügler auf dem etwas unscharfen Bild links erkennbar. Bienennesz?
Kleine Waldeidechse auf den Sandflächen
Pipistrellus im Meisenkasten hinter deinem alten Hornissennest
Pipistrellus, dem Geruch nach Mückenfledermäuse
Raupe des Kleinen Perlmutfalters (Issoria lathonia)? Bei der Nistkstenkontrolle am Amphibienlehrpfad mit den Natutdetektiven

Probleme an der Amphibienleiteinrichtung

Im Rahmen unserer Naturschutz AG an der Käthe-Paulus-Schule sind wir gestern die neue Amphibienschutzanlage zwischen Zellhausen und Seligenstadt abgelaufen.

Auf den Blechen zu den Durchlässen haben wir 4 Lederlaufkäfer, die mit den Beinen in den sich verengenden Blechen verkeilt hatten, befreit. Drei weitere konnten wir nur noch tot bergen, ein weiterer war nur in Teilen vorhanden (letztes Foto).

Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus): Einer der größten Laufkäferarten Mitteleuropas, Körperlänge: 30-42 mm. Lebensraum: vorwiegend in feuchten Laubwäldern (Charakterart der Buchenwaldgesellschaften). Biologie und Lebensweise: flugunfähig. Die Imagines sieht man ab Mitte Mai und nach der Sommerruhe (im Juni und Juli) im Herbst wieder. Tagsüber halten sich die Käfer in morschen Baumstümpfen, in der Moosschicht oder unter Reisighaufen auf. Der Käfer ist ein Herbstbrüter und überwintert als Larve. Er kann als Imago 2-3 Jahre alt werden. Nahrung: Als nachtaktiver Jäger frisst der Käfer Schnecken, Insekten, Würmer und Aas.

Vielleicht ist es möglich die Zwischenräume geeignet zu verschließen (Schweisen oder ähnliches)?

Offensichtlich rutschen die dem Zaun folgenden Käfer das Blech hinab und verkeilt sich so. Durch das Gewicht kommt er wahrscheinlich nicht mehr raus? Die Befreiung war nur mit Kraftaufwand möglich.

Hoffe man kann da etwas machen!

Hessen Mobil und die Untere Naturschutzbehörde haben wir verständigt.

Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)
Lederlaufkäfer (Carabus coriaceus)
Käfer ist mit einem Bein im Spalt eingeklemmt
Das Bein steckt noch im Spalt

Teiche an der Wasserburg haben gelitten

Die langanhaltende Trockenheit ging nicht ganz spurlos am nördlichen Wasserburgteich vorbei. Die Teiche entlang des Schleifbaches in Richtung des Naturschutzgebietes Affelderchen und Rettichbruch stehen unter Landschaftsschutz. Durch das Füttern der Nutria (Myocastor coypus) steht der nördliche Teich immer wieder vor dem ökologischen Kollaps. Nur durch die Belüftung des Teiches, dessen Kosten die Familie Purschke privat trägt, wurde dies verhindert.

Das Nutria zählt in Europa zu den invasiven gebietsfremder Arten, was die weitere Einfuhr und Zucht verbietet. Gefangene Tiere dürfen nicht mehr in die Natur entlassen werden. Meistens sind die Tiere, insbesondere in Parkanlagen oder auf Golfplätzen, an den Besuch von Spaziergängern gewöhnt und lassen sich ohne viel Scheu füttern. Zwischen 2006 und 2016 haben sich ihre Bestände in Deutschland verdoppelt. Sie richtet erhebliche Schäden an Wasserbauanlagen an, da sie Deichanlagen und Uferbereiche unterhöhlt. Durch Fraß schädigen sie die Uferröhrichte , wodurch Lebensräume seltener Arten eingeschränkt werden. Das Nutria selbst ist sehr zart und wohlschmeckend. Im Geschmack kommt es etwa dem Spanferkel gleich.

Bei meinem Besuch am 12. September bei den Eigentümern der Wasserburg gaben sie mir Bilder eines diesjährigen Nachtreihers (Nycticorax nycticorax) der sich dort 2016 eine zeitlang aufhielt. Es ist nicht auszuschließen, dass er im Wasserburgbereich zur Welt kam. Ihr Lebensraum sind flussbegeitende, in der Regel überflutete Weichholzauen, Verlandungszonen von Seen und Bruchgebieten. Brutvorkommen gibt es vor allem in Bayern und selten auch in Sachsen-Anhalt. Hat in Hessen von 1975 bis 1980 gebrütet. Seitdem kein Brut-Hinweis mehr. Gilt seit 1982 in Hessen als ausgestorben (Rote Liste Hessen).

Nachtreiher (Nycticorax nycticorax), Jungvogel, an den Wasserburgteichen (C) 2016 Frank Purschke

Seit Mai wird der nördliche Wasserburgteich belüftet. Dies dürfte das Kippen des Teiches in der Trockenzeit verhindert haben.

Blick nach Norden über den nördlichen Wasserburgteich mit den Belüftungsanlage.

Im letzten Jahr wurde im Teichgebiet eine Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) fotografiert. Hier stellt sich die Frage, ob das Tier hier ausgesetzt wurde oder ob sich unbemerkt ein kleiner Bestand dort angesiedelt hat?

(C) Stephan Goldstein Sumpfschildkröte an der Wasserburg

Da auch ausgesetzte exotische Schildkrötenarten vorkommen, wäre es gut, wenn man diese aus dem Gewässer entfernen könnte. Als 5 Markstück große Tiere oft aus Nordamerika eingeführt, werden sie bald zu groß für ihr Terrarium. Gewissenlose Eigentümer entsorgen dann die Tiere im nächsten Gewässer.

Anfang September ist endlich eine Hinweistafel von der Stadt Seligenstadt aufgestellt worden, die aus das Fütterungsverbot hinweist. Oft gut gemeint, aber mit gravierenden Folgen für unsere Natur, werden so hoffentlich zukünftige Schädigungen des Gewässers vermieden?

Hinweistafel an einer toten Weide

Beginn der Fledermauserfassung Herbst 2022

Die Regenpause ausnutzend, haben wir am 13. September 2022 mit der Fledermauserfassung in Hainstadt begonnen. Von 14 bis 17 Uhr haben wir das Umfeld der Lehmgrube kontrolliert. Insgesamt 15 (1 + 2 + 2 + 1 + 9) Pipistrellus, 18 (12 + 13 + 3) Fransenfledermäuse und eine Myotis in einem der neuen englischen Kastenmodelle. In einem der vor 2 Jahren im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme in der Lehmgrube aufgehängten Kästen, der erste Fledermauskot. Auch am Rande der Grube, auch vor 2 Jahre erst aufgehängt, nun bei der 2 Kontrolle 10 Pipistrellus. Bei der Kontrolle der letzten Kästen begann es wieder zu regnen.

13.9.2022 im Umfeld der Lehmgrube Hainburg

Fransenfledermäuse in einem Kasten

Fransenfledermäuse im Fledermauskasten
Pipistrellus
Pipistrellus
Typischer Wald bei der Tongrube