Fledermauserlebnis im Seligenstädter Stadtwald

Am Samstag, den 28. August haben wir in den Stadtwald eingeladen, um Fledermäuse hautnah zu erleben. Im Rahmen der 25. Internationalen Fledermausnacht trafen wir uns am frühen Abend am Parkplatz an der Langen Schneise. Ausgestattet mit einer tragbaren Leiter machte wir uns auf den Weg entlang des Fledermauslehrpfades zu den Fledermäusen.

An den Lehrtafeln hielten wir inne, um spannende Details aus dem Leben dieser Tiere zu erzählen. Fledermäuse sind kein bisschen gruselig, sie sind anmutig und leider auch gefährdet! Der deutsche Name „Fledermäuse“ ist irreführend, sie haben nichts mit Mäusen zu tun. Die nützlichen Insektenfresser sind am nächsten mit Maulwurf und Igel verwandt.

Nach 2/3 des Fledermauslehrpfadweges bogen wir in den Wald ein. Jetzt, Mitte August, beginnt die Herbstkontrolle der Fledermauskästen. Zwischen Mainhausen und Hainstadt betreun wir rund 600 Fledermauskästen. Diese werden jeweils im Frühjahr und im Herbst kontrolliert. Seit 36 Jahren dokumentieren wir Bestand und die Entwicklung der einzelnen Fledermausarten im Ostkreis Offenbach. Im Rahmen dieser Herbstkontrolle wurden 5 Kästen geöffnet und die Belegung in die Erfassungslisten eingetragen. In 2 Kästen fand man je 12 und 20 Fransenfledermäuse. Der Aufschwung nahe der Spitze der Ohren ist für diese Art charakteristisch. In einem weiteren Kasten fand sich ein männliches Großes Mausohr. Diese Art ist erst seit 2009 zurück in unseren Wäldern. Durch das Verbot von DTD und Lindan im Jahre 1978 nehmen die Bestände wieder zu. Nur den dort früher häufigen Abendsegler fand man nicht. Diese Art geht landesweit stark zurück, sie ist das häufigste Schlagopfer an deutschen Windkraftanlagen.

Danach ging es zur Dachsbauschneise. In den inzwischen eingeschalteten Fledermausdetektoren knatterte es. Vor allem Mücken- und Zwergfledermäuse waren bereits unterwegs. An der Dachsbauschneise fand sich in den Kästen nur Kotnachweise von Fledermäusen. Sowohl Große Mausohren, als auch kleinere Arten hatten die Kästen dort im Sommer genutzt.

Am nahen kleinen Teich beobachteten wir Fledermäuse bei der Jagd. Bis auf weniger als einen Meter kamen die Fledermäuse an uns heran. Mücken-, Zwerg- und Breitflügelfledermäuse, sowie kleine Myotisarten konnte man mit den Detektoren unterscheiden.

Zurück zur Langen Schneise und dann zum Parkplatz wurde in vollständiger Dunkelheit zurückgelegt. Nach ca. 2 ½ Stunden erreichte wir wieder den Parkplatz.

Das Jahr 2021 war kein gutes Jahr für die kleinen Nützlinge. Durch den eher kalten und feuchten Sommer, sowie der Mangel an Insekten, waren die Mütter schlecht genährt. Zu wenig Milch! Viele Jungtiere starben an Unterernährung. Fledermäuse haben in der Regel nur ein Junges. Ausfälle stecken sie daher äußerst schlecht weg.

Batnight am 28. August im Stadtwald

Traditionell am letzten Wochenende im August finden in über 35 Ländern die internationale Fledermausnacht statt. Bei vielen Veranstaltungen kann man an diesem Wochenende die wendigen Insektenjäger in ganz Deutschland erleben.

Fledermäuse sind kein bisschen gruselig, sie sind anmutig und leider auch gefährdet! Wenn es dämmert, segeln sie über unsere Köpfe. Sie schreien mit dem Schalldruck eines Presslufthammers in die Nacht. Gut, dass wir die hochfrequenten Rufe im Ultraschallbereich nicht hören können! Der Namen „Fledermäuse“ ist irreführend, der lateinische Name lautet Chiroptera „Fledertiere“. Am nächsten verwandt sind sie mit Maulwurf und Igel. Alle der 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten sind Insektenfresser.

Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Sie sind streng geschützt. Ihre Anwesenheit in unserer Nähe ist oft unbemerkt. Sie nutzen kleinste Hohlräume und verursachen keine Schäden. Gebäudesanierung und der Verlust alter Bäume trägt zu ihrer Wohnungsnot bei. Ungestörte Quartiere für die Versorgung der Jungen oder in denen sie schlafend den Winter verbringen können sind oft Mangelware.

Das Jahr 2021 war kein gutes Jahr für die kleinen Nützlinge. Durch den eher kalten und feuchten Sommer, sowie der Mangel an Insekten, waren die Mütter schlecht genährt. Zu wenig Milch! Viele Jungtiere starben vermutlich an Unterernährung. Fledermäuse haben in der Regel nur ein Junges. Ausfälle stecken sie äußerst schlecht weg. Seit fast 60 Millionen Jahre leben sie weitgehend unverändert auf unserer Erde.

Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AgFA) und der Wanderclub Edelweiß lädt am Samstag, den 28.08, zu einer Fledermausführung ein. Von der Edelweißhütte fährt ein Shuttlebus zum Fledermauslehrpfad im Stadtwald. Vor der Führung ist Gelegenheit sich an der Edelweißhütte zu stärken. Alternativ ist es auch möglich direkt zum Treffpunkt am Beginn des Fledermauslehrpfades, Parkplatz Langen Schneise, nahe der Autobahnabfahrt Seligenstadt zu kommen. Die Führung startet um 18:30 Uhr am Fledermauslehrpfad. Nach einem Vortrag entlang des Fledermauslehrpfades werden im Rahmen der Herbstkontrolle einige Fledermauskästen kontrolliert, bevor man mit speziellen Geräten der Rufe der Fledermäuse lauscht. Coronabedingt wird um Anmeldung unter info@fledermausschutz-seligenstadt.de gebeten!

Neuer Nachweis vom Grauen Langohr und Netzfang in Schwarzenfels

Am 5. August kam ein Notruf wegen einer Fledermaus mit langen Ohren aus Zellhausen. Das Tier hatte geblutet und war leider nach unserem eintreffen bereits gestorben. Das adulte Männliche Tier wurde vermutlich von einer Katze attackiert und ist der Erstnachweis dieser Art in der Gemeinde Mainhausen.

Da war das Graue Langohr bereits tot!
Das Tier wirkte schlecht ernährt

Am Abend waren wir bei einem Netzffang in Schwarzenfels. Beim Eintreffen starker Regen, der aber dann doch ziemlich bald nachlies. Erst kurz vor Mitternach kam ein kurzer Regenschauer.

Männliche Mopsfledermaus