Evidenzbasierter Fledermausschutz – was funktioniert wie und warum, und welche Wissenslücken bestehen?

Tagung in Kooperation des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung mit dem Bundesverband für Fledermauskunde Deutschland e.V. und dem NABU BFA Fledermäuse.

Ziele:

  • wie man den Schutz von Fledermäusen wirksamer gestalten kann
  • Gutachten: sinnvolle und wirksame Maßnahmen empfehlen und umzusetzen

Themen:

  • Gebäudesanierungen – Welche Maßnahmen sind für welche Arten sinnvoll?
  • Landwirtschaft – Agrarwüsten und Pestizideinsatz
  • Forstwirtschaft – Moderne Bewirtschaftungsmethoden und ihre Alternativen
  • Fledermauskästen – Wirksamkeit von Ausgleichsmaßnahme?
  • Winterquartiere – Wirksamer Schutz, Verbesserung von Winterquartieren
  • Straßenbau – Fledermausbrücken und Fledermaustunnel – welche Eingriffsmaßnahmen greifen wirksam in der Praxis?
  • Lichtverschmutzung – Wie sehen datengestützte, fledermausfreundliche Beleuchtungskonzepte aus?
  • Standardisiertes Fledermausmonitoring – wann, wie und mit welchem Ziel?
  • Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildung von Fledermausschützern – Wissenstransfer, Rekrutierung des Ehrenamts?

Weiterführende Informationen

 

 

Jahreshauptversammlung der AGFA

Bei ihrer Jahreshauptversammlung, am 13. Dezember, schaute die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AGFA) zurück auf ein erfolgreiches Jahr 2017.

Bereits seit sieben Jahren betreut die Arbeitsgemeinschaft von Februar bis April den Amphibienzaun zwischen Zellhausen und Seligenstadt. Gemeinsam mit dem THW Jugend Seligenstadt und Bad Homburg konnte der Aufbau des Zaunes realisiert werden. Für ihr Engagement erhielten die AG und Helfer, sowie die Jugendgruppe des THW den Umweltpreis des Kreises Offenbach.

Zaunaufbau 2017

Wie jedes Jahr wurde der Fledermausbestand von Mainhausen, Seligenstadt und Hainburg im Frühjahr und im Herbst erfasst und protokolliert. In 202 Kästen wurden insgesamt 643 Fledermäuse gezählt. Hierbei wurden in diesem Jahr 10 Arten vorgefunden: Fransenfledermäuse (277), Rauhautfledermäuse (113), Braune Langohren (98), Kleiner und Großer Abendsegler (45), Mausohren (42), Bechsteinfledermäuse (29), Zwergfledermäuse (15), Mückenfledermäuse (7) und Breitflügelfledermäuse (4). Dazu kommen noch neue Wochenstubenquartiere im Siedlungsbereich. Bemerkenswert sind die Mückenfledermausquartiere in Klein Krotzenburg (ca. 300 Tiere) und Hainburg (ca. 200 Tiere). In der alten Fabrikhalle der Firma Winter in Hainburg, die im nächsten Jahr abgerissen werden soll, kam im Spätherbst noch ein wohl größeres Mückenfledermausquartier dazu. Die Monitoring-Ergebnisse gingen an den NABU Landesverband, das Forstamt,  die Untere Naturschutzbehörde und die Umweltämter im Ostkreis Offenbach.

Fledermauskontrolle im Herbst

Im Mai veranstaltete man eine Amphibien- und eine Fledermausführung im Rahmen der hessischen Naturschutztage. Zusätzlich wurden im Mai und Juni drei Orchideenwanderungen im Main Muschelkalk und in die Nähe von Tauberbischofsheim veranstaltet. Bis zum Ende des Jahres kamen noch 12 weitere Fledermausführungen, unter anderem mit Schulen und Kindergärten, dazu.

Mitte Juni hieß es „Der Natur auf der Spur“. Im Rahmen der Projektwoche der Käthe-Paulus Schule begab man sich auf die  Suche nach Amphibien, in Gewässern lebenden Insekten, nach Wiesenbewohner und  natürlich den Jägern der Nacht.

Im August beteiligte sich die Arbeitsgemeinschaft am Naturerlebnistag und veranstaltete an der Internationalen Fledermausnacht eine Führung entlang des Fledermauslehrpfades. Im Sommer wurde zusammen mit der THW Jugend Seligenstadt der Fledermausbunker an der Mainflinger Sendefunkanlage umgebaut. Kurz nach den ersten Arbeiten zogen Fledermäuse in die Bunkeranlage ein. Im Moment verbringen sie dort ihren Winterschlaf.

In Rödermark informierte man bei der Naturlandstiftung mittels DIA Vortrag über Fledermäuse. Für das Umweltamt Niederroden erfasste man die Fledermäuse in einer Waldabteilung. Das Umweltamt in Offenbach wurde zum Thema Fledermausfreundliche Häuser beraten. Zudem wurden selbstgebaute Fledermausbretter für die Projekte in Offenbach bereitgestellt. Auch für die Firma Marmor Klein in Hainstadt baute man Fledermausbretter, die dort am Gebäude angebracht werden sollen. Des Weiteren wurde für eine Bürgerinitiative in Ober-Roden der Fledermausbestand bei einem vorgesehenen Umbau erfasst.

Offenbach Post vom 20.12.2017

Damit die Arbeit der ehrenamtlichen Naturschützer weiterhin so großen Erfolg hat, bezuschusste der Kreis Offenbach in diesem Jahr die Überwachungstechnik für den Fledermausbunker und ein naturgetreues Fledermausmodell für die Führungen und die Projekte mit Schulen und Kindergärten.

Fledermausmodell (Mausohr)

Bei den Vorstandswahlen der Jahresversammlung wurde Simone Zöller und Hartmut Müller bestätigt. Ergänzend wurde Dr. Denise Klassert für die nächsten drei Jahre in den Vorstand gewählt.

Jahreshauptversammlung 2017

Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen e.V. lädt ein zu ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung am

  • Mittwoch, den 13.12.2017,
  • ab 19:30 Uhr
  • in den Frankfurter Hof am Marktplatz
  • in Seligenstadt.

Neu gewählt wird der Sprecherrat. Neben dem Tätigkeits- und Kassenbericht werden die Aktivitäten für das Jahr 2018 geplant und die Ergebnisse des Fledermaus-Monitoring 2017 vorgestellt. 

Planungen für 2018

  • Installation von 8 Fledermausbrettern in Offenbach (sollte bis Ende Februar gemacht sein)
  • Installation von 3 Fledermausbrettern bei der Firma Marmor Klein (muß bis Ende Februar gemacht sein)
  • neben den Amphibienzaunaktivitäten steht die Erfassung und Dokumentation der Amphibienlaichgewässer im Ostkreis Offenbach an (Mainhausen und Hainburg, Seligenstadt will die BUND Ortsgruppe durchführen).
  • weitere Pflegemaßnahmen für zwei in Hainburg sanierte Amphibiengewässer (muß im Januar stattfinden); Maßnahme wurde letzte Woche mit der Unteren Natursachutzbehörde abgestimmt.
  • Fledermaus- und Amphibienschutzzentrum Mainhausen? Amphibienfreilandlabor im ehemaligen HIM .Gelände, Fledermaus- und Amphibienmuseum (wie könnte das aussehen, Beispiel Monteverde/Costa Rica?), Werk- und Arbeitsräume für die Kinder- und Jugendarbeit, wie könnte man das finanzieren?
  • ab April bis Ende Mai Frühjahrskontrolle der Fledermauskästen
  • ab Ende März Bunkerausbau (Sandboden einbringen, Quartiere einbauen); weitere Bunker für die Fledermäuse erschließen?
  • ab Ende August bis Ende November Herbstkontrolle der Fledermauskästen
  • Projektwoche an der Anna-Freud Schule Mainflingen.
  • Wiederherstellung des Bienenragwurzstandortes im NSG Bongesche Kiesgrube. Durch das Nichtabräumen des Grasschnitts ging die Blütenvielfalt merklich zurück. Das Gelände darf nicht mehr gemulcht werden. Soll im nächsten Jahr nur noch mit dem Balkenmäher gemäht werden und das Schnittgut soll abgeräumt werden.

Gäste sind herzlich willkommen!