Jakobs-Greiskraut breitet sich aus

Das einheimische Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea L.) gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Mehr als 170 Insektenarten leben an ihm. Mit ihren giftigen Pyrrolizidin-Alkaloiden kann dass Wiesen, Weiden und Wegränder besiedelnde Wildkraut ein Problem für Weidetiere, besonders Pferde und Rinder, werden. Die Aufnahme der Pflanze kann zu Vergiftungserscheinungen oder in seltenen Extremfällen zum Tode führen. Auf Weiden sollten offene Bodenstellen vermieden werden. Ein Schnitt während der Vollblüte führt meist zu einer erfolgreichen Reduktion der Pflanze auf landwirtschaftlich genutzten Flächen. Durch die zunehmende Trockenheit entstehen mehr Lücken in der Grasnarbe und so zu einer schnelleren Vermehrung. Zusätzliche Wasserentnahme führt zum Absinken des Grundwasserspiegels und vermehrten Schäden an der Grasnarbe.

(C) Wikimedia Commons – Christian Fischer 2007

Während die Pflanze auf der Weide in der Regel von den Weidetieren gemieden werden, ist es bei der Futterkonservierung im Heu ein Problem. Die Alkaloiden werden nicht abgebaut. Durch die Vermischung, sowie die Überdeckung des Geruchs vor allem bei Silage können die Tiere die Kreuzkräuter nicht mehr herausselektieren, wodurch sie mit den Giftstoffen belastet werden. Auch wenn akute, tödliche Vergiftungen sehr selten sind, kann es bei der Verfütterung von belasteten Futtermitteln zu schwer erkennbaren chronischen Vergiftungen kommen (Schweinsberger Krankheit).

Seligenstadt Flur 6 Flurstück 51
Seligenstadt Flur 6 Flurstück 51 – stark gestörte Grasnarbe, wo sich das Jakobs-Greiskraut besonders stark ausbreitet

Das bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU) und die bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) haben die Möglichkeiten des Umgangs mit dieser Problemart umgeht in ihrer Publikation „Management von Problemarten Nr. 1“ gut und übersichtlich zusammengefasst.

Hier ein Auszug aus dieser Publikation:

„Präventive Maßnahmen haben eine zentrale Bedeutung für die Regulierung des Jakobs-Kreuzkrautes und helfen bei frühzeitigem Einsatz ein übermäßiges Aufkommen zu vermeiden. „

  • Toleranzgrenze auf Wirtschaftsgrünland 1 Pflanze / 10qm
  • Weideflächen – insbesondere auf Pferde-Standweiden – ist nahezu eine Nulltoleranz angebracht
  • Angepasstes Weide- und Brachflächenmanagement (Pflegemahd, mechanische Weidepflege) sind zielführend, um eine übermäßige Ausbreitung des Jakobs-Kreuzkrautes zu verhindern
  • Entscheidend ist, Verletzungen der Grasnarbe und damit offene Bodenstellen zu vermeiden sowie die Verbreitungswege zu kontrollieren.

Erfolgreiche Vorsorge beinhaltet daher:

  • verunreinigtes Boden- und Pflanzenmaterial sicher entsorgen, Transport vermeiden
  • greiskrauthaltiges Schnittgut nicht auf unbesiedelten Flächen ausbringen
  • Bau-, Mahd- und Transportgeräte nach der Arbeit auf mit Greiskraut bewachsenen Flächen vor der Abfahrt reinigen
  • bei Weidehaltung eine angepasste Besatzdichte und Dauer (keine übermäßige Belastung der Grasnarbe, ausreichend Nahrung auf der Fläche zur Meidung des Greiskrautes
  • regelmäßige Weidepflege (Nachmahd, Übersaat)
  • bei der Umwandlung von Ackerflächen zu Grünland Mahdgutübertragung oder regionale Ansaat

Management von Wiesen/Mahd-Grünland

  • auf Naturschutzflächen ohne Futtergewinnung keine Maßnahmen nötig, sofern von diesen keine Ausbreitungsgefahr auf angrenzende landwirtschaftliche Betriebe ausgeht
  • Flächen regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls partnerschaftliches Lösen nachbarschaftsrechtlicher Bedürfnisse in einem Streifen von bis zu 50 m Breite (Randmahd, Gehölzstreifen anlegen)

Kleine Vorkommen mit geringer Individuendichte

  • Ausstechen im vegetativen Stadium oder durch Ausziehen/Ausreißen mit der Wurzel vor der Samenbildung und Entfernen des Materials von der Fläche
  • regelmäßige Mahd vor der Samenreife, um Aussamen und Ausbreitung zu verhindern
  • Nach- oder Übersaat von lückigen Beständen mit regionalem oder nutzungsgerechtem Saatgut
  • selektive Handmahd mit Abräumen des Mähgutes, um ökologisch wertvolle Pflanzenbestände zu schonen

Größere Flächen und hohe Individuenzahlen

  • auf Flächen mit Naturschutzauflagen: Die Mahd während der Vollblüte (gegen Mitte Juli) mit sofortigem Abräumen des Mahdgutes (um ein Nachreifen und Ausfallen von Samen zu verhindern) minimiert wirkungsvoll sowohl die Regeneration als auch die Nachblüte. Bei einer Mahd vor der Blüte entwickelt sich über zahlreiche Seitentriebe eine intensive Nachblüte oder die Pflanzen überdauern als Rosette ein weiteres Jahr, um im Folgejahr umso üppiger zu blühen.
  • Eine zu frühe Mahd führt somit zu einer Zunahme der Deckung von Jakobs-Kreuzkraut (als Rosetten). Gegebenenfalls müssen Schnittzeitpunkt-Auflagen beachtet werden.
  • Flächen ohne Naturschutzauflagen können nach einer Mahd mit tiefwendendem Pflügen umgebrochen werden (Genehmigungspflicht beachten). Falls das nicht möglich ist, sollten durch mehrmalige flache Bodenbearbeitung auflaufende Kreuzkraut-Keimpflanzen zerstört werden, um das oberflächennahe Samenpotenzial vor der Neuansaat zu verringern.
  • Sowohl bei mechanischer, als auch bei chemischer Bekämpfung muss die Grasnarbe durch Einsaat mit standort- und nutzungsangepassten Ansaatmischungen geschlossen werden.
  • Im Nachgang zu einer Regulierung aufkommende Einzelpflanzen müssen gezielt mechanisch beseitigt werden.
  • Bei sehr hohen Besatzdichten und unzureichenden Erfolgsaussichten alternativer Methoden können zugelassene Herbizide eingesetzt werden. Die Anwendungsbestimmungen laut Gebrauchsanleitung und eventuell vorhandene Bewirtschaftungsauflagen (wie Kulturlandschafts- oder Vertragsnaturschutzprogramm) müssen beachtet werden.

Mulcheinsatz am Amphibienlehrpfad und im Bensbruch

Den Rest des Wiesenstreifens am Amphibenlehrpfad haben wir gestern Nachmittag gemulcht. Die Blumen haben fast vollständig ausgesahmt und sind dabei wieder neu zu blühen (vor allem Naternkopf). In diesem Jahr hatten wir nach der manuellen Bekämpfung (auch auf der angrenzenden Fläche) des Jakob-Greiskrautes keine Pflanzen mehr gefunden. Auf der anderen Seite des Fahrradweges leuchtet es hingegen intensiv gelb. Das Jakob-Greiskraut hat nach der zu frühen Mahd dort größere Bestände geblidet.

Jakob-Greiskraut, soweit das Auge reicht!
Der Bereich rechts wurde später gemähd, kein Jakobs-Greiskraut
Durch die Trockenheit wird die Pflanzendecke lückig. Dort kann sich das Jakobs-Greiskraut ausbreiten.

Die Fläche im Bensbruch hatten wir bereits vor zwei Wochen mit dem Balkenmäher gemähd. Nun haben wir zwischen den Bäumen und den Insektenschutzstreifen gemulcht. Wegen der Trockenheit kommt im Moment nichts an Pflanzen auf. Nur um die bewässerten Obstbäume ist es etwas grün.

Verbranntes Gras, gestresste Obstbäume. Besonders trockene Böden leiden.
Auch in den älteren Bäume sterben einzelne Äste ab. Hier müssen wir dringend reagieren!

Wässern der Obstbäume

Nachdem gestern endlich die Wassersäcke von der BayWa gekommen sind, haben wir heute morgen beim Wässern unsere Jungbäume mit Säcken ausgestattet. Wir haben uns für die 95l Säcke entschieden, da besonders die ehemalige Müllkaute sehr trocken ist und das Wasser nur schlecht hält. Auf drei Flächen haben wir 20 Säcke angebracht und mit Wasser befüllt. Die Säcke sollen jetzt jede Woche aufgefüllt werden. Nach drei Stunden waren wir mit der Arbeit fertig.

Auf der ehemaligen Müllkaute (C) AgFA 2022
Auf der ehemaligen Müllkaute (C) AgFA 2022
Am Amphibienlehrpfad (C) AgFA 2022

Auf der ehemaligen Müllkaute (C) AgFA 2022

Am Amphibienlehrpfad (C) AgFA 2022

Obstbaumwässern

Die 6l pro qm der letzten Woche haben sich kaum bemerkbar gemacht. Der Boden ist massiv ausgetrocknet. Hier auf der alten Mülldeponie ist es besonders schwierig. Hoffe wir bekommen die Bäume durch! Am Amphibienlehrpfad zeigten die Blätter auch erste Trockenschäden. Nur hinter dem Eichwaldhof waren die Bäume unauffällig.

Auf der alten Mülldeponie hängen die Apfelbäume ziemlich voll.

Wasserfledermaus in der Hafenallee in Offenbach

Eine etwas ungewöhnliche Unterkunft wählte eine weibliche Wasserfledermaus als Tagesversteck.

(C) UNB Stadt Offenbach
(C) UNB Stadt Offenbach

In den Spalt passte die Fledermaus nur teilweise rein.

(C) UNB Stadt Offenbach
(C) UNB Stadt Offenbach

Mit 7,2g am unteren Ende des Normalgewichtes, wird sie etwas aufgepäppelt. Sie nahm sehr schnell Mehlwürmer an und frass selbstständig.

(C) AgFA
(C) AgFA

Abendwanderung mit der 4c der Konrad-Adenauer-Schule

Am Freitag den 15. Juli traf ich mich mit der 4c der Konrad-Adenauer-Schule zu einer Fledermauswanderung an der Hütte des Wanderclubs Edelweiss an der Gänsbrüh in Dudenhofen. Nach einer Einführung zum Thema Fledermäuse und dem Füttern meiner Pfleglinge ging es durch den Wald Richtung Wiesenbereich des NSG’s Thomassee und Rotsohl von Dudenhofen. Bereits auf dem Weg durch den Wald flog eine Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) den Waldweg entlang. Bis zum Wiesenbereich gab es keine weiteren Nachweise. Durch die Wiesen, Richtung Rotsohl, erst vereinzelt, dann häufiger Große Abendsegler (Nyctalus noctula). Kurz vor dem Weg zwischen Thomassee und Rotsohl fanden wir die erste Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus). An der Rotsohl selbst nur Zwergfledermäuse (Pipistrellus pipistrellus). Der Wasserstand war extrem niedrig. Um den See zum Waldrand keine Fledermausrufe. In der Waldrandecke die einzigen Myotisarten. Vermutlich eine Wasserfledermaus (Myotis doubentonii), neben Breitflügel und Großen Abendseglern. Am Waldrand entlang immer wieder im Wechsel Zwergfledermäuse und Abendsegler. Zweimal eine Mückenfledermaus. Durch den Wald zurück zum Hauptweg nur noch selten Zwergfledermäuse. Bis zur Gänsbrüh keine weiteren Fledermausrufe. Den Restweg zur Hütte wechselten sich selten Zwerg- und Mückenfledermaus ab. Das Wasser der Gänsbrüh riecht faul und unangenehm. Die Fledermäuse scheinen diesen Bereich zu meiden?

Pflege unserer Streuobstwiese im Bensbruch

Letzten Mittwoch haben wir die Streuobstwiese im Bensbruch gemäht. Da wir beim Obstbaumwässern noch Wasser übrig hatten, haben wir im Bensbruch auch ein paar Bäume gewässert.

Hauhechel Bläuling (Polyommatus icarus) (C) D. Zöphel
Hauhechel Bläuling (Polyommatus icarus) (C) D. Zöphel
Rotbraune Ochsenauge (Pyronia tithonus) (C) D. Zöphel
Hauhechel Bläuling (Polyommatus icarus) und Rotbraune Ochsenauge (Pyronia tithonus) (C) D. Zöphel

Nach 3 Jahren Mahd zeigen sich erste Erfolge

Nach drei Jahren zeigen sich erste Erfolge. Die ehemals krautige Ruderalfläche wandelt sich immer mehr zur Wiesenfläche. War früher die Brennessel dominant, so ist sie nun in die Randbereiche verdrängt. Auf der Fläche hat sich ein Neuntöter (Lanius collurio) angesiedelt. Das Männchen nutzt die Wiesenmahd zur Jagd. An den Großen Heupferden hatte er schon zu schleppen.

Neuntöter (Lanius collurio) auf der Apfelbaumspitze
Neuntöter (Lanius collurio) auf dem alten Baumpfahl