Kirsti hat für unsere geplante Projektwoche ein Plakat erstellt. Es beschreibt unser Vorhaben für diese Woche.

Kirsti hat für unsere geplante Projektwoche ein Plakat erstellt. Es beschreibt unser Vorhaben für diese Woche.

Es ist ein warmer und sonniger Morgen, als sich am Pfingstsamstag der Konvoi der THW Jugend aus Seligenstadt und Bad Homburg den Bunkern im Mainhäuser Wald nähert. Sieben Fahrzeuge bringen die 41 Jugendlichen und Betreuer zu den Bunkern. Ziel ist es, die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA) beim Umbau der Bunker zum Überwinterungsquartier für Fledermäuse zu unterstützen. Fledermäuse brauchen bei der Überwinterung ungestörte, feuchte Quartiere. Optimal sind 90 % Luftfeuchtigkeit. Mit der Zuleitung von Wasser über die Decke, der Drainage in den Böden und durch eine Sandschicht auf dem Boden versucht man optimale Bedingungen zu erreichen. Durch den Sand in den Bodenlöchern hofft man durch zusätzliche Feuchtigkeit durch den Kapillareffekt aus dem Boden. An und in den Wänden entstehen Versteckplätze für die Winterruhe. Steinhaufen in den Bunkerecken dienen als weitere Versteckplätze.


Die Jugendlichen entladen die Stromaggregate und verlegen Leitungen zu und in die Bunker. In den Bunkern wird es taghell. Mit starken Lampen wird das Bunkerinnere für die anstehenden Arbeiten ausgeleuchtet. Jeder weiß was er zu tun hat. Mit drei Bunkern wird gleichzeitig begonnen. Die Bohrhämmer werden in die Bunker gebracht und andere Gruppen legen die Bunkerdecken mit Schaufeln frei. Keine leichte Aufgabe sich durch die bis 1,50 m starke Erdschicht auf den Bunkern zu graben. Besonders das Graben auf den Bunkerdecken entpuppt sich als sehr schweißtreibende Arbeit! Aus den Bunkerinneren ertönt das Dröhnen der Bohrhämmer. Ohne Ohrschutz in den Innenräumen kaum auszuhalten. Brillen und Mundschutz schützen die Jugendlichen vor dem Staub.

Das gemeinsame Mittagessen war für 13 Uhr geplant. Die Metzgerei Fecher sorgte für das Mittagessen und das Essgeschirr. Man hatte je zur Hälfte Chile con Carne und Chili sen Carne geordert. Die Essenseinnahme erfolgte in zwei Gruppen auf den mitgebrachten Tischen und Bänken. Alles klappte reibungslos.

Am Nachmittag wurde dann mit dem vierten Bunker begonnen. Hier musste noch der Sandhaufen in einer Bunkerecke verteilt werden. Als der Sandhaufen fast abgetragen war, kamen nacheinander vier Siebenschläfer zu Tage. Die Tiere hatten sich in dem frostsicheren Bunker ihr Winterquartier gesucht. Behutsam wurden sie wieder in den Sand im Bunker gesetzt. Sie werden vermutlich in den nächsten zwei Wochen ihren Winterschlaf beenden. Sie sind nur 5 Monate im Jahr aktiv, 7 Monate des Jahres verschlafen sie.


Gegen 17 Uhr waren die vorgesehenen Arbeiten vollständig beendet. Das eingesetzte Material wird grob gereinigt, zu den Fahrzeugen geschleppt und wieder verstaut. Es ist für alle Beteiligten ein erfolgreicher Tag! Für die Jugendlichen sicherlich auch ein sehr anstrengender Tag? Die AgFA ist ihnen für ihren Einsatz sehr dankbar!

Beide THW Gruppen unterstützen die AgFA seit mehr als 10 Jahre bei ihrer Naturschutzarbeit. Über Jahre halfen sie beim Aufbau des 1.000 m langen Amphibienzaunes beidseitig der Straße am Königsee zwischen Seligenstadt und Mainhausen. Der Kreis Offenbach zeichnete sie dafür bereits mit dem Jugendnaturschutzpreis des Kreises aus.

THW Jugend und AgFA wollen sich auch in Zukunft gemeinsam für Naturschutzprojekte im Ostkreis Offenbach einsetzten. Als nächstes mögliches Projekt käme die Schaffung einer Eisvogelwand im NSG Bong’sche Kiesgrube in Frage. Dies ist im neusten Pflegeplan vorgesehen und wurde bereits mit dem Forstamt und der Oberen Naturschutzbehörde diskutiert. Auch ein weiterer Einsatz der THW Jugend an und in den Bunkern ist für den Spätsommer/Herbst angedacht.

Vor zwei Jahren haben wir an der Baumalle am Radweg hinter der Käthe-Paulus-Schule 44 Kästen aufgehängt. 30 Meisenkästen, 8 Fledermausrundkästen und 6 Fledermausflachkästen. Heute haben wir die ersten 13 Kästen kontrolliert (8 Meisenkästen und 5 Fledermauskästen). In den Fledermauskästen war wie erwartet noch nichts. Das wird länger daueren. Bei den Meisenkästen waren in 7 Kästen dieses Frühjahr Bruten. 2 waren bereits abgeschlossen (Trauerschnäpper und Meise), bei den anderen waren noch die Jungvögel in verschiedenen Altersklasse. Das Ergebnis zeigt, dass ein regelrechter Wohnungsmangel im Wiesengebiet existiert. Bisher war es noch nicht gelungen alle Kästen in einem Frühjahr oder Herbst zu kontrollieren. Mit den Kindern dauert es einfach länger.
Auf dem Schulgelände haben wir auch im letzten Jahr verschiedene Nistkästen aufgehäng. Es sind 1 Blaumeisenkasten, 7 Kohlmeisenkästen, 4 Halbhöhlen, 3 Fledermauskästen, 2 Starenkästen und einen Zaunkönigkugel. Die müssen wir auch bald kontrollieren.

Überrascht hatte mich, dass offensichtlich bei den Vögeln ein großer Wohnungbedarf existiert! Offensichtlich macht es Sinn vermehrt Nistkästen aufzuhängen (solange der Lebensraum stimmt!).


Vom 4. Mai bis 16. Mai haben wir unseren Urlaub auf Amrum verbracht. Wie im letzten Jahr wollten wir die Nacht vor der Fährüberfahrt auf Amrum im Hotel Arlau Schleuse verbringen. Dafür waren wir bei der Buchung zu spät, so dass wir die Nacht in diesem Jahr im Hotel Siel59 in Schüttsiel verbrachten. Am 5. Mai weckte uns ein stürmischer Ostwind. Der Aufenthalt im Freien nicht gut verträglich und die Rastplätze im Hauke-Haien Koog fast verwaist. Wir führen daher wieder in die Salzwiesen des NSG’s Berlingharder Koog. Dort ist das Beobachten aus dem Auto gut möglich. Das Ruhighalten der Kamera war bei dem Wind allerdings äußerst schwierig.




Durch den Wind waren die Aufnahmen eher schwierig. Erste Versuche mit der Kamera und ein paar Videos aufgenommen.



Wir waren in Norddorf. Von dort haben wir zu Fuß die verschiedenen Inselbereiche aufgesucht.















Westlich von Wittdünn
















































Beobachtungen im Uferbereich:























































Seit 1985 werden im Wald von Seligenstadt und Mainhausen Fledermäuse erfasst. Über die Jahre wurde protokolliert welche Arten in welchen Mengen in den Kästen angetroffen wurden. Da Fledermäuse stets mehrere Quartiere nutzen, ist ihr Antreffen in einem bestimmten Kasten eher zufällig. Aufgrund der Häufigkeit und der Menge an angetroffenen Tieren lässt sich aber auf den vorhandenen Fledermausbestand schließen.


In den Jahren 1996 und 2007 fanden keine Kontrollen statt.

Der erste Absturz der Art erfolgte im Jahr 2010. Ab 2016 ist die Art statistisch nicht mehr relevant. Das Verschwinden scheint eng korreliert mit dem Ausbau der Windenergie?

Altholzabteilung im Seligenstädter Stadtwald wurde vor der Ausweisung noch mal durchforstet. 9 Nachweise mit insgesamt 31 Abendseglern.

Erste Nachweise ziemlich früh, dann ab 2010 keine Nachweise mehr. Kästen hängen in dieser Probefläche jetzt mehr als vor 2010? Das Verschwinden ist unklar?
Seligenstadt westlicher Keltergraben. 20 Nachweise mit insgesamt 103 Abendseglern.

Auch hier erste Nachweise ziemlich früh, seit 2016 keine Nachweise mehr? Könnte auch mit dem Auslichten des Bestandes zusammenhängen?
Seligenstadt östlicher Keltergraben. 16 Nachweise mit insgesamt 36 Abendseglern.

Auch hier erste Nachweise ziemlich früh, seit 2016 keine Nachweise mehr? Könnte auch mit dem Auslichten des Bestandes zusammenhängen?
Staatsforst Seligenstadt. 11 Nachweise mir insgesamt 74 Abendseglern.

Erster Nachweise 1994, seit 2010 keine Nachweise mehr? Könnte auch mit dem Auslichten des Bestandes zusammenhängen?
Klein Welsheimer Wald. 9 Nachweise mit insgesamt 23 Abendseglern.

Mainhausen Bunkerumfeld. 6 Nachweise mit insgesamt 11 Abendseglern.

Hier fehlen Daten vor 2014. Erst an 2014 haben wir die Kästen in Mainhausen wieder übernommen. Sehr niedriges Niveau.
Mainhausen Häuser Schloss. 7 Nachweise mit insgesamt 13 Abendseglern.

Hier liegen nur Daten vor der Abgabe der Kästen vor. Der Waldbereich hat sich seit 1990 nicht verändert. Vermutlich ist die Windkraft für das Verschwinden verantwortlich? Seit 2014 werden dort regelmäßig Bechsteinfledermmäuse festgestellt.
Nein! Im Gegensatz zu den Abendseglern zeigen die Mausohrarten bei uns einen anderen Entwicklungstrend. Mit dem höheren Kastenangebot hat auch der Nachweis dieser Arten zugenommen. Sowohl in den Probeflächen, als auch in der Individuenzahl.


Keine Einbrüche und kontinuierliche Zunahme im gesamten Zeitraum.

Der Rückgang der Abendsegler lässt sich daher nicht auf strukturelle Verschlechterungen in unseren Wäldern zurückführen. Die Siedlungsdichte dieser Art geht massiv zurück. Unsere Wälder in den Flussniederungen dürften zu den bevorzugten Überwinterungsgebieten in Deutschlang zählen. Vermutlich ist die Einordnung der Art in der Vorwarnliste der Roten Liste in Deutschland aufgrund mangelnder Datenbasis falsch. Die Art dürfte inzwischen weitaus gefährdeter sein, als es die aktuelle Rote Liste suggeriert?


Ab etwa 1998 gingen die Beobachtungen an Zwergfledermäusen deutlich zurück. Im Zeitraum der Kastenreduktion (bis 2010) auch nur sehr wenige Nachweise. Mit dem späteren erhöhten Kastenangebot wieder etwas vermehrte Beobachtungen. In den letzten beiden Jahren wurden im Bereich nördlich der Dudenhöfer Straße im Stadtwald akustisch viel weniger Mücken- und Zwergfledermäuse registriert als die Jahre davor. Auffällig war dort die Zunahme an Myotisrufen.



Bis 2008 kaum Nachweise des Braunen Langohrs. Mit der Erhöhung des Kastenangebotes wurde die Art öfter festgestellt.


In 3 Probeflächen wurden Braune Langohren gefunden (14 Tiere) und in weiteren 3 Probeflächen Fransenfledermäuse (37 Tiere). In einer weiteren Probefläche fanden wir Fledermauskot. In 7 Probeflächen fand sich keinerlei Hinweise auf Fledermäuse. Das sind 50% der Probeflächen.




Heute haben wir den ersten Teil in Hainstadt kontrolliert. Im Hainstädter Wald waren die aufgefundenen Fledermäuse etwas enttäuschend. Insgesamt 3 Abendsegler und 1 Großes Mausohr. In der Nähe des Weißkichner Wasserwerkes haben wir neue Kästen gefunden. Ungewöhnlich in diesem Jahr, keine Myotis, keine Pipistrellus und keine Braunen Langohren?




Mit Pipistrellus, Bechsteinfledermäusen und Braunen Langohren hatten wir heute ein anderes Artenspektrum. In den neu aufgehängten Kästen waren die Braunen Langoghren.


Heute haben wir die Fledermäuse im Norden von Seligenstadt erfasst. Außer einem Kleinabendsegler nur 60 Myotis. Meist Fransenfledermäuse, 5 Wasserfledermäuse und wahrscheinlich 10 Bartfledermäuse. Im Eichenwald keine Nachweise. Nur FLM78 ist eine Buchenabteilung. Dort aber auch selten Fledermäuse. FLM79 und FLM 08 sind extrem vom Windwurf betroffen. Kaum noch Bäume. Die Fransen scheinen aber das alte Quartier weiter nutzen zu wollen. FLM 75 war extrem nass. Dort waren bisher auch keine Nachweise. Haben wir oft im Eichenwald. Zu viel Naturhöhlen oder stören die Eichenrinden beim Auffinden der Kästen?

Am Karfreitag, 7. April,2023, waren wir auf der Streuobstwiese im Bensbruch in Zellhausen. Eigentlich wollten wir den Baumschnitt entfernen, der bald schon ins Gras eingewachsen wäre. Das war aber nicht notwendig, da offensichtlich die Gemeinde Mainhausen dies für uns bereits gemacht hatte. Danke!
Die Pflaumen, Mirabellen und Kirschen hatten begonnen zu blühen.



Alternativ hatten wir uns entschlossen die Obstbäume zu kontrollieren und aufzunehmen, was wir an Blühpflanzen finden konnten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit!).











Nacktstängeliger Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis)



Beim Abfallsammeln haben wir auch eine Windel entfernen müssen. Neben der starken Verkotung durch Hunde eine zusätzliche Belastung.
