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Amphibien brauchen ihre Hilfe – helfen Sie mit!

Im Frühjahr, wenn die Nächte feucht und nicht mehr so kalt sind, wandern die Amphibien zu ihren Laichplätzen. Oft queren sie Straßen und werden dabei massenhaft überfahren. Vor diesem Schicksal will die Gemeinde Mainhausen und die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA) die Tiere bewahren. Seit 2011 wird die Straßenquerung zwischen dem Naturschutzgebiet Zeller Bruch und dem Königsee durch viele freiwillige Helfer mit einem Amphibienzaun gesichert.

Jahr für Jahr queren bis zu 1.500 Erdkröten zwischen Hurstweg und Käthe-Paulus-Schule die Straße zwischen Seligenstadt und Zellhausen. Die Aktion rettet einem Großteil der Tiere dort jedes Jahr das Leben.

Am Königsee wird auf 500m beidseitig ein Zaun gestellt, der den Zugang zum Straßenkörper verwehrt. Mit 10m Abstand wird je ein Eimer zaunnah eingegraben, in den die den Zaun entlang wandernden Amphiben hineinfallen. Am späten Abend und am frühen Morgen müssen die Eimer kontrolliert werden. Hierbei müssen Käfer, Mäuse und Junghasen die versehentlich in den Eimern gelandet sind wieder befreit werden. Alle gefundenen Amphibien werden in einen Sammeleimer gelegt und auf die jeweils andere Straßenseite getragen.

Der Beginn der Amphibienwanderung ist jedes Jahr etwas früher. Im Moment ist Ende Januar bereits mit ersten Massenwanderungen zu rechnen. Bis zum Ende der Amphibienwanderung – meist Ende April – betreuen ehrenamtliche Helfer den Zaun beidseitig. Unterstützt werden sie in den Morgenstunden von den Schülern der Käthe-Paulus-Schule.

Die Gemeinde Mainhausen und die AgFA suchen noch dringend Helfer für die Zaunkontrolle. Vorkenntnisse braucht man nicht! Freude am Amphibienschutz, eine gewisse Wetterfestigkeit und eine Taschenlampe sind mitzubringen. Amphibien wandern am liebsten bei Regen, wenn die Nachttemperaturen über fünf Grad liegen.

Möchten Sie mithelfen, wenden Sie sich bitte an uns unter info@fledermausschutz-seligenstadt.de.

Trotz Corona-Krise und Ausgangsbeschränkungen ist die Betreuung von Amphibienschutzzäunen, das Einsammeln der Amphibien und der Auf- und Abbau des Zaunes zulässig!

Naturoase Streuobstwiese – Kleinod mit großer Vielfalt

Monokulturen in der Landwirtschaft gefährden die biologische Vielfalt in Deutschland. Mehr als 500 Tierarten sind ausgestorben oder verschollen, über 5.700 Tierarten im Bestand gefährdet. Bei den Pflanzen und Pilzen ist in Deutschland die Situation nicht besser. Rund 500 Arten können in ihrem ehemaligen Verbreitungsgebiet nicht mehr gefunden werden. Knapp 4.000 Arten sind gefährdet.


Viele Pflanzen- und Tierarten haben sich im Laufe der Jahrhunderte an die traditionelle und extensive Landschaftsnutzung angepasst. Schätzungen zufolge geht die Gefährdung von 80% der gefährdeten Arten auf diese Veränderung in der Landschaftsnutzung zurück.
Neuen Wohn- und Gewerbegebiete und der Ausbau des Verkehrsnetzes führen zu einem immer höheren Flächenverbrauch und zu einer fortschreitenden Zerschneidung der Landschaft. In den Ballungsräumen werden zudem ganze Ökosysteme, sowie viele Tier- und Pflanzenarten durch ungeregelte Freizeit- und Erholungsnutzung gefährdet.
Streuobstwiesen sind „Hotspots“ der Biodiversität. Das pflanzen von Apfelbäumchen ist ein Beitrag zum Erhalt unserer Artenvielfalt. Bis zu 3.000 Tierarten können auf einem alten Apfelbaum leben. Bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten fühlen sich im Lebensraum Streuobstwiese wohl.


Durch seinen stockwerkartigen Aufbau, seine Strukturvielfalt und den Verzicht auf Spritzmittel bieten Streuobstwiesen vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Die Wiesen werden selten gemäht und nicht gedüngt. Sie entwickeln sich mit zunehmendem Alter zu besonders arten- und blütenreichen Lebensräumen. Sie bieten in allen Stockwerken Insekten eine reiche Nahrungsgrundlage.


Am ökologisch wertvollsten sind die Altbäume einer Streuobstwiese. Je älter ein Obstbaum, desto höher seine Bedeutung für die Lebensgemeinschaft. Bäume mit abgestorbenen Ästen und Baumhöhlen, sowie bereits abgestorbene Bäume bieten einer großen Zahl sehr seltener und bedrohter Tierarten Lebensraum. Erst ab etwa 30 Jahren werden hochstämmige Obstbäume ökologisch besonders Wertvoll. Vom Höhlenreichtum profitieren viele Tiere wie zum Beispiel Haselmaus, Gartenschläfer, Siebenschläfer, Fledermäuse, Steinkauz, Gartenrotschwanz, Wendehals und Meisen. Zur Artenvielfalt von Streuobstwiesen trägt auch das Grünland bei. In den meist extensiv gepflegten Wiesen können bis zu 2.000 Tierarten, besonders Insekten, nachweisen werden. Am Boden der Streuobstwiese lebt Spitzmaus, Feldmaus, Hermelin und Igel.


Weitere Strukturelemente wie Trockenmauern, Lesesteinhaufen, Reisig- und Totholzhaufen, aber auch Hecken- und Feldgehölze bereichern die ökologische Vielfalt der Obstwiesen.


Streuobstbestände unterliegen nach §13 Abs. 1 Nr. 2 des Hessischen Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) dem gesetzlichen Schutz.

Tafel ausgetauscht und Meisenkästen aufgehängt

Heute, am 5.12.2020, haben wir endlich die Tafel am Amphibienlehrpfad ausgetauscht. Durch den Vandalismus war die rechte Seite der Tafel zerstört. An der Baumreihe in Richtung Käthe-Paulus-Schule haben wir 30 Meisenkästen aufgehäng. An jeden 2. Baum kam ein Kasten. Es hatte genau gepasst! Wie abgezählt! Die Kästen können nun ab Frühjahr 2021 mit den Kindern der Schule kontrolliert werden.

Einzig das Wetter hatte nicht so gepasst heut. Es lag Schnee und war mit 1°C doch ziemlich kalt.

Neuer Lebensraum für den Steinkauz

Seligenstadt ist dabei seine letzten Steinkäuze zu verlieren. Die Restbestände an Obstbäumen im Raum Seligenstadt sind vergreist und werden nicht gepflegt. Noch gibt es ein paar Bäume, in denen der Steinkauz seine Jungen großziehen kann. Sie werden in den nächsten Jahren weitgehend abgehen. Wir haben nun begonnen in Zusammenarbeit mit der Stadt Seligenstadt größere Restbestände an Obstbäumen zu suchen und wieder in die Pflege zu nehmen.

Im Griesgrund hat uns nun die Stadt eine 6.000 qm große Fläche zur Pflege und zur Nachpflanzung zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Dr Bastian und 1. Stadtrat Gehrheim besuchten uns gestern beim Pflanzen von 20 Apfelhochstämme auf der reaktivierten Fläche. Beide bekräftigten ihre Absicht uns weitere Flächen zur Verfügung stellen zu wollen, um neue Streuobstwiesen im Raum Seligenstadt zu schaffen oder neu anzulegen.

Die Stadt Seligenstadt und der Kreis Offenbach werden die Bäume je zur Hälfte finanzieren. Zur Pflanzung kamen fast ausschließlich alte hessische Lokalsorten. Im nächsten Schritt werden Nisthilfen für den Steinkauz installiert, Stein- und Totholzhaufen angelegt und die Spätblühende Traubenkirsche, ein Neophyt und invasive Pflanze, aus der umgebenden Hecke entfernt. Sie werden durch einheimischen Heckenpflanzungen ersetzt.

Beitrag Rhein-Main TV vom 13. November 2020.

Frankfurter Rundschau Onlie.

Vorbereitungen für die Baumpflanzungen am 11. November 2020

Die Streuobstwiese in der Nähe des Griesgrundes in Seligenstadt muss für die bevorstehende Pflanzung noch vorbereitet werden. Auf 6.000qm sollen wieder Apfelbäume stehen. Ein Teil der alten Bäume muss freigestellt und die Wiese für die Pflanzung gemulcht werden.

Obstwiese am Griesgrund

Heute haben wir mit der Motorsäge einen Kirschbaum, der in einen Apfelbaum gewachsen war, zurückgeschnitten. In 1 1/2 Stunden haben wir 7 Kirschbaumstämme, die von der Hecke Richtung Baum gewachsen waren, mit der Motorsäge rausgeschnitten und den Apfelbaum wieder freigestellt. Neben der Kirsche mussten wir noch eine Hundsrose und einen Weißdorn kürzen. Das Holz soll als Todholzhaufen auf der Fläche verbleiben.

Freigestellter Obstbaum
Ein rießiger Haufen aus Stamm- und Astholz haben wir aufgetürmt.

Morgen soll die Aktion weiter gehen. Nächste Woche soll gemulcht werden.