Am 1. Dezember 2018 findet in Alzey die 1. Fledermaustagung des AK Fledermausschutz Rheinland-Pfalz statt. Auch Fledermausschützer der Nachbarländer sind eingeladen! Näheres entnehmen Sie bitte der angefügten Einladung:
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Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AGFA) stellt Ergebnisse des Fledermaus-Monitorings im Ostkreis Offenbach vor
Sie fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren, sie können über 30 Jahre alt werden und haben in der Regel nur ein Junges im Jahr. Die Entstehungsgeschichte der Fledermäuse liegt noch weitgehend im Dunkeln. Die ältesten Fossilien sind ca. 52 Millionen Jahre alt. Seit 33 Jahren werden die Fledermausbestände in Seligenstadt und Mainhausen erfasst. Seit 2016 auch in Hainburg. Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AGFA) hat jetzt ihre Monitoring-Ergebnisse für das Jahr 2018 veröffentlicht (unter: Fledermauskontrolle_Ostkreis_Offenbach_2018).
Die AGFA kontrolliert rund 600 Fledermauskästen zweimal im Jahr. In den 121 Probeflächen (72 im Bereich Seligenstadt und Mainhausen, 60 im Bereich Hainburg) wird erfasst, welche Arten die Kästen aufsuchen. Von den 121 Probeflächen wurden 92 (76%) in diesem Jahr von Fledermäusen genutzt (49 in Seligenstadt, 43 in Hainburg). In diesem Jahr wurden 8 Fledermausarten vorgefunden. Insgesamt waren es 82 Nachweise über 309 Tiere. Zusätzlich wurden noch in 86 Kästen Fledermauskot gefunden, die die Kastenbelegung im aktuellen Jahr durch Fledermäuse belegten. Häufigste Fledermaus in diesem Jahr war die Fransenfledermaus mit 21 Nachweisen über 262 Tiere. Als zweithäufigste Gruppe wurden Pipistrellus Arten gefunden (Zwerg-, Mücken- und Rauhautfledermäuse) mit 32 Nachweisen über 78 Tiere. Bei den Braunen Langohren gab es 11 Nachweise über 58 Tiere. Vom Großen Mausohr, unsere größte Fledermaus, wurden fasst nur Männchen gefunden. Diese verbringen den Sommer einzeln in den Kästen (19 Nachweise über 21 Tiere). Je 1 Nachweis gab es von der Bechsteinfledermaus (4 Tiere) und dem Großen Abendsegler (2 Tiere). Neben den Fledermäusen werden die Kästen auch von Siebenschläfern (15 Nachweise über 19 Tiere) und von Hornissen (77 Nachweise) belegt. Arten die nicht weit wandern, nehmen im Bestand leicht zu, Abendsegler die früher nicht selten bei uns vorgefunden wurden, scheinen im Bestand stark zurück zu gehen.
Ergebnisse der Fledermauskontrollen 2018
Der Bericht zu der Fledermauserfassung 2018 liegt nun in der Endgültigen Version vor. Die Fledermausaktivitäten sind durch den Kälteeinbruch weitgehend zum Erliegen gekommen.
Stand der Fledermauskartierung in Hainburg
Wir haben Hainstadt nun weitgehend bearbeitet. Nur im Osten von Hainburg sind noch sechs Probeflächen zu kontrollieren.

In diesem Jahr auffällig: wir haben keine Abendsegler und Bechsteinfledermäuse gefunden.

Von den 226 bisher kontrollierten Kästen gab es in ca. 70 Kästen Nachweise von Fledermäusen. Der etwas geringe Wert könnte an der erst kurze Verweilzeit (seit 2 Jahren) von 100 neuen Kästen liegen.
In 37 Kästen waren Hornissennester, in 6 Wespennester. Es gab nur ein Siebenschläfernachweis. In 6 Kästen wurden insgesamt 7 Pipistrellus (Mücken-, Zwerg- oder Rauhaut) gefunden. In 12 Kästen fanden wir ca. 164 Fransenfledermäuse). In 5 Kästen fanden wir 37 Braune Langohren. In 3 Kästen 4 Große Mausohren.
Die Vertelung nach Arten (Pipistrellus: Mücken-, Zwerg- und Rauhautfledermaus – sind wegen des warmen Wetters nicht näher bestimmt worden) ist nachstehend nochmal dargestellt:



Fledermauskontrolle in Hainstadt
Am 20. September 2018 haben wir den westlichen Teil des Hainburger Waldes kontrolliert. Von den 82 kontrollierten Kästen fanden wir in 7 Kästen Fledermäuse: 3 Pipistrellus, 3 Mausohren, 3 Braune Langohren, sowie je 18 und 14 Fransenfledermäuse. In 12 Kästen fanden sich Hornissennester, in weiteren 3 Kästen Wespennester.







Fledermauskontrolle in Klein Welzheim und Mainhausen
Bei unserer Fledermauskontrolle am 18.09.2018 haben wir 70 Kästen kontrolliert. In 14 Kästen fanden wir Siebenschläfer. Die Verteilung ist auf der Karte ganz unten dargestellt. In 8 Kästen fanden wir Fledermauskot. In drei weiteren waren Fledermäuse anwesend: 7 Pipistrellus, 2 Zwergfledermäuse und 6 Braune Langohren. In 2 Kästen waren Wespen und in 6 Kästen Hornissen. In vielen Kästen sind im Moment viele Nachlassenschaften von vermutlich Schwammspinnern.
Mainhausen haben wir noch nicht vollständig kontrolliert. In diesem Jahr war das Ergebnis nicht überragend.

Klein Welzheim ist traditionell etwas schwach. Die Wälder sind noch relativ jung und es gibt nicht so viele Höhlenbäume.




Siebenschläfer gab es dieses Jahr vermehrt. In 3 Kästen waren die Tiere anwesend.

Fledermauskontrolle in Hainstadt
Am 16. September 2018 waren wir von 15 bis 17:45 Uhr unterwegs. In zwei Gruppen hatten wir 82 Kästen kontrolliert. In 7 Kästen fanden wir Fledermäuse:
- 14 Pipistrellus
- 48 Fransen
- 41 Kästen mit Fledermaus-Kot
Fehlbelegt waren:
- 11 Kästen mit Hornissen
- 1 Kasten mit Wespen
3 Kästen fehlten (Holzeinschlag).
Verteilung der angtroffenen Arten 2018 in Hainstadt:

Streuobstwiesenpflege
Endlich konnten wir den alten neuen Heu-Ladewagen in Betrieb nehmen. Unsere NABU Gruppe Hainburg betreut mehrere Streuobstwiesen, die wir nun in der Pflege umstellen können. Angefangen haben wir mit zwei Naturschutzgebieten, deren Pflege nun umweltverträglicher durchgeführt werden konnte. Statt Mulchmäher kam ein Balkenmäher zum Einsatz, die Flächen wurden geschwadet und das Mähgut mit dem Ladewagen aufgenommen.

Was noch fehlt ist eine sinnvolle Verwendung des Heu’s. Gerne können Sie bei uns anfragen, wenn Sie dafür Verwendung haben! In diesem Jahr mussten wir das Heu über Deponien entsorgen.

Stand der Fledermauskontrollen in Seligenstadt und Mainhausen
Am 12. September 2018, am späten Nachmittag haben wir die Kästen in der Sendefunkanlage Zellhausen kontrolliert. Bei Temperaturen um die 30° C waren die aufgefundenen Fledermäuse sehr aktiv. Aus diesem Grunde haben wir auf eine exakte Artbestimmung verzichtet. Insgesamt fanden wir 26 Fledermäuse in 11 Kästen der Gattung Pipistrellus (Zwergfledermäuse).

Erfreulich war, dass zwei der Probeflächen die im Rahmen einer Ausgleichsmaßnahme eingerichtet wurden inzwischen ebenfalls angenommen wurden. Vier Kästen wurden nicht aufgefunden, dafür tauchten zwei wieder auf, die bei der letzten Kontrolle nicht gefunden wurden. Für den Herbst ist eine Restrukturierung der Probeflächen notwendig.
Durch die lange Trockenheit ist das Heidekraut auf der runden Freifläche teilweise stark geschädigt. Die Freifläche im Süden zeigt solche Schäden nicht? Die dortige Problemart, die Amerikanische Traubenkirsche, scheint nicht im Griff? Alte samenstreuende Bäume werden leider nicht entfernt und führen zu ständigem Neuaustrieb auf den Freiflächen.
Zu kontrollieren ist jetzt noch der Wald bei Klein Welzheim und der Mainhäuser Wald im Südosten. Der Bereich um den Fledermauslehrpfad wollen wir im Rahmen der dortigen Führungen noch kontrollieren.

Nachweise von Fledermäusen bei den Kastenkontrollen 2016 bis 2018
Jeder Fledermaus auf der Karte ist eine unbesetzte Probefläche. Jeder farbige Punkt der Nachweis mindestens einer Fledermaus in der Probefläche für den Zeitraum 2016 bis 2018:

In 2018 haben wir die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Die Daten sind noch nicht komplett! Pro Probefläche wird nur eine Art angezeigt. Im Allgemeinen kommen mehr als eine Art in einer Probefläche vor.
Nachweise der Fledermäuse 2018:

Nachweise der Fledermäuse 2017:

Nachweise der Fledermäuse 2016:
