Nur noch halb so viele Brutpaare wie 1993 brüten heute im Kreis Offenbach. Während der Westkreis und die Mitte inzwischen fasst Steinkauz frei ist, kann er sich entlang des Maines noch halten. Im letzten Jahr 2017 wurden insgesamt 19 Brutpaare ermittelt. Seit den 50’er Jahren ging sein Bestand stark zurück. Die Rodung von Obstbaumhochstämmen, Siedlungserweiterungen, der Bau von Umgehungsstraßen und die Flurbereinigung hat seinen Lebensraum sehr stark verkleinert. Ungefähr 70% der Jungvögel überleben das erste Jahr nicht. In strengen Wintern können lokale Vorkommen ganz zugrunde gehen. Elterntiere und Jungvögel fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Natürliche Feinde sind Steinmarder, Waldkauz und Habicht. Mäusebekämpfung mit Giftködern führt zur Vergiftung der Jungvögeln.
Brutpaare des Steinkauzes im Kreis Offenbach 2017 Daten: Karl-Heinz Clever, Meldungen an den HGON Arbeitskreis Rodgau und Dreieich
Um die Lebensgemeinschaften der Obstwiesen zu schützen, fördert der Kreis Offenbach die Pflanzung von Obsthochstämmen und die Wiederanlage von Streuobstwiesen in ausgewählten Regionen des Kreises. Im Jahre 2014 wurde in der Nähe des Woogs von Hainstadt ein 4.500 qm großer Maisacker gekauft und zur Streuobstwiese umgebaut. Die AGFA betreut diese Fläche und hat dort künstliche Niströhren für den Steinkauz auf Holzgerüsten installiert. Insgesamt wurden 32 hochstämmige Obstbäume gepflanzt.
Durch die einmalige Mahd der Wiesen entstehen für den Steinkauz nur sub-optimale Lebensräume. Das im Frühjahr hochstehende Gras erschwert die Futtersuche erheblich. Das Optimum für den Steinkauz wäre die Beweidung der Streuobstwiese. Dadurch würde das Gras niedrig gehalten. Für 2018 ist für Mitte Mai eine teilweise Mahd der Streuobstwiese geplant. Wenn möglich, soll dies auch auf den Streuobstwiesen des NABU Hainburg durchgeführt werden. Mittels Traktormahd, Schwader und Ladewagen hoffen wir die Arbeiten stemmen zu können.
Am Mittwoch, den 17.01.2017 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses Mainflingen, Humboldtstraße 46-48, findet unsere diesjährigeVorbesprechung für den Amphibienzaun statt. Wir werden festlegen, wann wir im Februar den Zaun aufbauen und den Zaundienst einteilen. Die Zaunkontrollen müssen von Februar bis voraussichtlich Ende April durchgeführt werden. Es wird früh am Morgen und am späten Abend kontrolliert.
Kreuzkröte
Bereits im Februar zieht es Grasfrosch, Erdkröte und Teichmolch zu ihren Laichgewässern. Im Laufe des März kommen Springfrosch, Bergmolch, Kammmolch, Moorfrosch und Laubfrosch hinzu. Erst im April kommen Kreuz- und Knoblauchkröte aus ihren Winterverstecken. Ab Mitte Mai folgen als Letzte die Wasserfrösche. All diese Arten kommen noch rund um Seligenstadt vor. Sie sind auf Gewässer angewiesen, in die sie ihre Eier ablegen können. Meist im Sommer, nach der Metamorphose, gehen die jungen Amphibien an Land. Manchmal in großer Zahl bevölkern sie dann die Böden unserer Wälder. Sie bilden die Nahrungsgrundlange für eine Menge anderer Tierarten. Ihre Zahl ist so groß, dass die Amphibienarten durch ihre Fressfeinde nicht gefährdet werden. Nur der Mensch ist in der Lage die Amphibien im Bestand zu gefährden. Gewässerzerstörung und Gewässerverbauung, künstlichen Fischbesatz und die Vergiftung unserer Landschaft setzen allen Amphibien stark zu.
Laichzeit
Die Rote Liste Hessen von 2010 stuft die 18 hessischen Amphibienarten nach ihrem Gefährdungsgrad wie folgt ein: Hiernach gelten 5 Arten als ungefährdet, 5 Arten stehen in der Vorwarnliste, 2 Arten sind gefährdet, 5 Arten sind stark gefährdet und eine Art ist Aussterben bedroht.
Art
Rote Liste Hessen 2010
Feuersalamander
nicht gefährdet
Bergmolch
nicht gefährdet
Kammmolch
Vorwarnliste
Fadenmolch
Vorwarnliste
Teichmolch
nicht gefährdet
Geburtshelferkröte
stark gefährdet
Gelbbauchunke
stark gefährdet
Erdkröte
nicht gefährdet
Kreuzkröte
gefährdet
Wechselkröte
stark gefährdet
Laubfrosch
stark gefährdet
Knoblauchkröte
stark gefährdet
Moorfrosch
vom Aussterben bedroht
Springfrosch
Vorwarnliste
Teichfrosch
nicht gefährdet
Kleiner Wasserfrosch
gefährdet
Seefrosch
Vorwarnliste
Grasfrosch
Vorwarnliste
Vorwarnliste bedeutet hierbei, dass die Arten in Hessen stark zurückgehen.
Für unsere Planungen sind wir dabei unsere Daten in ein GIS System einzupflegen. Wir haben uns entschieden Quantum GIS (QGIS 2.16.3) zu verwenden. Als Datenbank haben wir uns für PostgreSQL 10 entschieden.
Als Datengrundlage verwenden wir die Daten von Openstreetmap. Hierfür haben wir von Geofabrik die Daten Hessen als Shapefile (.shp) entladen und in die Postgress Datenbank geladen. Unsere eigenen Daten haben wir als waypoints über gpx Exporte geladen (Tümpel und Fledermausprobeflächen).
Tagung in Kooperation des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung mit dem Bundesverband für Fledermauskunde Deutschland e.V. und dem NABU BFA Fledermäuse.
Ziele:
wie man den Schutz von Fledermäusen wirksamer gestalten kann
Gutachten: sinnvolle und wirksame Maßnahmen empfehlen und umzusetzen
Themen:
Gebäudesanierungen – Welche Maßnahmen sind für welche Arten sinnvoll?
Landwirtschaft – Agrarwüsten und Pestizideinsatz
Forstwirtschaft – Moderne Bewirtschaftungsmethoden und ihre Alternativen
Fledermauskästen – Wirksamkeit von Ausgleichsmaßnahme?
Winterquartiere – Wirksamer Schutz, Verbesserung von Winterquartieren
Straßenbau – Fledermausbrücken und Fledermaustunnel – welche Eingriffsmaßnahmen greifen wirksam in der Praxis?
Lichtverschmutzung – Wie sehen datengestützte, fledermausfreundliche Beleuchtungskonzepte aus?
Standardisiertes Fledermausmonitoring – wann, wie und mit welchem Ziel?
Öffentlichkeitsarbeit und Ausbildung von Fledermausschützern – Wissenstransfer, Rekrutierung des Ehrenamts?
Bei ihrer Jahreshauptversammlung, am 13. Dezember, schaute die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AGFA) zurück auf ein erfolgreiches Jahr 2017.
Bereits seit sieben Jahren betreut die Arbeitsgemeinschaft von Februar bis April den Amphibienzaun zwischen Zellhausen und Seligenstadt. Gemeinsam mit dem THW Jugend Seligenstadt und Bad Homburg konnte der Aufbau des Zaunes realisiert werden. Für ihr Engagement erhielten die AG und Helfer, sowie die Jugendgruppe des THW den Umweltpreis des Kreises Offenbach.
Zaunaufbau 2017
Wie jedes Jahr wurde der Fledermausbestand von Mainhausen, Seligenstadt und Hainburg im Frühjahr und im Herbst erfasst und protokolliert. In 202 Kästen wurden insgesamt 643 Fledermäuse gezählt. Hierbei wurden in diesem Jahr 10 Arten vorgefunden: Fransenfledermäuse (277), Rauhautfledermäuse (113), Braune Langohren (98), Kleiner und Großer Abendsegler (45), Mausohren (42), Bechsteinfledermäuse (29), Zwergfledermäuse (15), Mückenfledermäuse (7) und Breitflügelfledermäuse (4). Dazu kommen noch neue Wochenstubenquartiere im Siedlungsbereich. Bemerkenswert sind die Mückenfledermausquartiere in Klein Krotzenburg (ca. 300 Tiere) und Hainburg (ca. 200 Tiere). In der alten Fabrikhalle der Firma Winter in Hainburg, die im nächsten Jahr abgerissen werden soll, kam im Spätherbst noch ein wohl größeres Mückenfledermausquartier dazu. Die Monitoring-Ergebnisse gingen an den NABU Landesverband, das Forstamt, die Untere Naturschutzbehörde und die Umweltämter im Ostkreis Offenbach.
Fledermauskontrolle im Herbst
Im Mai veranstaltete man eine Amphibien- und eine Fledermausführung im Rahmen der hessischen Naturschutztage. Zusätzlich wurden im Mai und Juni drei Orchideenwanderungen im Main Muschelkalk und in die Nähe von Tauberbischofsheim veranstaltet. Bis zum Ende des Jahres kamen noch 12 weitere Fledermausführungen, unter anderem mit Schulen und Kindergärten, dazu.
Mitte Juni hieß es „Der Natur auf der Spur“. Im Rahmen der Projektwoche der Käthe-Paulus Schule begab man sich auf die Suche nach Amphibien, in Gewässern lebenden Insekten, nach Wiesenbewohner und natürlich den Jägern der Nacht.
Im August beteiligte sich die Arbeitsgemeinschaft am Naturerlebnistag und veranstaltete an der Internationalen Fledermausnacht eine Führung entlang des Fledermauslehrpfades. Im Sommer wurde zusammen mit der THW Jugend Seligenstadt der Fledermausbunker an der Mainflinger Sendefunkanlage umgebaut. Kurz nach den ersten Arbeiten zogen Fledermäuse in die Bunkeranlage ein. Im Moment verbringen sie dort ihren Winterschlaf.
In Rödermark informierte man bei der Naturlandstiftung mittels DIA Vortrag über Fledermäuse. Für das Umweltamt Niederroden erfasste man die Fledermäuse in einer Waldabteilung. Das Umweltamt in Offenbach wurde zum Thema Fledermausfreundliche Häuser beraten. Zudem wurden selbstgebaute Fledermausbretter für die Projekte in Offenbach bereitgestellt. Auch für die Firma Marmor Klein in Hainstadt baute man Fledermausbretter, die dort am Gebäude angebracht werden sollen. Des Weiteren wurde für eine Bürgerinitiative in Ober-Roden der Fledermausbestand bei einem vorgesehenen Umbau erfasst.
Offenbach Post vom 20.12.2017
Damit die Arbeit der ehrenamtlichen Naturschützer weiterhin so großen Erfolg hat, bezuschusste der Kreis Offenbach in diesem Jahr die Überwachungstechnik für den Fledermausbunker und ein naturgetreues Fledermausmodell für die Führungen und die Projekte mit Schulen und Kindergärten.
Fledermausmodell (Mausohr)
Bei den Vorstandswahlen der Jahresversammlung wurde Simone Zöller und Hartmut Müller bestätigt. Ergänzend wurde Dr. Denise Klassert für die nächsten drei Jahre in den Vorstand gewählt.
Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen e.V. lädt ein zu ihrer diesjährigen Jahreshauptversammlung am
Mittwoch, den 13.12.2017,
ab 19:30 Uhr
in den Frankfurter Hof am Marktplatz
in Seligenstadt.
Neu gewählt wird der Sprecherrat. Neben dem Tätigkeits- und Kassenbericht werden die Aktivitäten für das Jahr 2018 geplant und die Ergebnisse des Fledermaus-Monitoring 2017 vorgestellt.
Planungen für 2018
Installation von 8 Fledermausbrettern in Offenbach (sollte bis Ende Februar gemacht sein)
Installation von 3 Fledermausbrettern bei der Firma Marmor Klein (muß bis Ende Februar gemacht sein)
neben den Amphibienzaunaktivitäten steht die Erfassung und Dokumentation der Amphibienlaichgewässer im Ostkreis Offenbach an (Mainhausen und Hainburg, Seligenstadt will die BUND Ortsgruppe durchführen).
weitere Pflegemaßnahmen für zwei in Hainburg sanierte Amphibiengewässer (muß im Januar stattfinden); Maßnahme wurde letzte Woche mit der Unteren Natursachutzbehörde abgestimmt.
Fledermaus- und Amphibienschutzzentrum Mainhausen? Amphibienfreilandlabor im ehemaligen HIM .Gelände, Fledermaus- und Amphibienmuseum (wie könnte das aussehen, Beispiel Monteverde/Costa Rica?), Werk- und Arbeitsräume für die Kinder- und Jugendarbeit, wie könnte man das finanzieren?
ab April bis Ende Mai Frühjahrskontrolle der Fledermauskästen
ab Ende März Bunkerausbau (Sandboden einbringen, Quartiere einbauen); weitere Bunker für die Fledermäuse erschließen?
ab Ende August bis Ende November Herbstkontrolle der Fledermauskästen
Projektwoche an der Anna-Freud Schule Mainflingen.
Wiederherstellung des Bienenragwurzstandortes im NSG Bongesche Kiesgrube. Durch das Nichtabräumen des Grasschnitts ging die Blütenvielfalt merklich zurück. Das Gelände darf nicht mehr gemulcht werden. Soll im nächsten Jahr nur noch mit dem Balkenmäher gemäht werden und das Schnittgut soll abgeräumt werden.
In einer Feierstunde am 28. November 2017 wurde uns im Kreishaus Dietzenbach der Umweltpreis des Krfeises Offenbach verliehen. Wir teilen uns den Preis mit einer Amphibiengruppe aus Langen.
Programm Umweltpreisverleihung
Der Preis ist mit einem Preisgeld von 1500,- € versehen, dass wir uns mit der THW Jugend Seligenstadt teilen. Über die Verwendeung des Geldes werden wir bei unserem Vorbereitungstreffen für die Amphibiensaison 2018 im Januar nächsten Jahres mit unseren Helfern beraten.
Urkunde über den Umweltpreis des Kreises Offenbach
Erst für den Bereich Mainhausen, dann für Seligenstadt und Hainburg werden wir versuchen die Klein- und Kleinstgewässer im Waldbereich der drei Kommunen zu erfassen. Begonnen haben wir am 26. Nov. 2017 mit dem Abtswald Richtung Stockstadt. Erfassungsgebiet war heute eine Teichanlage, sowie der anschließende etwas degenerierte Erlenbruchwald. Wohl aus forstwirtschaftlichen Gründen durchziehen Entwässerungsgräben den Waldbereich. Die Gemeinde Mainhausen hatte 2017 geplant diesen Waldbereich aus der Nutzung zu nehmen. Zusammen mit der HGON hatten wir dazu eine Stellungnahme geschrieben. Durch das Verschließen der Entwässerungsgräben könnte der Bruchwald funktionell verbessert werden. Die teilweise aufkommende Brombeere könnte vermutlich zurückgetränkt werde, Erwähnenswert ist ein noch aktiver Braunfrosch (vermutlich Springfrosch), der in einem Entwässerungskanal bei knapp 2°C saß.
Gewääseraufnahme Abtswald
Zu den in der Karte angegebenen Wegpunkte sind nachfolgend die entsprechenden Aufnahmen zugeordnet.
WP 317 Entwässerungsgraben
WP 317 Illegale AbfallbeseitigungWP 318 TeichanlageWP 319 TeichanlageWP 320 TeichanlageWP 320 marode BewässerungsanlageWP 321 EntwässerungsgrabenWP 322 Beginn des ErlenbruchwaldesWP 323 EntwässerungsgräbenWP 324 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 325 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 326 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 327 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 328 wasserführender Graben im ErlenbruchwaldWP 328 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 329 wasserführender Graben im ErlenbruchwaldWP 329 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 330 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 331 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 332 Entwässerungsgraben Depot – BraunfroschWP 333 Wasserfläche im ErlenbruchwaldWP 333 Wasserfläche im Erlenbruchwald