








Am Freitag, den 14. Juni 2019 verständigte uns die ANWR, dass eine Fledermaus in ihr Firmengebäude eingeflogen und dort an der Wand hinge. Der Anruf erreichte mich bei einem Besprechungstermin über konkrete Artenhilfsmaßnahmen an einem Grundschulneubau in Offenbach. Direkt nach meiner Besprechung fuhr ich zur ANWR und holte, die inzwischen in einem Kästchen verpackte Fledermaus, ab. Es handelte sich um ein laktierendes (säugendes) Mückenfledermausweibchen. Mit den Mitarbeitern der ANWR verabredete ich eine Kontrolle des Quartieres am Abend. Das hintere Tor sei eh offen und wir könnten auf das Gelände. Die Fledermaus nahm ich mit nach Hause, tränkte und fütterte sie, um sie dann anschließend mit zu unserer Umwelt AG an der Käthe-Paulus Schule mitzunehmen. Zusammen mit den Kindern fütterten wir die Fledermaus weiter. Nach unserer Stunde durfte die Fledermaus dann ruhen. Gegen 21:30 Uhr trafen wir uns am Tor der ANWR. Leider war das Tor an diesem Abend nicht offen. Die Fledermaus durfte sofort starten, um ihr Junges zu versorgen. Wir hoffen sie war nicht zu lange im ANWR Gebäude eingeschlossen! Um nicht ganz umsonst die Gerätschaften mitgenommen zu haben, führen wir zum Haupteingang, wo wir das Quartier in ca. 500m Entfernung sehen konnten. Eine Ausflugszählung war nicht möglich, ein Teil der Tiere wohl auch bereits ausgeflogen? Auf dem Weg zu ihren Nahrungsräumen konnten wir sie aber detektieren! Hier sind die Ergebnisse:
Zwischen 21:40 und 22:20 Uhr konnten wir 256 rufende Fledermäuse aufzeichen, die über uns hinweg flogen. Es dürften über 200 Mückenfledermäuse sein, die unter dem Dach der ANWR ihre Jungen groß ziehen? Der Himmel war nicht bedeckt. Die Temperatur fiel im Zeitraum der Detektierung von 22° auf 19°C.
Mückenfledermäuse sind sehr ähnlich wie unsere Zwergfledermäuse. Von ihr unterscheidet sie sich durch eine kürzere Schnauze, etwas geringere Körpergröße, etwas kürzere Ohren und Unterarme. Sie wiegt im Schnitt etwas 1g weniger. Zwischen den Nasenlöchern findet sich ein kleiner Höcker. Die Flügelfelder zwischen dem 5. Finger und dem Unterarm sind unterschiedlich. Sie ruft um 10 kHz höher als die Zwergfledermaus.
Die Mückenfledermaus ist eine Flachlandart. Sie bevorzugt Tallagen in Wassernähe mit Strauch- und Baumbewuchs. In unserem Arbeitsgebiet sind alle Wochenstuben in Gebäuden. Immer sind es mehr als 100 Tieren.
Detektierte Peakfrequenzen:
Die Peakfrequenz (Frequenz mit dem höchsten Schalldruck) der Mückenfledermaus liegt zwischen 50 und 64 kHz (Skiba 2009).
Skiba gibt den Rufabstand bei Transferflügen bei der Mückenfledermaus mit 90 bis 100 ms an. Die Schatten nach den Rufen stammen vermutlich von Echos der links und rechts der Flugstraße stehenden Gebäuden. Swischen den Bäumen ist eine Baumallee.
Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz hatte zu einer Weiterbildungsveranstaltung „Reptilien für Einsteiger“ eingeladen. Die Biologin Annette Zitzmann (Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz Hessen – AGAR) referierte über die bei uns heimischen 11 Reptilienarten. Wir Teilnehmer lernten die Merkmale und Ansprüche der einzelnen Arten kennen. Alle Arten lagen als naturgetreue Lehrmittel bei den Bestimmungsübungen vor. Ganz wichtig waren die artschonenenden Pflegemaßnahmen der Reptilienlebensräume und wie man sie positiv entwicklen kann. Auch für uns gab es einige Aspekte, wie wir unsere Pflegemaßnahmen reptielienschonend verbessern können. Bei den beiden Freilandexkursionen konnten wir handnah viele Äskulapnattern, Ringelnatter, Bildschleichen und Waldeidechsen kennenlernen. Es war mit Abstand die beste Veranstaltung, die ich im Bereich Reptilienschutz besuchen durfte!
Am 12. Juni trafen wir uns um die diesjährige Bat Night vor zu bereiten. Bisher haben wir folgendes mit unserem Partnerverein Edelweiß geplant:
Wenn jemand Lust hat mitzumachen, würden wir uns sehr freuen!
Tafeln des NABU Landesverbandes:
Bei einem Ortstermin mit unserer AG haben wir heute am 28. Mai 2019 die Entwicklung der Fläche nach der Pflege im Frühjahr in Augenschein genommen. Unangenehm aufgefallen im Vorfeld war, dass einige Angler die hergerichteten Sonderbiotope in Beschlag nehmen. Es fehlt ein Hinweis auf das Betretungsverbot. Dies könnte zusammen mit der angedachten Informationstafel zum Lebensraum Schilf geschehen!
Nach dem Mulchen der Fläche hat sich das Schilf etwas regeneriert. Auch die Brombeere kommt wieder. Zusammen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt wollen wir über eine Fortsetzung der Pflege sprechen. Ein Problem ist das Angeln im Uferbereich der Ausgleichsfläche. Hier muss etwas geschehen! Es gibt genug Plätze zum Angeln. Muss es immer dort sein, wo man am meisten stört?
Die Erfassung erfolgte von 9 bis 11 Uhr. Das Wetter war weitgehend sonnig, über längere Abschnitte manchmal auch bedeckt. Mäßiger Wind. Es waren ca. 13 Gesangsreviere zu idendifizieren. In den bedeckten Abschnitte nur mäßige Antworten der Lerchen. Im Westen war ein Pirol zu hören
Von 9:30 bis 12:00 Uhr. Die Strecke wurde etwas verkürzt, da ab 11:15 Uhr das Wetter schlechter wurde und die Vögel nicht mehr sangen. Das Wetter war windig, trocken und kalt (11°C). Das Ergebnis entsprach in etwa dem von Ende März. Zwei Beobachtungen vermutlich einer männlichen Kornweihe, die Nahrungssuchend den weiteren Bereich absuchte. Am Waldrand ein Rotmilan, ebenfalls auf Nahrungssuche.
In den Traktorspuren hat die Feldlerche noch etwas Raum. Bei uns in Seligenstadt wurde diese Tage noch gedüngt. Natürlich auch den Traktorspuren. Das scheinen die Feldlerchennester nicht zu überleben?