In der Wenckstraße in Steinheim wurde vor einem Gebäude ein adultes Männchen der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) gefunden.
In der Regel nutzen Mopsfledermäuse abstehende Rinde und Baumrisse als Quartier. Die Wochenstuben sind eher klein mit bis zu 10 Weibchen. Männchen hängen den Sommer, wie bei vielen Fledermausarten, eher alleine rum. Der letzte Fotonachweis der Art in der Umgebung war ein überwinterndes Tier im Eingangsbereich der Talbrücke Marköbel in Hammersbach am 9.12.2019.
Um auszuschließen, dass weitere Mopsfledermäuse ihr Sommerquartier an diesem Gebäude gewählt haben, haben wir am Abend eventuelle Ausflüge am Gebäude mittels Fledermausdetektoren überprüft. Dabei ergaben sich keine weiteren Nachweise, so dass wir davon ausgehen, dass hier ein Einzeltier sein Unterschlupf gefunden hatte.
Mopsfledermaus beginnen bereits 30 Minuten nach dem Sonenuntergang auszufliegen, um auf Jagd zu gehen. Ihr Nahrungsspektrum ist eher eng. Sie jagt vor allem nachtaktive Kleinschmetterlinge, wie z. B. Zünsler und Flechtenbär. Es werden aber auch Mücken und andere Insekten mit weichem Körper gefressen, die deren eher schwache Kiefer bewältigen können.
Da ich am 27. Juni 2025 zu einer Gebutstagsfeier eingeladen wurde, hatte ich meinen Batlogger dabei um im Laufe des Abends nach vorkommenden Fledermausarten zu suchen. Auffalend nach der Dämmerungsphase große Fledermäuse, die um das Haus flogen. Aus Zeitgründen habe ich die Daten erst heute ausgewertet. Auffällig: die meisten Rufe stammen vom Großen Mausohr.
Arten in der Rilkestraße
Breitflügelfledermaus 1 Rufreihe mit 5 Rufen
Großer Abendsegler 2 Rufreihen mit insgesamt 19 Einzelrufe
Zwergledermaus 47 Rufreihen mit 522 Einzelrufen
Mückenfledermaus 48 Rufreihen mit 564 Einzelrufen
Großes Mausohr 112 Rufreihen mit 1940 Einzelrufen
Die Breitflügelbestimmung und eine Rufreihe des Abendseglers könnten auch fehlbestimmte Rufe des Großen Mausohres sein?
Verteilung der Rufe (meist etwas ungenau)Aktivitäten über den gesamten Abend
Zunahme der Rufakrivitäten nach 23:20 Uhr
Unten die Rufe des Großen Mausohres. Zunahme hier um 23:20 UhrVerteilung der Ruffrequenzen
Leider bin ich erst heute dazu gekommen die Rufe auszuwerten :(. Die Suche nach der Wochenstube wird wohl im nächsten Jahr erst starten können?
Mögliche Quartiere außer dem Bereich der Aufnahmen:
280 m bis evangelische Kirche
140 m bis Neuapostolischen Kirche
Der Bereich ist für ein Jagdgebiet für Große Mausohren eher ungeeignet. Die Wochenstube kann nicht weit weg sein?
Problem: Riesen-Goldrute breitet sich aus im NSG Thomasseee und Rotsohl von Dudenhofen. Sie ist invasiv und unterdrückt die heimischen Pflanzengesellschaften.
Beschreibung und Problem der Pflanze: Die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) gehört zu den der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Wie die Kanadische Goldrute, wurde die Riesern-Goldrute aus Nordamerika eingeschleppt und verursacht heute erheblische Schäden in den heimischen Artengemeinschaften. Ihre Wuchshöhe liegt zwischen 50 bis 150 cm, in seltenen Fällen auch bis 2,50 cm. Die Stängel sind dicht beblättert und nur im Bereich des Blütenstands verzweigt, kahl, rot, oft bläulich bereift und höchstens im oberen Teil etwas behaart. Sie blüht von Ende Juli bis Oktober. Über ihre Wurzeln kann sie sich die Pflanze bis über 2 m im Umkreis ausbreiten, so dass sie in kurzer Zeit riesige Bestände bilden kann. Diese sind in der Regel dicht und unterdrücken die heimischen Pflanzen.
Kanadische Goldrute (C) AgFA 2022
Bevorzugter Lebensraum: Man finden sie in verlichteten Auenwäldern, an Ufern und auf Schuttplätzen. Im NSG besonders in den Grabenbereichen und im Bereich der Teichufer. Sie dringt in den Waldbereich vor, was ihre Bekämpfung erschwert. Sie ist eine Zeigerpflanze für Lehm und reichlich vorhandene Nährstoffe.
Verbreitung der Hohen Goldrute im NSG (gelbe Bereiche)
Pflegeeinsatz am 19. August 2025
Rot: frisch gemulcht, gelb: vor einer Woche gemulchtDer gelbe Bereich ist nun verschwundenGraben im NSH. Hier wurde nachgearbeitetIn nächster Zeit muss nochmal gemulcht werden
Besuch im Naturschutzgebiet N 6505-301 „Steilhänge an der Saar“.
§ 2 Schutzzweck
Schutzzweck ist die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes (Erhaltungsziele), einschließlich der räumlichen Vernetzung, der prioritären Lebensraumtypen:
9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion 91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnionincanae, Salicionalbae),
Tilio-Acerion: Edelholzwälder mit Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior), Berg-Ulme (Ulmus glabra) und Winter-Linde (Tilia cordata) Alno-Padion: Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder Alnion incanae: Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder Salicion albae: Weichholzaue
FFH-Lebensraumtypen im NSG (Verweise auf Informationen des HLNUG):
Die Saarschleife bei Mettlach vom Coef aufgenommen.Geplante Ausgangspunkte für potentielle WanderungenGleich zwei Neophytenarten am Ufer (Kanadische Goldrute und Indisches Springkraut)Im Vorfeld rausgesuchte Wege
Wir sind den Weg bis zur „Holztreppe“ gelaufen. Der Weg war gut unterhalten und für den Massentourismus erschlossen. Für die Brücken war teilweise das Ufer des Steinbaches mit großen Steinen befestigt. Am Anfang des Weges stand ein Schild Waldlehrpfad. Das war aber leider der einzige Hinweis auf den in der Karte genannten „Vogellehrpfad“.
SchluchtenwaldUlme, vermutlich aber Flatterulme?Pfifferlinge am Wegesrandeine der vielen Brücken über den SteinbachStützmauer für die Brückeweitere BrückeBachbett, offensichtlich wenig Wasser?Rundweg SaarschleifeSchluchtenwaldSteinbach kurz vor der „Holztreppe“
Diese Woche hatten wir mit der Bekämpfung der Hohen Goldrute begonnen. Als Neophyt ist sie im NSG unerwünscht. Rund um den Thomassee und östlich des Thomassees haben wir die Bestände gemulcht. An den Postteichen wollen wir im nächsten Jahr tätig werden.
Südliches Ufer des ThomasseesÖstlich des Thomassees haben wir am Waldrand gemulchtDie Bestände verteilen sich über größere Strecken
Eine kleine Pipistrellus wurde heute von einer Schornsteinfegerin bei der Reinigung aus dem Kamin in Hainhausen geholt. Das stark verruste Tier hat ein größeres Loch im rechten Flügel und wird wohl ein paar Tage zur Regeneration bleiben müssen.
Im Bensbruch haben Wildschweine einen Teil der Fläche verwüstet. Eine Aprikose muss ersetzt werden. Ansonsten stehen die Bäume alle gut da. Bei den Altbäumen sollte ein Sommerschnitt durchgeführt werden. Die Trockenphase am Anfang des Jahres hat zu abgestorbenen Ästen geführt.
Wildschweine haben auf einigen Flächen die Grasnabe abgeplaggt
In diesem Jahr scheint es viel Obst zu geben?
Hochstamm nach 3 JahrenNicht alle Mirabellenbäume hatten bereits reife FrüchteWildbiene auf WiesenflockenblumeAuch die Zwetschgen sind noch nicht reifDie Apfelbäume tragen gutAuch junge Hochstämme tragen bereitsDie Pflege der Altbäume müssen wir verbessernApfelbaumAuch wenn es nicht so aussieht, der Baum hängt sehr voll mit Äpfeln
Giern
Im Giern stehen alle Bäume gut da. Ca. 30 Jackobs-Kreuzkraut wurden entfernt, damit sie nich aussamen. Die Graukresse muss geeignet in Zaum gehalten werden. Das Freimulchen der Obstbäume und der Fahrwege für die Bewässerung steht an.
Die Wiese wirkt bunt. Vor allem Nacvhtkerzen haben sich ausgebreitetSand-Strohblume (Helichrysum arenarium)Käfer auf ObstbaumstammNach drei Jahren hängen die ersten Äpfel an den JungbäumenEchte Leinkraut (Linaria vulgaris häufigKleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)WildwechselErste Äpfel
Gleich zwei adulte Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus) wurden diese Woche (28.7. – 1.8.) aufgefunden und zu uns gebracht. Ein Tier stammte aus Heusenstamm, das andere Tier stammte aus Sprendlingen. Beide Tiere waren sehr untergewichtig.
Sie sind typische Gebäudefledermäuse. Ihre Quartiere beziehen sie in Deutschland im Sommer fast ausschließlich an und in Gebäuden. Dort sind sie meist sehr gut versteckt. Sie ernährt sich überwiegend von größeren Käfern wie Dungkäfer. Die Jagd beginnt bereits in der frühen Abenddämmerung. Sie jagen vor allem in Offenlandbereichen, die meist mit Gehölzen durchsetzt sind. Bei uns sind sie regelmäßig auf den Waldwegen akustisch festzustellen.
Die Breitflügelfledermaus ist eine unserer größten Fledermäuse mit auffällig breiten Flügeln, braunem Fell und einem relativ langsamen Flug. Ihre Ortungsrufe liegen bei etwa 25 – 30 kHz und sind mit Kleinabendsegler und Zweifarbfledermaus zu verwechseln.
Die Breitflügelfledermaus ist in Hessen selten. In nur 7% der Meßtischblattquatranten gibt es Quartierhinweise, bei den Winterquartieren sind es 9%. Sonstige Nachweise ligen von 31% der Qudranten vor. Wochenstuben liegen meist in Süd- und Mittelhessen.
Als langfristige Trend wird mit einem sehr starken Bestandsrückgang gerechnet. Der kurzfristige Trend ist vermutlich stabil. Allerdings wirken sich in Hessen und bundesweit unverändert die energetisch bedingten Gebäudesanierungen ungünstig auf die Art aus.
Die Rote Liste Hessen führ die Breitfledermaus als stark gefährdet. In der Roten Liste Deutschland steht sie als gefährtet. Sie stehrt im Anhang IV der FFH Richtlinie. Diese Liste von Tier- und Pflanzenarten (in Deutschland aktuell 138 Tier- und Pflanzenarten), die europaweit durch die FFH-Richtlinie unter Schutz stehen, weil sie in ganz Europa und damit auch in den jeweiligen Mitgliedsstaaten, in denen sie vorkommen, gefährdet und damit schützenswert sind.
In Deutschland wurde der Schutz der Anhang IV-Arten in das Bundesnaturschutzgesetz als „streng geschützte Arten“ v.a. in den §44 übernommen. Neben dem direkten Tötungsverbot dürfen auch ihre „Lebensstätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden. Zudem dürfen diese Arten auch nicht in der Fortpflanzungs- Wanderungs- und Winterruhezeit gestört werden. Dieser sog. spezielle Artenschutz gilt auf der gesamten bundesdeutschen Fläche.
Das bedeutet, dass für diese Arten strenge Schutzvorschriften gelten, und dass der Schutz dieser Arten bei jeglichem Eingriff in Natur und Landschaft beachtet werden muss. Laut §44 darf sich der Erhaltungszustand der lokalen Population nicht verschlechtern.
Helfen könnte dieser Art eine vermehrte Weidentierhaltung. Die Vermaisung der Landschaft für Silagen schadet der Art sehr.
Ist der Buchtitel eines Buches von Prof. Katrin Böhning-Gaese (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholzzentrums für Umweltforschung) und der Journalistin Frederike Bauer.
Das Buch kostet 12 € und ist absolut empgfehlenswert!
Das Buch handelt von den drei Ebenen der Biodiversität:
Vielfalt an Arten
Vielfalt an Ökosystemen
Vielfalt innerhalb der Arten und Ökosystemen
und deren Gefährdung. Heimlich, still und leise verlieren wir unsere Lebensgrundlage. Wenn Bienen nicht mehr bestäuben, Böden ausgelaugt und Meere überfischt sind, dann wird es eng für uns Menschen. Nach Angabe des Schweizer Weltwirtschaftsforum ist rund die Hälfte der gesamten globalen Weltwirtschaftsleistung durch den Niedergang der Natur in Gefahr. Das nur aus wirtschaftlicher Sicht! Der Rückgang an natürlichen Lebensräumen und an Artenvielfalt hat inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Die Aussterberate liegt heute mindestens 10 bis 100 mal höher als im Durchschnitt der letztem 10 Millionen Jahre. So richtig Fahrt aufgenommen hat der große Verbrauch an Natur vor etwa 70 Jahren. Heute sind eine von acht Millionen Arten weltweit in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Die natürlichen Lebensräume gehen verloren.
Ursache des Artenschwundes – big five:
Veränderung der Landnutzung
Ausbeutung von Arten
Klimawandel
Umweltverschmutzung
Ausbreitung invasiver Arten
In nur 6 Jahrzenten wurden fast ein Drittel der globalen Landfläche auf irgendeine Art verändert. Hauptursache Landwirtschaft! Der Verlust an Biodiversität wird uns viel härter treffen als der Klimawandel. An ein paar Grad mehr können wir uns anpassen, den Verlust unserer Lebensgrundlage überleben unsere Kinder nicht. Niemand weiß wie lange es dauern wird? Halten wir nochmal 70 Jahre durch?
Nach Katrin Böhning-Gaese könnte das Artensterben noch aufgehalten werden. Das Buch zeigt ernsthaft in der Sache, lösungsorientiert und zukunftsgewandt wo die tieferen Ursachen der globalen Kriese liegen und was Wirtschaft, Politik und auch jeder Einzelne tun kann, um diesen existenziell gefährlichen Trend umzukehren.