Bei der Großen Hufeisennase in Hohenburg

Mit dem Fledermausschutz Südhessen waren wir am 16. und 17. Mai bei der Großen Hufeisennase in Hohenburg (Oberpfalz). Dort gibt es die letzte Wochenstube dieser Art in Deutschland. Die Winterzählung in diesem Jahr ergab mehr als 500 Große Hufeisennasen im Fledermaushaus in Hohenburg.

Untergebracht waren wir in der Pension Stauber, direkt neben dem Fledermaushaus.

Bild im 1. Stock in der Pension Stauber

Vor der Abendveranstaltung wanderten wir einen Teil des Hufi-Weges, bevor wir in der Hammermühle zum Essen gingen. Im Rahmen eines EU Projektes wurde die Wochenstube der Großen Hufeisennase saniert und der Lebensraum rund um die Wochenstube optimiert.

Blick auf die Hohenburg im benachbarten Truppenübungsplatz

Auf dem Weg zum Hufi-Weg fällt ein bemaltes Trafohäuschen auf.

Trafohäuschen vom Hufi-Weg aus (diese Seite zeigt Hufeisennasen)
Bis zu 5 Wiedehopfpaare brüten hier im Naturpark (Trafohäuschen)
Auch der Schwarzstorch kommt vor (Trafohäuschen)
Wendehälse sind wohl hier auch nicht selten (Trafohäuschen)
Die Lauterach schlängelt sich durchs Dorf. An den Brücken kann man die Wasseramsel finden.
Der Weg ist markiert
Nelken auf den Magerwiesen
Die Felsen auf dem Weg sind meist gut bewachsen
U.a. verschiedene Sedumarten
Edel Gamander
Fetthenne
Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
Mauerpfeffer
Sommerwurz
Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta)
Späte Wespenschwebfliege (chrysotoxum arcuatum)
Rundaugen-Mohrenfalter(Erebia medusa)
Pfaffenhütchen-Gespinstmotte (Yponomeuta cagnagella)
Magerrasen-Perlmutterfalter (Boloria dia)
Libellen-Schmetterlingshaft (Libelloides coccajus) – häufig
dito
Larve Ameisenjungfern (Myrmeleontidae) – Ameisenlöwe
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Gelbe Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia)
Salbei Glatthaderwiese
Butterblume mit kleiner Biene?
Das Ziel im Auge – Hammermühle rechts neben dem Wirtschaftshof der Rotvieh-Herde

Nach dem Essen trafen wir um 18 Uhr unseren Naturführer vom Fledermaushaus. Wir erfuhren Einzelheiten zur Rotvieh-Herde, die mit ihren Fladen Lebensraum für Großinsekten bieten als Nahrung für die Großen Hufeinsennasen. Er verwies auf die Notwendigkeit des Totholzes für viele große Käferarten als eine der Säulen für die Nahrungssicherheit der Großen Hufeisennasen. Als dritte Säule sind die Aas fressenden Käferarten, die aber aufgrund der bei uns geltenden Gesetzeslage ausfällt. Diese Käfergruppe ist in Deutschland hochgradig gefährdet. Ein Grund wohl auch, warum die Geierarten die früher bei uns vorkamen, ausgestorben sind. Auf dem Weg zum Fledermaushaus fanden wir noch eine überfahrene Ringelnatter. Sie war kaum 10 cm lang. Ringelnattern und Schlingnattern kommen noch in guten Beständen im Naturpark vor.

Im Fledrmaushaus erfuhren wir viel über das Leben und die Ansprüche dieser bei uns hochgradig bedrohter Fledermausart. Mittels Kameras können die Großen Hufeisen im Gebäude beobachtet werden. Neu für uns war, dass auch Sperber sich daran gewöhnen können in das Quartier einzufliegen, um junge Hufeisennasen zu erbeuten. Mittels einer dünnen Holzplatte im Innern vor dem Ausflug kann dieses Probelem entschärfen.

Zu sehen waren Filme wie sich ein Siebenschläfer durch die Dachplatten in die Wärmeglocke für die Hufeisennase nagte, wie die Geburt einer jungen Hufeisennase stattfindet und welche Fledermausarten (z. B. Wimpernfledermaus und Breitflügelfledermaus) sich manchmal under die Hufeisennasen mischen.

Ausschnitt von dem Beobachtungsbildschirm

Als die Ausflugszeit gekommen war (man kann bei dieser Art wohl die Uhr danach stellen), konnten wir den Ausflug hautnah im Hof miterleben. Ein paar Zwergfledermäuse waren auch im detektor zu hören.

Am Schluss konnten wir noch ein paar Kilo Hufeisenkot mitnehmen. Bei unseren Projekten können die Kids nun analysieren welche Insekten die Große Hufeisennase fressen. Mal sehen ob es klappt?

Der Ausflug ist shr empflehlenswert! Selten kommt man Fledermäusen so nahe.

Während dem Frühstück am nächsten Tag gab es noch ein Highlight auf dem Nachbardach. Zwei weibchenfarbene Mittelsäger ließen sich auf dem Dachfirst nieder. Leider wurden die Bilder mit der Handykamera nicht besonders gut.

Einer der beiden weibchenfarbenen Mittelsäger

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