Keltern und Fledermausführungen

Jetzt im September beginnt die Zeit der Apfelernte. Letzten Woche haben wir in Hainstadt die frühen Äpfel geerntet und beim Obst- und Gartenbauverein in Haibach keltern lassen. Die 115 l Apfelsaft werden wir in unserter Gruppe verbrauchen und für unsere Projekte mit Kindern einsetzen. Auf dieser Streuobstwiese hat in diesem Jahr wieder der Steinkauz gebrütet. Vier Junge sind flügge geworden. Am letzten Samstag haben wir im Bensbruch nochmal 75 kg Äpfel gelesen. Die waren für das Keltern mit den ersten Klassen der Käthe-Paulus-Schule. Am Montag, den 15. September, haben wir von 7:45 bis 12:15 Uhr mit den Kindern gepresst.

Keltern auf dem Schulhof der Käthe-Paulus-Schule

Pro Klasse hatten wir ca. 2 h Zeit. Wir haben vier Stationen aufgebaut, die von den Kindern betrieben wurden. Waschen der Äpfel, Äpfel vierteln, Obstmühle bedienen und Pressen. Pro Klasse haben wir knapp 10 l pressen können. Was nicht gleich zu trinken war, wurde abgefüllt dür den späteren Verbrauch.

Am Donnerstag haben wir bei unserer AG in der Walinusschule auf dem angrenzenden Spielplatz die Trümmer von Vogelkästen beseitigt. Die nachfolgenden Bilder sind vom Umweltamt der Stadt Seligenstadt:

Die Deckel wurden zerbrochen, die Kästen teilweise mit Streinen zertrümmert. Es war das Ende einer Artenschutzmaßnahme in Klein Welzheim :(. Mit der Leiter haben wir noch einige Kastenfragmente abgebaut. Es hängen aber immer noch zerstörte Kästen an den Bäumen. Zukünftige Aufgaben für unsere AG. Wir würden ja lieber etwas schöneres machen!

Der Freitag, der 19. September, war der Tag für Führungen mit Schulen. Birgit und Denise waren in Maintal unterwegs. Ich war mit der Emmaschule mit ca. 25 Teilnehmern am Fledermauslehrpfad in Seligenstadt unterwegs. Nachdem wir uns am Sammelpunkt über unser Wissen über Fledermäuse ausgetauscht haben, machten wir uns auf den Weg. Manche Kinder waren bereits vorher mit uns unterwegs. Erstaunlich, was teilweise bei den Kindern an Fachwissen hängen geblieben ist! Da das tragen der Leiter bei mir altersbedingt langsam an eine Grenze stößt, haben wir diese auf einem Fahrradanhänger mirgenommen, der von den Kindern gezogen wurde. An den Tafeln des Lehrpfades haben wir unser Wissen über Fledermäuse vertieft. Problematisch war etwas die starke Verkotung durch Hunde auf der Langen Schneise. Müssen die Hunde unbedingt ihre Hinterlassenschaften in der Mitte des Weges hinterlassen?

An diesem Abend flogen die Fledermäuse sehr früh. Mit unseren 7 Detektoren konnten wir ihre Rufe gut hörbar machen. An einer unserer Probeflächen sind wir mit der Leiter in den Wald und haben die Kästen kontrolliert. In einem Kasten hatten wir ein Großes Mausohr gefunden. Es saß alleine im Kasten und hatte offensichtlich noch keine Partnerin gefunden.

Mausohrmännchen

In zwei weiteren Kästen fanden wir dicke Kotschichten. Diese stammen von Fransenfledermäusen, die dort bereits seit 30 Jahren ihre Jungen großziehen. Wir treffen sie oft dort an, an diesem Tag waren sie allerdings in einem anderen Quartier. Der Kot in einem Kasten war sehr frisch und konnte nur wenige Tage alt sein.

Als wir den Wald verließen war es bereits dunkel. Wir gingen bis zur Wiese und packten die Wärmebildkamera aus. Die Kinder konnten damit nach Fledermäusen suchen. Das hatte allerdings nicht so gut geklappt. An dem Standort waren wenige Fledermäuse unterwegs.

Kurz vor der Langen Schneise habe die Kinder eine Kreuzkröte gefunden. Die stellen wir dort immer wieder mal fest. Das Tier war sehr groß und vermutlich ein Weibchen? Der gelbe Streifen auf dem Rücken war deutlich zu sehen.

Adulte Kreuzkröte bei unserer Nachtwanderung

Wir waren 2 1/2 Stunden unterwegs. Nach einer Stunde hatten wir die Detektoren eingeschaltet. Die Anzahl der Rufe waren auf den 1 1/2 stündigen Restweg eher sehr gering? Vom Artenspektrum aber interessant.

Unser Weg bei der Exkursion

Der Ruf des Großen Mausohrs (Myotis myotis) stammte aus dem Fledermauskasten in der Probefläche. Die Mopsfledermaus (Barbastelle barbastellus) wurde in diesem Bereich bereits früher detektiert. Kleinabendsegler (Nyctallus leiseri) hatten in diesem Bereich bereits früher dort eine Wochenstube. Die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) fliegt oft die Waldwege entlang. Ihre Quartiere sind meist in der Sadt.

Bei der Karte oben fehlen die Rufe der Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) auch die der Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) sind unvollständig? Hier fehlten wohl die Aufzeichnungen der GPS Daten? Eventuell auch ein Programmfehler des Auswertungsprogramms oder Störsignale?

Nach hofer Rufakrivität ein sehr starker Abfall?
Zwergfledermaus nur in der Anfangsphase. Auch die Mückenfledermaus hatte ihre meisten Rufaktivitäten dort. Im späteren Verlauf lediglich noch 3 Mückenfledermausrufe.