Rundbrief an die AG und Obstbaumpaten
Liebe Fledermaus- und Amphibienfreunde,
liebe Baumpaten,
wir bemühen uns die Jungbäume im Bensbruch und Giern wöchentlich zu Wässern. Das hat bisher ganz gut geklappt. Die Gemeinde füllt die Wasserbehälter auf den beiden Streuobstwiesen in der Trockenphase immer montags.
Im Bensbruch stehen 29 Jungbäume gut da. Einer muss ersetzt werden, zwei leiden etwas, sind aber voraussichtlich zu retten? Bei den Altbäumen gibt es bei zwei der 32 Altbäume Trockenschäden. Die können wir im Spätsommer bereits zurückschneiden. In der Kirsche in der Mitte der Fläche hat vermutlich der Steinkauz erfolgreich gebrütet. Wir hatten ein Jungtier in der Röhre bei der Kontrolle. Die Fläche ist gemäht und abgeräumt. Das Leben hat sich in die Obstbaumstreifen zurückgezogen. Im Herbst würde ich die Bäume gerne mit Hornspänen düngen. Eventuell könnten wir auch wieder Kompost in Dudenhofen holen?

Im Giern geht es allen 30 Bäumen gut. Auf einem Baum hatten wir in der Vergangenheit Wollläuse festgestellt. Die Ansammlungen haben wir immer zerquetscht. Vorletzte Woche waren dort viele Marienkäfer auf dem Baum. Letzte Woche waren die Wollläuse ganz verschwunden. Zurück blieben ein paar Nekrosen auf den Ästen. Die verwachsen hoffentlich bald! Zwei der drei Steinkauzröhren auf Galgen waren offensichtlich benutzt. Die Kotspuren auf den Röhren weisen auf Steinkäuze hin. Gebrütet hat er dort noch nicht (die Bäume dürften noch zu klein sein), aber es gab eine Sichtbeobachtung und Rufe im Frühjahr im Umfeld. Beim letzten Wässern haben wir die Jakobskreuzkräuter entfernt. Insgesamt ca. 10 Pflanzen. Jackobskreuzkraut ist für Wiederkäuer giftig und verhindert die Verwertung des Mahdguts. Am Weg bei den Heckensträuchern kommt die Graukresse auf. Die ist ebenfalls für Wiederkäuer giftig und sollte im nächsten Jahr zurückgedrängt werden. Die dort aufkommende Brombeere wurde gemulcht, kommt aber in Einzelexemplaren wieder. Positiv: Erstes Vorkommen der Sandstrohblume auf der Fläche. Die Nachtkerze ist etwas dominant. Viel Wilde Möhre. Sehr viel Heuschrecken. Negativ: Hase(n) schälen die Sträucher. Sie treiben aber von unten wieder aus. Einige Sträucher zeigten Trockenschäden, haben aber auch wieder Austriebe, nur wenige dauerhaft geschädigt.

Streuobstwiese am Woog von Hainstadt. Dort wurde für den Steinkauz Teilflächen kurzgehalten. Zwischen den Bäumen wurde die Brombeere gemulcht. Einer der umgepfropften Bäume war im letzten Jahr abgestorben (vielleicht zu stark zurückgeschnitten?). Hier hat der Steinkauz im dritten Jahr in Folge gebrütet. In diesem Jahr hatte er 4 Junge. Im nächsten Jahr will ich dort ab Mai Jagdflächen durch Mulchen schaffen (ca. 25% der Fläche wechselnd). Probleme dort: Flächenschwund durch benachbarten Landwirt.

Streuobstwiese auf der alten Mülldeponie in Seligenstadt. 26 Bäume, davon 7 Altbäume. Ist inzwischen gemäht. Nach einer Steinkauzbrut 2023 keine Nachweise vom Steinkauz mehr. Vermutlich hat aber der Neuntöter wieder gebrütet? Zwei Jungbäume durch Vandalismus zerstört. Die restlichen sehen, bis auf einen, gut aus.

Streuobstwiese auf der Fasanenwiese in Seligenstadt. Von den 20 Altbäumen ist einer verschwunden. Ich hätte mir gewünscht ihn als stehendes Totholz zu erhalten. Unklar wer das gemacht hatte? Hier haben wir 3 Bäume gepflanzt. Einer hat durch Vandalismus Schäden am Stamm. Wegen der Vandalismusgefahr in Seligenstadt will ich ihn aber nicht ersetzen. Der Storchenhorst der EVO war wieder nicht besetzt. Mindestens 3 Storchenbruten im direkten Umfeld. In einer der Steinkauzröhren ein Jungvogel. Die Röhre war nicht richtig zugemacht. Der Deckel hinten stand leicht offen. Der Turmfalke ist permanent auf der Fläche und im Kasten am Strommast auf der Fläche. Die Bäume müssten geschnitten werden.

Auch positiv: Auf den Streuobstwiesen im Giern, am Woog und auf der alten Mülldeponie Sichtung von Zauneidechsen!
Nächste Regenphase erst Mitte Juli. Bis dahin muss wöchentlich gewässert werden.
Gestern war der Naturerlebnistag im evangelischen Gemeindezentrum. Leider waren nur 30 Kinder insgesamt angemeldet. Zu heiß? Ungünstig so kurz vor den Ferien? Wir haben 10 Kinder zusammen mit den Pfadfindern betreut und haben am Sandarium weitergearbeitet. Elke und ich haben am Morgen uns durch den Betonboden gearbeitet. Schweißtreibend bei fast 30 °C! Nach 3 Stunden waren wir eigentlich für den Tag fertig! Ab 14 Uhr haben wir mit den Kindern den Boden dort mit Sand und gekaufter Erde gemischt. Dazu hatte sich unsere Akku-Fräse bewährt! Nachdem wir das Pflanzbeet vorbereitet hatten haben wir die 40 Pflanzen aus der Staudengärtnerei Eidmann am Otzberg gepflanzt. Danke Dietmar für das Abholen und Liefern der Pflanzen! Die Kosten für die Pflanzen übernimmt die Kirchengemeinde. Danach wurde noch gewässert und das Mähgut von morgens als Mulchdecke aufgebracht. Drei von der Walinusschule abgezweigte Eichenstämme haben wir noch im Sandarium eingebaut. Für totholzbewohnende Käfer (Hiersch- und Nashornkäfer als Zielarten!). Gegen 15:30 Uhr waren wir fertig. Ich habe mich dann gegen 16 Uhr verabschiedet wegen der anstehenden Glühwürmchenwanderung am Abend.

Unsere Glühwürmchenwanderung begann um 21 Uhr am Parkplatz Lange Schneise. Wir hatten so 70+ Besucher. Gut das Birgit und Dietmar dabei waren. So konnten wir drei Gruppen bilden und unsere Stimmen etwas schonen. Mit dabei ein kleiner Zwergenmann aus der Mittelbeune. Den hatte eine Katze erwischt und er hat ein großes Loch in der Dlughaut. Nach 3 Tage Antibiotika scheint es ihm langsam besser zu gehen? Heute hat er zum ersten Mal mehr als einen Mehlwurm pro Fütterung gefressen. Die Fraßgeschwindigkeit ist aber immer noch extrem langsam? Man braucht Zeit ihn zu füttern! Auf dem Weg zu den Glühwürmchen haben wir drei Hirschkäfer gefunden. Ein Weibchen und zwei Männchen. Eines der Männchen war bereits tot. Die Fledermäuse waren an diesem Abend sehr spät unterwegs. Erst nach 22 Uhr? Als wir losgingen war es noch fast 30 °C. War das der Grund? Auffällig: in diesem Jahr keinen einzigen Abendsegler. Die sind in der Roten Liste Hessens 2023 von „gefährdet“ auf „Vom Aussterben bedroht“ gesprungen. Kann man bei uns vor Ort gut beobachten! Sie sind nichtmehr da? Was die Glühwürmchen angeht, war gestern Abend einiges zu sehen. Viel mehr als im letzten Jahr! Glühwürmchen haben ihren Paarungsflug wenige tage um Johanni. Es dürft bald wieder vorbei sein. Gegen 23 Uhr kamen wir wieder am Parkplatz an. Es waren viele kleine Kinder dabei und wir waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden.
Nächste Woche sind die letzten Naturschutz AG’s an den Grundschulen. In der Walinusschule wechselt dann die Gruppe. Dort muss man sich fest einwählen. An der Käthe-Paulus-Schule arbeiten wir mit einer offenen Gruppe (Lustprinzip). Bei beiden Schulen gibt es Naturschutzecken auf dem Schulgelände. Beide Schulen haben ein Sandarium angelegt. Dort wollen wir die Bepflanzung im Herbst vornehmen. Da ist es feuchter und die Pflanzen gehen besser an. In der Käthe-Paulus-Schule haben wir das Sandarium in die Wildblumenwiese integriert. Auch ein frisch angelegter Fledermaussaum hat sich dort gut entwickelt. Nach den Sommerferien soll dort ein gesponsertes Bienenhotel aufgebaut werden. Das macht auch nur Sinn bei einem vernünftigen Nahrungsangebot. Am Schulausgang zum Zeller Bruch haben wir bereits eins. Das neue könnte vielleicht bei der Wildblumenwiese an der Gondel aufgebaut werden?
Am letzten Augustwochenende steht wieder die Batnight an. In diesem Jahr würde ich gerne versuchen mit den beiden Grundschulen auf dem Schulgelände eine Veranstaltung zu organisieren. Muss nicht so aufwendig sein. Ich muss noch darüber nachdenken! Die Veranstaltung am See am Goldberg findet wieder statt.
Was noch offen ist: Für den Mulcher haben wir zwei Sätze neue Antriebsriemen. Den ersten Satz müssen wir einbauen. Der Ladewagen muss repariert werden und der Mähbalken für den Traktor müssen wir bestellen.
Herzliche Grüße
Hartmut