Macht Naturschutzarbeit Sinn?

Seit 16 Jahren bemühen wir uns mit viel Zeitaufwand und auch mit privatem finanziellem Engagement etwas bei uns im Sinne des Naturschutzes zu verbessern. Immer wieder kommt man an den Punkt wo man sich fragt für was mach ich das? Ganz frisch: der Großteil unserer Vogelnistkästen an der Walinusschule in Klein Welzheim wurde vorsätzlich zerstört. Es scheint Homo stupidus verdrängt den Homo sapiens in der Fläche.

Auflistung der Schadensorte und der Schäden ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  1. Heckenpflanzung am Vorderen Oberdamm in Hainstadt. Mein privater Acker (4.500 qm, ehemaliger Maisacker) hatte ich umgebaut zur Streuobstwiese. Für 1.400 € hatte ich Sträucher gekauft und zu dritt haben wir lange die Sträucher gepflanzt. Jede Pflanze war mit einem Flatterband gekennzeichnet. Die Flatterbänder zierten die Heuballen. Auf den Kosten blieb ich sitzen. Drei Wildkirschen, die ich an unseren damaligen Förster abgegeben hatten, haben im Stadtwald Seligenstadt überlebt. Heute versuche ich den dortigen Flächenschwund auf der Streuobstwiese zu unterbinden. Das ist aber ein Kampf gegen Windmühlen!
  2. Nachpflanzung von drei Bäumen auf der Fasanenwiese. Beim mittleren Baum wurde der Verbissschutz im Winter entfernt. Der Baum war so stark durch Verbiss geschädigt, dass er eigentlich ausgetauscht werden müsste.
  3. Streuobstwiese im Griesgrund. In diesem Jahr wurden zwei Obstbäume abgebrochen. Bei einem haben wir das grün strotzenden Oberteil beim Mahdeinsatz gefunden.
  4. Fledermauslehrpfad an der Langen Schneise. Die Anfangstafel wurde umgefahren und dabei irreparabel zerstört. Die meisten Tafeln wurden mittels Kontaktkleber mit Hassaufklebern verunstaltet. Das Entfernen hat die Oberflächen der Tafeln teilweise beschädigt.
  5. Die Vogelnistkästen von Schwegeler wurden rund um die Walinusschule zerschlagen.
  6. Amphibienlehrpfad: Beim ersten Aufbau mit Balkenschuhen wurden alle Tafeln umgeworfen. Nach dem Einbetonieren wurde die letzte Tafel mittels Werkzeug halbseitig abgeschraubt und zerbrochen. Sie wurde dann auf die Wiese geschleppt und eingegüllt. Sie musste ganz erneuert werden. Die Tafeln werden regelmäßig verschmiert und zweimal im Jahr wieder gereinigt. Zwei der dort gepflanzten 6 Apfelbäume wurden ausgerissen und mussten ersetzt werden. Drei angebrachte Steinkauzröhren wurden zerstört. Ein eingesähter Blühstreifen wurde vertikuliert.
  7. Ein Teil unseres 11 Jahre lang betriebenen Amphibienzaunes wurde gestohlen.
  8. Zwei unsere Überwinterungsbunker für Fledermäuse wurden aufgebrochen.

Fledermäuse haben es im Moment nicht einfach

Im Moment fangen die jungen Fledermäuse an ihre ersten Flugübungen zu machen. Sie können dann an den unmöglichsten Ecken auftauchen. Auch der Einflug in die Wohnungen ist nicht selten. Bei Jungtieren kann man sie abends nach 21 Uhr mit einem Tuch oder Handschuhen aufsammeln und an einem erhöhten Ort (katzensicher) hingesetzt werden. Kricht eine Fledermaus in der Wohnung über den Boden, so ist sie in der Regel schon lange dort eingesperrt und braucht ziemlich schnell Hilfe. Immer versuchen das Tier mit etwas Wasser zu tränken, in einen Kasten mit Tuch ausbruchsicher unterbringen und schnellstens Hilfe organisieren. Diese Tiere leben in der Regel nicht mehr lange.

Fledermaus aus Ober-Roden. Wurde nicht mehr abgeholt.
Fledermaus aus Seligenstadt

Das kleine Zwergenmännchen kam mit 3,64g am 23. Juni zu mir. Er war Opfer einer Katze geworden und hat ein großes Loch im Flügel. Nahrung hatte er nur wenig aufgenommen. In den folgenden Tagen ging das Gewicht auf 3,2g runter. Nach der Gabe von Antibiotika und steigendem Appetit nahm er wieder zu. Heute am 3. Juli hat er sein Anfangsgewicht wieder erreicht. Jetzt muss nur das Loch sich wieder schließen!