Besuch auf den Streuobstwiesen

Bensbruch

Im Bensbruch haben Wildschweine einen Teil der Fläche verwüstet. Eine Aprikose muss ersetzt werden. Ansonsten stehen die Bäume alle gut da. Bei den Altbäumen sollte ein Sommerschnitt durchgeführt werden. Die Trockenphase am Anfang des Jahres hat zu abgestorbenen Ästen geführt.

Wildschweine haben auf einigen Flächen die Grasnabe abgeplaggt

In diesem Jahr scheint es viel Obst zu geben?

Hochstamm nach 3 Jahren
Nicht alle Mirabellenbäume hatten bereits reife Früchte
Wildbiene auf Wiesenflockenblume
Auch die Zwetschgen sind noch nicht reif
Die Apfelbäume tragen gut
Auch junge Hochstämme tragen bereits
Die Pflege der Altbäume müssen wir verbessern
Apfelbaum
Auch wenn es nicht so aussieht, der Baum hängt sehr voll mit Äpfeln

Giern

Im Giern stehen alle Bäume gut da. Ca. 30 Jackobs-Kreuzkraut wurden entfernt, damit sie nich aussamen. Die Graukresse muss geeignet in Zaum gehalten werden. Das Freimulchen der Obstbäume und der Fahrwege für die Bewässerung steht an.

Die Wiese wirkt bunt. Vor allem Nacvhtkerzen haben sich ausgebreitet
Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium)
Käfer auf Obstbaumstamm
Nach drei Jahren hängen die ersten Äpfel an den Jungbäumen
Echte Leinkraut (Linaria vulgaris häufig
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Wildwechsel
Erste Äpfel

Breitflügelfledermäuse wegen Schlechtwetterphase am verhungern?

Gleich zwei adulte Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus) wurden diese Woche (28.7. – 1.8.) aufgefunden und zu uns gebracht. Ein Tier stammte aus Heusenstamm, das andere Tier stammte aus Sprendlingen. Beide Tiere waren sehr untergewichtig.

Sie sind typische Gebäudefledermäuse. Ihre Quartiere beziehen sie in Deutschland im Sommer fast ausschließlich an und in Gebäuden. Dort sind sie meist sehr gut versteckt. Sie ernährt sich überwiegend von größeren Käfern wie Dungkäfer. Die Jagd beginnt bereits in der frühen Abenddämmerung. Sie jagen vor allem in Offenlandbereichen, die meist mit Gehölzen durchsetzt sind. Bei uns sind sie regelmäßig auf den Waldwegen akustisch festzustellen.

Die Breitflügelfledermaus ist eine unserer größten Fledermäuse mit auffällig breiten Flügeln, braunem Fell und einem relativ langsamen Flug. Ihre Ortungsrufe liegen bei etwa 25 – 30 kHz und sind mit Kleinabendsegler und Zweifarbfledermaus zu verwechseln.

Die Breitflügelfledermaus ist in Hessen selten. In nur 7% der Meßtischblattquatranten gibt es Quartierhinweise, bei den Winterquartieren sind es 9%. Sonstige Nachweise ligen von 31% der Qudranten vor. Wochenstuben liegen meist in Süd- und Mittelhessen.


Als langfristige Trend wird mit einem sehr starken Bestandsrückgang gerechnet. Der kurzfristige Trend ist vermutlich stabil. Allerdings wirken sich in Hessen und bundesweit unverändert die energetisch bedingten Gebäudesanierungen ungünstig auf die Art aus.

Die Rote Liste Hessen führ die Breitfledermaus als stark gefährdet. In der Roten Liste Deutschland steht sie als gefährtet. Sie stehrt im Anhang IV der FFH Richtlinie. Diese Liste von Tier- und Pflanzenarten (in Deutschland aktuell 138 Tier- und Pflanzenarten), die europaweit durch die FFH-Richtlinie unter Schutz stehen, weil sie in ganz Europa und damit auch in den jeweiligen Mitgliedsstaaten, in denen sie vorkommen, gefährdet und damit schützenswert sind.

In Deutschland wurde der Schutz der Anhang IV-Arten in das Bundesnaturschutzgesetz als „streng geschützte Arten“ v.a. in den §44 übernommen. Neben dem direkten Tötungsverbot dürfen auch ihre „Lebensstätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden. Zudem dürfen diese Arten auch nicht in der Fortpflanzungs- Wanderungs- und Winterruhezeit gestört werden. Dieser sog. spezielle Artenschutz gilt auf der gesamten bundesdeutschen Fläche.

Das bedeutet, dass für diese Arten strenge Schutzvorschriften gelten, und dass der Schutz dieser Arten bei jeglichem Eingriff in Natur und Landschaft beachtet werden muss. Laut §44 darf sich der Erhaltungszustand der lokalen Population nicht verschlechtern.

Helfen könnte dieser Art eine vermehrte Weidentierhaltung. Die Vermaisung der Landschaft für Silagen schadet der Art sehr.

Erster Pflegling

(C) Dietmar Nill

Vom Verschwinden der Arten – Der Kampf um die Zukunft der Menschheit

Ist der Buchtitel eines Buches von Prof. Katrin Böhning-Gaese (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholzzentrums für Umweltforschung) und der Journalistin Frederike Bauer.

Das Buch kostet 12 € und ist absolut empgfehlenswert!

Das Buch handelt von den drei Ebenen der Biodiversität:

  • Vielfalt an Arten
  • Vielfalt an Ökosystemen
  • Vielfalt innerhalb der Arten und Ökosystemen

und deren Gefährdung. Heimlich, still und leise verlieren wir unsere Lebensgrundlage. Wenn Bienen nicht mehr bestäuben, Böden ausgelaugt und Meere überfischt sind, dann wird es eng für uns Menschen.
Nach Angabe des Schweizer Weltwirtschaftsforum ist rund die Hälfte der gesamten globalen Weltwirtschaftsleistung durch den Niedergang der Natur in Gefahr. Das nur aus wirtschaftlicher Sicht!
Der Rückgang an natürlichen Lebensräumen und an Artenvielfalt hat inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Die Aussterberate liegt heute mindestens 10 bis 100 mal höher als im Durchschnitt der letztem 10 Millionen Jahre. So richtig Fahrt aufgenommen hat der große Verbrauch an Natur vor etwa 70 Jahren. Heute sind eine von acht Millionen Arten weltweit in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Die natürlichen Lebensräume gehen verloren.

Ursache des Artenschwundes – big five:

  • Veränderung der Landnutzung
  • Ausbeutung von Arten
  • Klimawandel
  • Umweltverschmutzung
  • Ausbreitung invasiver Arten

In nur 6 Jahrzenten wurden fast ein Drittel der globalen Landfläche auf irgendeine Art verändert. Hauptursache Landwirtschaft!
Der Verlust an Biodiversität wird uns viel härter treffen als der Klimawandel. An ein paar Grad mehr können wir uns anpassen, den Verlust unserer Lebensgrundlage überleben unsere Kinder nicht. Niemand weiß wie lange es dauern wird? Halten wir nochmal 70 Jahre durch?

Nach Katrin Böhning-Gaese könnte das Artensterben noch aufgehalten werden. Das Buch zeigt ernsthaft in der Sache, lösungsorientiert und zukunftsgewandt wo die tieferen Ursachen der globalen Kriese liegen und was Wirtschaft, Politik und auch jeder Einzelne tun kann, um diesen existenziell gefährlichen Trend umzukehren.

Hoffen wir, es ist noch nicht zu spät!

Macht Naturschutzarbeit Sinn?

Seit 16 Jahren bemühen wir uns mit viel Zeitaufwand und auch mit privatem finanziellem Engagement etwas bei uns im Sinne des Naturschutzes zu verbessern. Immer wieder kommt man an den Punkt wo man sich fragt für was mach ich das? Ganz frisch: der Großteil unserer Vogelnistkästen an der Walinusschule in Klein Welzheim wurde vorsätzlich zerstört. Es scheint Homo stupidus verdrängt den Homo sapiens in der Fläche.

Auflistung der Schadensorte und der Schäden ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  1. Heckenpflanzung am Vorderen Oberdamm in Hainstadt. Mein privater Acker (4.500 qm, ehemaliger Maisacker) hatte ich umgebaut zur Streuobstwiese. Für 1.400 € hatte ich Sträucher gekauft und zu dritt haben wir lange die Sträucher gepflanzt. Jede Pflanze war mit einem Flatterband gekennzeichnet. Die Flatterbänder zierten die Heuballen. Auf den Kosten blieb ich sitzen. Drei Wildkirschen, die ich an unseren damaligen Förster abgegeben hatten, haben im Stadtwald Seligenstadt überlebt. Heute versuche ich den dortigen Flächenschwund auf der Streuobstwiese zu unterbinden. Das ist aber ein Kampf gegen Windmühlen!
  2. Nachpflanzung von drei Bäumen auf der Fasanenwiese. Beim mittleren Baum wurde der Verbissschutz im Winter entfernt. Der Baum war so stark durch Verbiss geschädigt, dass er eigentlich ausgetauscht werden müsste.
  3. Streuobstwiese im Griesgrund. In diesem Jahr wurden zwei Obstbäume abgebrochen. Bei einem haben wir das grün strotzenden Oberteil beim Mahdeinsatz gefunden.
  4. Fledermauslehrpfad an der Langen Schneise. Die Anfangstafel wurde umgefahren und dabei irreparabel zerstört. Die meisten Tafeln wurden mittels Kontaktkleber mit Hassaufklebern verunstaltet. Das Entfernen hat die Oberflächen der Tafeln teilweise beschädigt.
  5. Die Vogelnistkästen von Schwegeler wurden rund um die Walinusschule zerschlagen.
  6. Amphibienlehrpfad: Beim ersten Aufbau mit Balkenschuhen wurden alle Tafeln umgeworfen. Nach dem Einbetonieren wurde die letzte Tafel mittels Werkzeug halbseitig abgeschraubt und zerbrochen. Sie wurde dann auf die Wiese geschleppt und eingegüllt. Sie musste ganz erneuert werden. Die Tafeln werden regelmäßig verschmiert und zweimal im Jahr wieder gereinigt. Zwei der dort gepflanzten 6 Apfelbäume wurden ausgerissen und mussten ersetzt werden. Drei angebrachte Steinkauzröhren wurden zerstört. Ein eingesähter Blühstreifen wurde vertikuliert.
  7. Ein Teil unseres 11 Jahre lang betriebenen Amphibienzaunes wurde gestohlen.
  8. Zwei unsere Überwinterungsbunker für Fledermäuse wurden aufgebrochen.

Fledermäuse haben es im Moment nicht einfach

Im Moment fangen die jungen Fledermäuse an ihre ersten Flugübungen zu machen. Sie können dann an den unmöglichsten Ecken auftauchen. Auch der Einflug in die Wohnungen ist nicht selten. Bei Jungtieren kann man sie abends nach 21 Uhr mit einem Tuch oder Handschuhen aufsammeln und an einem erhöhten Ort (katzensicher) hingesetzt werden. Kricht eine Fledermaus in der Wohnung über den Boden, so ist sie in der Regel schon lange dort eingesperrt und braucht ziemlich schnell Hilfe. Immer versuchen das Tier mit etwas Wasser zu tränken, in einen Kasten mit Tuch ausbruchsicher unterbringen und schnellstens Hilfe organisieren. Diese Tiere leben in der Regel nicht mehr lange.

Fledermaus aus Ober-Roden. Wurde nicht mehr abgeholt.
Fledermaus aus Seligenstadt

Das kleine Zwergenmännchen kam mit 3,64g am 23. Juni zu mir. Er war Opfer einer Katze geworden und hat ein großes Loch im Flügel. Nahrung hatte er nur wenig aufgenommen. In den folgenden Tagen ging das Gewicht auf 3,2g runter. Nach der Gabe von Antibiotika und steigendem Appetit nahm er wieder zu. Heute am 3. Juli hat er sein Anfangsgewicht wieder erreicht. Jetzt muss nur das Loch sich wieder schließen!