Nur 1mm Niederschlag reichte aus das Zuggeschehen zwischen Seligenstadt und Zellhausen in Gang zu setzen. War es am Dienstag beim Niederschlag nachts noch zu kalt, so reichte die Feuchtigkeit aus nach zwei Tagen die Kröten aus ihren Verstecken zu lotsen. Mit 58 wandernden Kröten waren die Zahlen zwar noch sehr gering, mit zunehmenden Nachttemperaturen und weiteren Niederschlägen wird der Massenzug wohl bald starten.
Am 2. Tag bei 6° Abendtemperatur gingen die Zahlen schon stark zurück. Nur 5 Erdkrötenmännchen und ein Bergmolchmännchen wurden gefunden.
An unserem Zaun sind sind Molche eher selten. Der zu hohe Fischbesatz im Königsee dezimiert diese Arten stark.
Erdkröten-Kaulquappen schmecken den Fischen nicht. Ein Grund warum die Erdkröten den Königsee als Kinderstube nutzen können.
Schon genauer hinschauen muss man um die vier Erdkröten im Laub zu entdecken.
Für den Bau der Hochwasser Anlegestelle Mainhausen wurde flussaufwärts
hierfür ein Ausgleich geschaffen. Zwischen der Mainwiese und der Nato Straße
unterhalb des Friedhofes entstand eine Vorrangfläche für die Natur. Tümpel
wurden angelegt, ein Steinhaufen für Reptilien und Amphibien geschaffen und am
Ufer eine Wand für den Eisvogel gebaut. Nach Meinung des HGON Arbeitskreis
Offenbach und der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz
Seligenstadt und Mainhausen (AGFA) geht die Entwicklung der Fläche in die
falsche Richtung. Auf der Fläche hat sich die Brombeere massiv ausgedehnt und
viele Trampelpfade durch die Fläche die Bodenvegetation teilweise total
zerstört.
Anfang der Woche trafen sich Mitglieder von HGON und AGFA
mit Mitarbeiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Nach kurzem Augenschein
waren sich alle Teilnehmer des Treffens einig: „Hier muss etwas geschehen!“ Das
Wasser- und Schifffahrtsamt erklärte sich sofort bereit noch vor dem 1. März
die notwendige Erstpflege einzuleiten. Kommende Woche sollen die Brombeeren mit
Maschineneinsatz auf der Ausgleichfläche zurückgedrängt werden. Zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde
und dem Wasser- und Schifffahrtsamt soll ein Pflegekonzept entwickelt werden,
wie das Schilf gefördert und die Verbuschung zurück zu drängen ist. Hierbei
wird man sich auch überlegen wie die Schäden durch die Bodenverdichtungen
behoben werden können. Für die Fläche wünscht man sich einen „psychologischen Zaun“.
Vielleicht eine 50 cm hohe vertikale Latte, die symbolisch das Gelände
markiert?
Seit vielen Jahren schwinden an Flüssen und Seen in Europa die
Schilfbestände. An manchen Orten betrug der Rückgang mehr als 90%. Es ist eine
Katastrophe für viele Vogelarten und Fische, sie verlieren Nahrung und
Unterschlupf. Im Jahre 2005 Startete das Projekt „Stopp dem
Schilfsterben“. Die Deutsche Umweltstiftung Umwelt gab mehr als 500.000€
als Starthilfe. Seitdem versucht man wissenschaftlich die Ursachen des globalen
Schilfsterbens zu klären. Im Jahre 2009 hat die Uni Konstanz ein Algenpilz
gefunden, der hauptursächlich für den Schilfschwund verantwortlich sein könnte.
Er schädigt die Schilfpflanzen und bringt sie zum Absterben.
Aus Sicht von HGON und AGFA ist es daher wichtig die verbliebenen Reste zu schützen und zu pflegen. Am Rande der Ausgleichsfläche ist eine Informationstafel zum Lebensraum Schilf geplant. Auf ihr soll über die Notwendigkeit der Pflege und die Bewohner dieses Lebensraumes informiert werden.
Am Samstag, den 16. Februar 2019 haben wir unseren Amphibienzaun aufgebaut. Mindestens 850m Zaun kamen zum Einsatz. Die THW-Jugend Seligenstadt und Bad Homburg waren mit 38 Mann Vorort. Weitere 12 Aktive der Arbeitsgemeinschaft beteiligten sich an den Arbeiten. Wenn die Wetterprognose für die nächste Woche stimmt, könnte die Wanderung am kommenden Dienstag losgehen.
Am Samstag, den 16. Februar, wird wieder der Amphibienschutz am Königsee zwischen Zellhausen und Seligenstadt aufgestellt. Ab 9 Uhr muss auf der Strecke mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Im Jahr 2011 half der Internationale Bund für Sozialarbeit Langen den Zaun erstmals zu stellen. Ab 2012 konnte die THW-Jugend Seligenstadt, oft unterstützt von der THW-Jugend Bad Homburg, für die Hilfe beim Zaunaufbau gewonnen werden. Zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AGFA) werden die Aufbauarbeiten koordiniert. Die Dokumentation des Wandergeschehens liegt bei der AGFA. Mit den über die Jahre gewonnenen Datenreihen hofft man seitens der AGFA irgendwann eine fest installierte Amphibienschutzeinrichtung am Königsee zu bekommen. Die aktuelle Länge des Zaunes liegt heute bei ca. 850m. Auf beiden Seiten der Straße wird der Zaun aufgestellt, um die im Königsee laichenden Erdkröten von der Straße abzuhalten. In Eimern aufgefangen werden sie abends und morgens dort über die Straße getragen. Nach der Abgabe ihrer Eier im Uferbereich des Königsees kehrt ein Teil der Tiere in die Sommergebiete – meist Laubwald – östlich der A3 zurück. Auch auf der Rückwanderung werden die Tiere gesammelt und wieder über die Straße getragen.
Zum Schutz der Krötenzaunhelfer wird in diesem Zeitraum die Geschwindigkeit auf 70km/h gesenkt. Den Kröten selbst nutzt diese Temporeduktion allerdings nichts, bei Geschwindigkeiten oberhalb 30km/h werden die Tiere durch den Luftdruck der über sie hinwegfahrenden Autos getötet. Der Dienst am Krötenzaun ist besonders in den späten Abendstunden für die Kontrolleure nicht ungefährlich. Das Tempolimit dort wird oft nicht eingehalten.
Im Frühsommer dieses Jahres soll ein Amphibienlehrpfad am Fahrradweg zwischen Zellhausen und Seligenstadt entstehen. Er startet an der Käthe-Paulus Schule und zieht sich Richtung Seligenstadt. Der Amphibienlehrpfad informiert über die im Kreis Offenbach vorkommenden Amphibienarten und über das Zaunprojekt und Wandergeschehen am Krötenzaun. Noch ist die Finanzierung aller Tafeln nicht ganz gesichert, die AGFA ist aber zuversichtlich dies noch zu schaffen.
In dieser Woche startete die gemeinsame Umwelt AG an der Käthe-Paulus Schule (AGFA und Schule). Wir wollen die Zeit mit den Kindern möglichst in der Natur verbringen und sie auch in das Geschehen am Amphibienzaun einbinden. Wir hoffen mit dem Eigentümer der Schule eine Vereinbarung treffen zu können, um das Feuchtbiotop wieder funktionsfähig zu machen und hoffen einen Teil der Grünanlage naturnäher gestalten zu dürfen.
Heute, am 5. Februar 2019, haben wir weiter Obstbäume in der Nähe des NSG Woog geschnitten. Die Bäume werden gepflegt von unserer NABU Gruppe Hainburg, die ca. 500 Obstbäume betreut.
Gegen 9:30 Uhr nahmen wir einen Dobermann war, der ein Reh vor sich her hetzte. Der Besitzer war nicht feststellbar. Er kam aus Richtung Gärtnerei Bayer, hetzte das Tier Richtung Ortsrand Hainburg, parallel zur Bahnstrecke und dann den Ortsrand entlang Richtung NSG Woog.