Exkursion zur Batnight 2023 im Stadtwald Seligenstadt

Wenn die Dämmerung kommt, flattern sie lautlos am Himmel. Sie fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren. Mit dem Schalldruck eines Presslufthammers schreien sie für uns lautlos mit etwa 10 Rufe pro Sekunde in die Nacht. Aus den zurückgeworfenen Ultraschall-Echos konstruiert ihr Gehirn Bilder der Umgebung. Wie wir mit unseren Augen sehen Fledermäuse auch mittels Schallwellen. Das befähigt sie in stockdunkler Nacht ihre Umgebung zu erhellen. Potentielle Beute zeichnet sich in ihrem Ultraschall-Radar ab. Wird eine Beute ins Visier genommen, erhöht sich die Anzahl der Rufe bis auf 200 Rufe in der Sekunde.

Traditionell am letzten vollen Wochenende im August fand in mehr als 38 Ländern die internationale Fledermausnacht statt. Wir haben am 26. August eine Exkursion entlang unseres Fledermausllehrpfades gemacht.

Die 17 Teilnehmer mussten durch das Ausfüllen eines Fragebogens ihr Wissen über Fledermäuse unter Beweis stellen. Zum Dank für die Mitarbeit wurden 5 Bücher über Fledermäuse unter den Teilnehmern ausgelost.

Vom Parkplatz aus ging es entlang des Fledermauslehrpfades durch den Stadtwald. An den einzelnen Stationen gab es Informationen über das Leben der Fledermäuse, Berichtete über Details aus der Fledermausforschung und wie sich das Artengefüge der Fledermäuse in den letzten 40 Jahren im Ostkreis Offenbach verändert hat.

Kastenkontzrolle

Am Keltergraben wurden im Rahmen des diesjährigen Fledermausmonitoring die Fledermauskästen kontrolliert. In einem Kasten wurde man fündig.

In einem Kasten sind wir fündig geworden – Mausohren

Das dort allein übersommernde Großes Mausohr-Männchen war nun nichtmehr allein. Es hatte Besuch von einer Fledermausdame. Mit ca. 40 cm Spannweite zählen sie zu den größten Fledermausarten bei uns. Nach der Auflösung der Wochenstuben (Weibchengruppen, die gemeinsam ihre Jungen aufziehen) Mitte August beginnt die Paarungszeit, die sich bis zum Winterschlaf hinzieht.

Ein Mausohrpaar im Paarungsquartier

Inzwischen wurde es dunkel und die Ultraschall-Detektoren wurden eingeschaltet. An einem kleinen Teich in der Dachsbauschneise hielt man innen und beobachtete die gut sichtbaren Fledermäuse. Der Himmel war weitgehend wolkenfrei und die Fledermäuse waren gut zu sehen. Am Detektor waren die Artengruppen und einzelne Arten zu bestimmen.

Festgestellte Arten nach Häufigkeit

Die häufigste Art waren Mückenfledermäuse (Pipistrellus pygmaeus). Gefolgt von Rauhautfledermäuse (Pipistrellus nathusii) die im Moment bei uns durchziehen. Sie kommen teilweise aus dem Baltikum, wo sie den Sommer verbracht hatten. Zudem waren Abendsegler (Nyctalus spec, Nyctalus noctula, Nyctalus leiseri), eine Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus), ein Braunes Langohr (Plecotus auritus) und eine Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) unterwegs.

Pünktlich gegen 21:30 Uhr erreichte wir wieder den Parkplatz.

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