Alle Beiträge von bshlm

Fledermausexkursion im Rahmen der „12. Hessischen Naturerlebnistage“

Am 6. Mai 2017 trafen wir uns um 19:00 Uhr zur Fledermauswanderung am Parkplatz Lange Schneise. Mit 16 Teilnehmer hatte unsere Gruppe eine angenehme Größe. Zu beginn begrüßte uns unser Braunes Langohr, dass aufgrund der warmen Witterung sehr aktiv war.

Foto: (C) Susanne Carl 2017

Vom Parkplatz aus gingen wir die Lange Schneise entlang in Richtung Keltergraben. An den Tafeln des Fledermauslehrpfades hielten wir inne und erfuhren Details aus dem Leben der Fledermäuse. Am Keltergraben, dem Fledermauslehrpfad folgend entdeckten wir zwei Blindschleichen.

Foto: (C) Susanne Carl 2017

Am Ende des Keltergrabens gingen wir etwas die Hohenstandschneise entlang um zu schauen, ob der Siebenschläfer bereits aktiv ist. Hierfür waren wir leider etwas zu früh. Am Keltergraben fingen wir an mit der Kastenkontrolle.

Foto: (C) Susanne Carl 2017

Die ersten Kästen waren leider leer! Durch den Wald ging es zur Dachsbauschneise. In dem künstlichen Bach sahen wir zwei tote Frösche. Wir überlegten, wie diese Tiere zu Tode gekommen waren? Sind sie vielleicht ein Opfer der Lösungsmittel, die etwas weiter oben aus dem Erdreich abgepumpt werden? Wir wissen es nicht!

Foto: (C) Susanne Carl 2017

Auch hier waren keine Fledermäuse in den Kästen. Wir folgten der Dachsbauschneise, um an der nächsten Kreuzung die Kästen zu kontrollieren. Gleich im ersten Kasten wurden wir fündig. Über 30 Fransenfledermäuse bewohnten den Kasten.

Foto: (C) Susanne Carl 2017

Wir gingen zurück zum Keltergraben und dann in Richtung Brems Hütte. Dort fanden wir noch ein Mausohrmännchen, dass in einem der Kästen übersommert.

Foto: (C) Susanne Carl 2017

Inzwischen war es dunkel geworden und wir beschlossen nochmal zurück zur Dachsbauschneise zu laufen. Wir haben die Detektoren raus geholt und eingeschaltet. Vereinzelt konnten wir Fledermäuse beim jagen beobachten. Im Dunkeln gingen wir anschließend die Lange Schneise zurück zum Parkplatz, den wir nach knapp 3 Stunden wieder erreichten.

 

Ungewöhnliche Kröte im Seligenstädter Stadtwald

Bei unserer gestrigen Fledermausexkursion (04. Mai 2017) mit dem „Netzwerk Selbstständiger Frauen“ entdeckten wir nach 3-stündiger Exkursion eine kleine Kröte kurz bevor wir wieder den Parkplatz an der Langen Schneise erreichten.

Foto Dr. Denise Klasser

Fast wären wir daran vorbeigelaufen, aber die Neugier siegte und wir hoben sie auf. Keiner von uns hatte bisher soch eine Kröte in unserem Bereich gesehen.

Foto Dr. Denise Klasser

Wir machten Fotos und beschlossen diese am nächsten Morgen auszutauschen. Für die feuchten Gesellen sensibilisiert, entdeckten wir noch Grasfrosch und Bergmolch am Wegesrand.

Foto Dr. Denise Klasser

 

Tümpelsanierung – Vorhaben für 2017/2018

Rund 60 Tümpel sind im Waldbereich Seligenstadt / Mainhausen bekannt. Wir planen in den nächsten Jahren diese Tümpel zu katalogisieren, wollen ermitteln was in den Tümpeln lebt und gegebenfalls Maßnahmen entwickeln, um deren Funktionalität zu verbessern.

Für diese Aufgabe können wir noch Mitstreiter brauchen! Interesse? Melden Sie sich! Wir freuen uns über jede helfende Hand!

Fledermausexkursionen in dieser Woche

Zwei Fledermausexkursionen stehen diese Woche auf dem Programm. Die morgige Veranstaltung am 4. Mai mit dem Netzwerk selbstständiger Frauen ist eine geschlossene Veranstaltung. Am Samstag, den 6.Mai,  veranstalten wir eine öffentliche Führung. Alle sind ganz herzlich eingeladen! Es wird die letzte öffentliche Fledermausführung bis zum August sein. Ab Anfang Juni bekommen die Fledermäuse ihre Jungen und wir wollen sie in dieser Zeit nicht stören.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Amphibienexkursion in den Seligenstädter Stadtwald

Am 1. Mai 2017, gegen 10:00 Uhr, fanden sich rund 30 Personen ein zur Amphibienwanderung der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen (AGFA). Nach einer Einführung über die in Hessen vorkommenden Arten und deren Verbreitung im Kreis Offenbach ging es vom Parkplatz Lange Schneise in Richtung Keltergraben, um in dem dortigen künstlichen Fließgewässer nach Amphibien zu suchen. Tausende von Kaulquappen waren in den flachen Überschwemmungsflächen zu sehen. Die Kinder fingen am Bach die ersten Spring- und Grasfrösche. Die Grasfrösche waren deutlich in der Minderzahl. Den Bach ging es dann entlang in Richtung künstlicher Quelle. Auch hier wurden eine Menge Spring- und Grasfrösche gekeschert.

 

Trotz Regen, alle hatten gute Laune!

An einer größeren Sumpf- und Wasserfläche wurde nach Molchen gesucht. Es dauerte nicht lange bis die ersten Exemplare gefangen wurden. Männchen und Weibchen von Teich- und Bergmolch wurden aufgefunden. Nach der Begutachtung wurden alle Tiere wieder in die Gewässer entlassen. Inzwischen hatte es angefangen zu regnen. Dies hatte aber nicht wirklich irgendjemand gestört.

In einer blauen Tonne am Bachrand eine gruselige Entdeckung: 3 Erdkröten sind in die Tonne gefallen und ertrunken. Vorher hatten sie noch abgelaicht. Die jungen Kaulquappen saßen auf den toten Tieren. Wenn sie groß genug sind wollen wir sie rausholen und an einen geeigneten Platz bringen.

Teichmolchmännchen (oben) und Bergmolchweibchen (unten)

Teichmolchmännchen (unten) und Bergmolchweibchen (oben)

Bergmolchweibchen 

Bergmolchweibchen 

Teichmolchweibchen 

Teichmolchweibchen 

Fledermausfrühjahrskontrolle in Seligenstadt

Die Frühjahrskontrolle ist weitgehend abgeschlossen. Im April haben wir die Fledermauskästen im Bereich Seligenstadt kontrolliert.

In 15 Kästen mit Fledermauskot (Hinweis auf Belegung in diesem Frühjahr), davon einer mit Hinweis auf eine Wochenstube. 2 Kästen mit Mausohr, 2 Kästen mit Rauhautfledermaus, 3 Kästen mit Fransenfledermauswochenstube (15, 16 und 8 Weibchen), 1 Kasten mit 2 Zwergfledermäuse, 2 Kasten mit 4 Breitflügelfledermausweibchen, 1 Kasten mit Abendsegler, 7 Kästen mit Wespen, 1 Kasten mit Siebenschläfer und 9 Kästen mit Hornissen.

Breitflügelfledermaus bei der Frühjahrskontrolle.

Fledermausfrühjahrskontrolle Hainburg

Die Frühjahrskontrolle ist weitgehend abgeschlossen. Im April haben wir die Fledermauskästen im Bereich Hainburg kontrolliert.

In 11 Kästen gab es Hinweise auf Fledermausbelegung in diesem Frühjahr durch frischen Fledermauskot. Zwei deuten auf eine Nutzung durch eine Wochenstubengemeinschaft hin.

In 8 weiteren Kästen wurden Fledermäuse angetroffen. In 2 Kästen insgesamt 3 Rauhautfledermäuse, in 1 Kasten 3 Kleine Abendsegler, weitere 2 Kästen mit Brauer Langohrwochenstube (je 6 und 8 Weibchen), 1 Fransenwochenstube (8 Weibchen) und 2 mit je einem Mausohrmäcnnchen. In einem Kasten bereits ein Siebenschläfer mit Jungen.

 

Wellnesshotel für Langohren- Fledermausbeobachtungskasten mit Anlockwirkung

geplanter Beginn:    Juli 2017

Umfang:    3 Fledermausbretter (ca. 100 x 80 cm) für 2 Kirchen in Mainhausen, 1 Kirche in Seligenstadt (Basilika)

Inhalt:    Wohnraumangebot für Langohrfledermäuse in Form von Fledermausflachkästen im Kirchturm Begleitendes Monitoring mittels Datalogger und Videoüberwachung

Für diese Kirchen haben wir diese Fledermausbretter angefertigt:

Wir planen sie im Juni in den Kirchen zu installieren.

Erfahrungen des NABU Dürren ergaben in den dort untersuchten Kirchen von April bis Juli 2011 nur sporadisch Aktivitäten (Fledermäuse?) in den Kästen. Ab Ende Juli bis Anfang Oktober wurde der Kasten regelmäßig täglich vielfach besucht bzw. es fand hohe Aktivität im Radius der Kamera statt.

Offen bleibt hierbei, ob die Fledermäuse die Kästen erst finden mussten oder ob es sich mehr um eine artspezifische Verhaltensweise handelte.

In Dürren eingesetzt wurde der Motionfox Mini Datenlogger und eine Überwachungskamera.

Wir planen alle drei Kästen mit einem Datenlogger auszustatten. Bei entsprechenden Aktivitäten käme die Überwachungskamera zum Einsatz. Ein Datenlogger benötigen wir für das neu geschaffene Fledermauswinterquartier in der Sendefunkanlage Zellhausen. Dort soll auch eine bereits vorhandene Wildkamera zum Einsatz kommen.

7 Jahre Amphibienschutzzaun zwischen Seligenstadt und Zellhausen

Es begann nach einem kräftigen Regenguss im Frühjahr 2010. Zwei Jugendliche, Peter Kaden und Tim Deller bemerkten viele überfahrene Kröten und wendeten sich in einem Brief an die Gemeinde Mainhausen, um auf das Drama aufmerksam zu machen. Herr Nachtigall vom Umweltamt Mainhausen, Frau Maurer von der Untere Naturschutzbehörde und Hartmut Müller von der örtlichen NABU Gruppe nahmen sich der Sache an und planten den Bau eines Amphibienschutzzaunes am Königsee in Zellhausen. In einem Presseaufruf wurden Helfer gesucht und man traf sich zu einem Vorbereitungstreffen im Mainflinger Rathaus. Knapp 20 Personen fanden sich damals zusammen, die sich den Dienst am Zaun aufteilten. Für den Aufbau des Zaunes konnte die THW Jugend Seligenstadt gewonnen werden. Den erste Zaun stellte die NABU Gruppe Seligenstadt zur Verfügung, die in früheren Jahren wandernde Amphibien im Bereich der Glaabs-Weiher über die Straße halfen und den Zaun nicht mehr benötigte. Schnell stellte sich heraus, dass knapp 300m Zaun nicht ausreichten. Die Kröten verlagerten oft ihre Wanderkorridore und viele Tiere wurden dann trotz Zaun überfahren. Auch um das benötigte Zaunmaterial zu finanzieren wurde im August 2014 die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz Seligenstadt und Mainhausen gegründet, die nach der Anerkennung der Gemeinnützigkeit sich seitdem um die Materialbeschaffung kümmerte. Heute ist der Zaun auf 800m angewachsen und er reicht oft immer noch nicht.

Krötenschutzzaun an der L3065 (lila), Hauptwanderkorridor zum See (rot)

Das Wandergeschehen über die Jahre erreichte 2013 ihren Höhepunkt. Seitdem gehen die Zahlen wieder etwas zurück. Besonders im früheren Wiesenbereich kam es zu massiven Einbrüchen. Dies dürfte auf die intensivierte Landwirtschaft zurückzuführen sein. Nach einer Kalkung im Frühjahr 2015 war der Rückgang besonders dramatisch. Heute werden viele Kröten durch direkte Vergiftung mit Glyphosat getötet. Hier sind es besonders die Zusatzstoffe, die durch die Haut der Tiere eindringen und diese töten (Bericht in NANO 2017).

Der Zeit der Wanderungen hängt stark vom  Temperaturverlauf und den Niederschlägen ab. In diesem Jahr war alles viel früher. Bereits Mitte Februar wanderten die ersten Kröten zum Laichgewässer. Mitte März waren die Kröten bereits alle durch. Die Erdkröten machen sich bereits im Herbst auf zum Laichgewässer. Im Radius von bis zu 5km streben sie den Gewässern zu um in deren unmittelbaren Nähe, eingegraben, den Winter zu verschlafen. Mit den ersten feuchten Frühlingsnächten geht der Run auf den besten Laichplatz los. Bei wenigen Graden über Null sind die Tiere wenig bewegungsfähig und brauchen sehr lange Straßen zu überqueren. Mehr als 90% des Bestandes kann so an Straßen dezimiert werden. Bereits Geschwindigkeiten um die 50km/h überleben sie nicht.

Wanderverlauf zum Königsee im Frühjahr 2017

Die Rückwanderung setzte früh ein und war nach einer Woche beendet. Bis Anfang April gab es keine größeren Wanderaktivitäten mehr, so dass der Zaun in diesem Jahr früh abgebaut werden konnte.

Rückwanderung vom Königsee im Frühjahr 2017

Bei den Zaunkontrollen wurden die Wanderaktivitäten eimergenau erfasst.

Bei der Wanderung zum Gewässer wanderten die meisten Kröten im Bereich des Waldrandes (35%). Im Wald wurden 29%, im Wiesenbereich lediglich 16% ermittelt:

Bei der Wanderung weg vom Gewässer wanderten die meisten Kröten im Bereich des Weges (63%). Im Wald wurden 19%, im Wiesenbereich lediglich 17% ermittelt:

Die erhobenen Daten sind wichtig, wenn in der Zukunft erwogen würde eine fest installierte Amphibienleitanlage zu bauen.