Unsere Tümpelkontrolle am 13. März haben wir in Mainhausen und Seligenstadt durchgeführt. Außer Molche, die wegen des ganztägigen Regens nur schwer zu entdecken waren, haben wir vor allem Springfroschlaichballen gefunden. Der Grasfrosch hatte noch nicht mit dem Laichgeschäft begonnen.
Springfroschlaichtümpel an der Sendefunkanlage ZellhausenCa. 20 Laichballen haben wir entdeckt. Einige bestimmt wegen des Regens übersehen.Der Springfrosch verankert seinen Laich an den Pflanzen. Grasfroschlaich schwimmt frei im Tümpel.Derht man den Laichballen, so sind die gut abgegrenzten weisen Flecken auf der Unterseite zu sehen. Die Laichballen dürfen nicht dauerhaft gedreht werden, da sich die Frösche sonst nicht entwickeln können.Hier laichte niemand! Der Teich ist stark zugewachsen.Laichballen in Gräben.Kein Laich, aber toter Frosch!War es die Kälte oder gibt es eine andere Todesursache?Auch hier laichte der Springfrosch. Der Laichballen war tief im Wasser.Springfroschlaich
Gelbe und rote Farbverunreinigungen auf den Erdkröten hatten die Amphibienschützer alarmiert. Zusammen mit der Hessenschau, die heute sowieso über den Zaun berichten wollte, ging man dem Problem auf den Grund. Die gelben Farbpartikel stammten von der Beschriftung der Eimer. Die roten Farbpartikel stammten aus einer Sprühdose, mit der die Punkte markiert wurden, wo die Eimer eingegraben werden sollten. Da diese Vorabarbeiten erheblich mehr Arbeit verursacht hatten, als wenn man die Eimer beim Zaunaufbau selbst eingegraben hätte, will man in Zukunft auf solche ineffektiven Vorarbeiten verzichten. Der Zaun musste mehrfach korrigiert werden, weil Eimerlinie und Zaun nicht zueinander passten. Teilweise steht der Zaun so nahe an der Hecke, dass die Kontrolle in der Nacht hierdurch erschwert wurde. Insgesamt 158 Kröten (121 Männchen und 37 Weibchen) wurden heute, am 11. März, eingesammelt und über die Straße gebracht. Die Hessenschau dokumentierte den Vorgang und will heute Abend darüber berichten.
Erdkröte mit rotem FarbpartikelErdkröte mit gelbem Farbpartikel
Die Wanderung scheint in diesem Jahr relativ zügig zu verlaufen. Im Waldbereich lässt das Zuggeschehen bereits nach. Bis Ende des Monats könnten wird bereits beginnen den Hin-Wanderungszaun wieder abzubauen.
Heute gab es eine Menge ErdkrötenpaareMassenstart zum Gewässer! Welche Kröte wird gewinnen?Tote Erdkröte im Fangeimer 2 entsorgt – vermutlich wurde sie überfahren?Einjährige Erdkröte auf der Rückwanderungsseite – bei der Nahrungssuche gefangen?
Am Abend des 9. Märzes haben wir 71 Kröten gefunden und über die Straße getragen. In zwei Eimern saßen junge Kaninchen, die sich nicht mehr selbst befreien konnten.
junges Kaninchenjunges KaninchenKaninchen im Eimerausgeleerter Sammeleimermanche Männchen haben ihr Weibchen bereits gefundenIm Huckepack zum Laichgewässer
Am Morgen des 10. Märzes wurden 176 Kröten gefunden. Einige Weibchen waren sehr abgemagert. Im Wiesenbereich gab es Kröten mit bunten Lackpartikel. Schädigt die Landwirtschaft unsere Kröten?
Seit gestern, Mi. den 7. März 2018, wandern die Erdkröten zwischen Zellhausen und Seligenstadt zu ihrem Laichgewässer. Beim Überqueren der Straße fangen wir die Kröten mit unserem Amphibienzaun ab, um sie sicher über die Straße zu tragen. So erreichen sie sicher ihr Laichgebiet im Königsee.
Wanderungen fanden bisher nur im Waldbereich und in der kleineren hellgrünen Wiese statt. Beide hellgrünen Flächen sollten aus der Nutzung genommen und extensiv bewirtschaftet werden! Auf der großen Fläche wanderten früher viele Kröten. Bedingt durch die landwirtschaftliche Nutzung kaum noch Wanderungen?
Der Steinkauz, eine kurzschwänzige, kleine Eule ist auf der Oberseite dunkelbraun mit einer dichten weißlich-gefleckten oder gebänderten Gefiederstruktur. Die weißliche Unterseite ist breit dunkelbraun gestreift. Schmale weiße Überaugenstreifen befinden sich über den großen gelben Augen. Der Steinkauz steht bei uns auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet.
Bruten des Steinkauzes im Kreis Offenbach 2017Wälder meidet er wegen dem Waldkauz. Er bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaftsflächen. Mit der zurückgehenden Beweidung fehlen ihm bei uns die ganzjährig kurzer Vegetationsflächen, auf denen er die Nahrung für seinen Nachwuchs jagen kann. Was er braucht und was in unserer ausgeräumten Landschaft weitgehend fehlt, sind Baumreihen und Baumgruppen, wo er seine Bruthöhlen findet und die er als Rufwarten nutzen kann. Optimal sind kopfbaumreiche Wiesen und Weiden, sowie Streuobstwiese.
Mäuseknochen aus einem Steinkauzgewölle von der AGFA Streuobstfläche
In diesem Frühjahr haben wir in einer unserer drei Steinkauzröhren die ersten Gewölle gefunden. In dem Gewölle (Speiballen die bei allen Eulen nach dem Fressen ausgespien werden, enthalten unverdauliche Reste seine Nahrungstiere) fanden wir Reste der Feldmaus, die er am häufigsten frisst. Weitere 24 Kleinsäuger und ca. 60 Vogelarten, kleine Reptilien, Amphibien, Insekten und Regenwürmer stehen auf seiner Speisekarte.
AGFA Streuobstwiese im Februar 2018
Im Jahre 2015 kaufte eines unserer Vorstandsmitglieder einen 4.500 qm großen Maisacker. Da der Acker illegal unterverpachtet war, konnte noch im gleichen Jahr 32 Obstbäume gepflanzt werden. Die Fläche wurde mit Gras und Phacelia eingesät.
Steinkauzröhre auf Trägergerüst Sommer 2017
Kästen für Hummeln und Hermeline wurden angeschafft, Steinkauzröhren und Feldsperlingskästen aufgehängt. Eine Wildobsthecke mit Holzapfel, Holzbirne, Wildkirsche, Haselnuss und anderen Beerensträucher wurden uns abgemäht. Pflanzgut für 375,- € wurde vernichtet. Da ist der Arbeitsaufwand für die Pflege noch nicht drinnen! Der Urheber ist nicht für den Schaden aufgekommen.
Ab diesem Jahr wollen wir den Steinkauz aktiv unterstützen. Wir planen Teile des AGFA Ackers und der NABU Streuobstflächen in Hainburg zu mähen, um die Vegetation kurz zu halten. Langfristig wäre aber ein Beweidungskonzept anzustreben.
Am 3. Februar 2018 stellten wir einen Antrag beim Kreis Offenbach zur Anschaffung eines Wasseranalysegerätes PCE-PHD 1 für knapp 390,- €. Heute, am 27. Februar ging uns die Kostenzusage des Kreises Offenbach zu. Herzlichen Dank an den Kreism, der uns damit ermöglicht noch in diesem Frühjahr das Gerät einsetzten zu können!
Nun können wir, bei unserem Amphibien-Monitoring der sanierten Waldtümpel in Hainburg, auch die physikalischen Parameter der Gewässer dokumentieren. Nach Durchführung unseres Pilotprojektes wollen wir die Waldtümpel in Seligenstadt und Mainhausen in die Untersuchungen einbeziehen.
Das Hessische Ministerium für Wirtschaft,Energie, Verkehr und Landesentwicklung und das Hessiche Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben per Erlass vom 6. Februar 2018 die Voraussetzungen geschaffen, den Verkehr zu beschrängen, bzw. zu verbieten zugunsten des Amphibienschutzes nach § 45 Abs. 1a Nr. 4a der Straßenverkehrsordnung (StVO).
Bevor die Laichwanderungen in diesem Jahr losgehen müssen wir klären, inwieweit dieser Erlass für zwei unserer Brennpunkte trägt.
Viele Tier- und Pflanzenartentun sich schwer in unserer ausgeräumten Landschaft. Der allgemeine Artenschwund, besonders unter den Insekten, gefährden ganze Nahrungsketten. Mit dem Verschwinden der Vielfalt bedrohen wir unsere eigene Existenz. Wir versuchen dieser Entwicklung entgegen zu wirken. Mit dem Aufbau unseres geografischen Informationssystem versuchen wir rauszufinden, welche Fläche für den Naturschutz vorgesehen sind und wie man diese miteinander vernetzen kann. Angefangen haben wir mit der Erfassung der Wald-Kleingewässer. Durch deren Dokumentation versuchen wir zu ermitteln, ob sie noch ihre Funktion erfüllen können und ob sie zu isoliert liegen.
Der nächste Schritt soll sein, die Feldwegraine als Wanderstraßen für viele Tier- und Pflanzenarten wieder herzustellen. Hier brauchen wir die Unterstützung aller Nutzergruppen. Ebenso wichtig ist der Zustand der Bachsysteme. Über sie erfolgt im Moment die Besiedelung der vom Main entfernten Gewässer durch den Biber. Biber sind in der Lage Feucht-Biotope zu schaffen, die für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten optimal sind. Mit dem Biber als Landschaftsarchitekt könnte das starke Naturdefizit in unserem Raum etwas gemildert werden.
temporäres Gewässer an der Gemarkungsgrenze Seligenstadt
Temporäre Gewässer sind als Trittstein-Biotop sehr wichtig. Über sie können sich bedrohte Arten wieder besser verbreiten.
fehlende Pufferfläche an der Gemarkungsgrenze von Seligenstadt
Fehlende Pufferflächen führen zur Verarmung der Teichlebensgemeinschaften. Besonders unsere Amphibienarten brauchen neben einem Gewässer für den Laich auch einen passenden Landlebensraum.
Weiden- und Rohrkolben-Sukzession im Dudenhöfer Feld
Mit der Schaffung von Stein-, Holz- und Reisighaufen könnten passende Verstecke geschaffen werden. Ohne Strukturen in der Landschaft verarmt die Tier- und Pflanzenwelt stark.
in wenigen Jahren sind die künstlich angelegten Teiche zugewachsen
Im Osten des Kreises Offenbach, in der Gemeinde Mainhausen, nahe der bayerischen Grenze, liegt das Naturschutzgebiet „Ehemalige Tongrube von Mainhausen“. Es wurde 2005 auf Initiative des HGON Arbeitskreises Rodgau und Dreieich ausgewiesen, nachdem sich dort Schwarzhalstaucher als Brutvögel angesiedelt hatten. In dem Gebiet und seinem Umfeld wurden Ton, Sand, Lehm und Kies abgebaut. Das NSG und der Verwaltungsteil im Osten sind vollständig eingezäunt, da die Grube nach dem Tonabbau als Sondermülldeponie genutzt werden sollte. Eine ganz gute Bescheibung des Gebietes gibt es beim Arbeitskreis Rodgau und Dreieich .
Im Moment stehen Überlegungen über eine Folgenutzung des Verwaltungsgebäudes und seinem Umfeld im eingezäunten Bereich an (altrosa). In direkter Nachbarschaft liegt das Naturschutzgebiet Speckgraben. Am See scheint sich ein illegaler Badebetrieb eingestellt zu haben. Aufgabe für die Zukunft dürfte sein den Zaun intakt zu halten und den Badebetrieb zu unterbinden.
Der Bereich um das Verwaltungsgebäude wurde ab 2002 vom Kreis Offenbach als Naturschutzzentrum beplant. Im Jahre 2007 wurden die Planungen erstmal eingestellt, da die Kosten für den Kreis zu hoch wären. Die Gemeinde denkt im Moment über eine Folgenutzung des Gebäudes nach, um die Abrisskosten zu vermeiden.
Das Verwaltungsgebäude, für die Verwaltung der Grube und die Dekontamination der potentiellen Mitarbeiter konzipiert, wirk innen sehr steril.
Verwaltungsgebäude der HIMNassbereichReste der ZwischennutzungDie Anlage ging nie in BetriebVerwaltungsgebäude der HIMReste der ZwischennutzungIm ObergeschossBlick aus dem Verwaltungsgebäude auf die GrubeBlick aus dem Verwaltungsgebäude auf die beiden AbsetzbeckenInnenhof – relativ starke VersiegelungSicht von der SeeseiteIn einem der Absetzbecken haben sich Laichkräuter angesiedeltDie ganze Grube wird von einer Betonrinne umgeben. Dort lag ein totes Wildschwein.Blick auf den SeeAuf der Sandfläche zwischen Verwaltungsgebäude un See hat sich eine Heidefläche entwickelt.Der Zaun weist massive Beschädigungen durch die illegalen Badegäste auf.