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Seminar „Schmetterlinge für Einsteiger“
Bestimmungskurs von Naturschutz-Akademie und NABU Hessen am 22. Juni 2019 im NABU-Schtutzgebiet „Vogelsbergteiche“ bei Ober-Moos.
Die Veranstaltung war sehr informativ. Zwei Exkursionen mit Bestimmungsübungen. Teamarbeit mit Präsentation zu Gruppen der Tagfalter. Sehr zu empfehlende Veranstalrung!










Informatinen von der Veranstaltung (Auswahl) zu Literatur und Internet
Tagfalter-Literatur
Deutschland ohne Alpen
Zur Bestimmung:
Die Tagfalter Deutschlands (2015). Ulmer-Vertag, Stuttgart. 256 Seiten. ISBN: 978-3800183326 -> Gutes und kostengünstiges Bestimmungsbuch mit 720 Farbfotos Sehr knapp. aber hochwertig und aktuell, enthält nicht die alpinen Arten und keine am Tage fliegenden Nachtfalter (Widderchen). Ansonsten von den Arten vollständig.

Zur Ökologie:
Tagfalter. Band 1 und 2 (Weidemann, H.-J. (1986 und 1988) ) Verlag Neumann-Neudamm, Melsungen. 288 und 372 Seiten. – Zwei Bücher zur Biologie und Okologie von Tagfaltern. Die beiden Einzelbände sind billig gebraucht zu bekommen der einbändige – identische – Nachdruck ist teuer.

Alpen
Bräu, M., Bolz, R., Kolbeck, H., Nummer, A.. Voith, J., Wolf, W. (2013): Tagfalter in Bayern, Ulmer-Verlag, Stuttgart. 784 Seiten. ISSN: 978-3800179855 -> Das Buch ist jeden Euro wert.

Nachtfalter-Literatur
Zur Bestimmung:
Die Nachtfalter Deutschlands. Ein Feldführer (Steiner, Ratzel, Top-Jensen, Fibiger 2014), Eigenverlag, Pfinztal. 878 Seiten. -> Sämtliche 1 160 nachtaktiven Großschmetterlinge in Lebendfotos und auf 76 Farbtafeln Konkurrenzlos.

Zur Raupensuche und Zucht:
Wir bestimmen Schmetterlinge (Koch 1988). Verlag Neumann, Leipzig/Radebeul. 792 Seiten. -> Auch in vier Einzelbänden erhältlich. Die Tafeln der Gesamtausgabe haben eine bessere Qualität als die der älteren Einzelbände. Im allgemeinen Teil wird ausführlich die Anlage einer Sammlung, Präparation, Raupensuche und Zucht erläutert, das ist in den modernen Büchern kein Thema mehr.

Infos zu Schmetterlingen im WEB
Lepiforum
Für die internetgestützte Arbeit bietet sich das „lepiforum.de“ an. Dort finden sich viele hochaktuelle Informationen und Möglichkeiten selbst Grundlagenforschung zu betreiben. Das Lepiforum behandelt alle Schmetterlingsarten Europas und sammelt auch Bilder von Exoten. Im Forum 1 erhält man Bestimmungshilfe durch Forumsmitglieder. Die meisten Deutschsprachigen Experten sind im Forum dabei, die höchste Fachkompetenz ist gratis abzurufen. Laien sind willkommen, Höflichkeit ist erwünscht.
Tagfaltermonitoring
Das „tagfalter-monitoring.de“ ist auch für Laien geeignet und liefert gemeinsam wichtige Daten. Neue Teilnehmer sind immer willkommen. auch für Anfänger ist die Teilnahme nicht zu anspruchsvoll. Erwartet werden zumindest 15 Begehungen pro Saison, Urlaube sind also kein unlösbarer Konflikt bei ca. 25 möglichen Terminen pro Jahr. Sinnvoll nur bei langfristiger Mitarbeit.
AG Hessischer Schmetterlingsfachleute
Die „arge-helep.de“ trifft sich von Oktober bis April am jeweils zweiten Sonntag des Monats vormittags im Senckenberg-Museum Teilnahme ohne Verpflichtung, jeder ist willkommen. Wer Hilfestellung sucht oder Kontakt ist hier richtig. Kein Verein, keine Mitgliedschaft. Fanggenehmigung für Hessen, auch für NSG, kann unbürokratisch über die Arge erhalten werden. Die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Lepidopterologen sammelt faunistische Daten zu Schmetterlingen Hessens.
NABU-Naturgucker
Die Citizen Science-Plattform „nabu-naturgucker. De“ bietet die Möglichkeit, Schmetterlinge und andere Insekten einer großen Community zu melden, Bilder hochzuladen und sich mit anderen Naturfreunden und Experten auszutauschen. Auf einer Google-Maps-Karte kann man seine eigenen Beobachtungsgebiete anlegen.
Entomologischer Verein Apollo
Auch der in Frankfurt ansässige Verein „apollo-frankfurt.de“ befasst sich mit Schmetterlingen. Am letzten Wochenende im Oktober oder am ersten Wochenende im November ist in Frankfurt die Internationale Insektenbörse, ausgetragen vom Verein Apollo und eine der größten Treffen weltweit mit internationalem Publikum. Das Angebot ist weitaus umfangreicher als was man in Museumsausstellungen zu sehen bekommt. Das Fachpublikum trifft sich vor allem am Samstag, Sonntagvormittag ist es wesentlich ruhiger. Dort sind auch Händler für Bücher und Equipment und es gibt viel Zuchtmaterial (auch Spinnen) im Angebot.
Naturschutzforum 2019
Insekten schützen! Aber wie? – Gemeinsam für die Vielfalt der Natur
Angekündigt für den 17. August 2019 in Wetzlar.
Geplantes Programm
10.00 Uhr Hessens Aktivitäten zum Schutz der Insekten
Staatsministerin Priska Hinz, HMUKLV
Bundesaktionsprogramm Insektenschutz
Vertreter des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Beste-Praxis-Beispiele
Vertreter aus Naturschutz, Landwirtschaft, Kommunen u.ä.
Workshops zum Insektenschutz:
- Insektenschutz durch Pestizidreduktion
- Insektenschutz durch mehr Biotopvielfalt
- Chancen in der Weiterentwicklung des Hessischen Naturschutzrechts
- Finanzielle Fördermöglichkeiten zum Insektenschutz
- Insektenschutz auf öffentlichen Flächen und in Gärten inkl. Lichtverschmutzung
Ausklang: Das große Zirpen und Zwitschern in der freien Landschaft
Ende gegen 16 Uhr!
Ort: Naturschutz-Akademie Hessen, Seminargebäude, Friedenstr. 30, 35578 Wetzlar
Anfahrtsbeschreibung unter www.na-hessen.de/veranstaltungen/anfahrt/index.php
Interesse anmelden bei: Naturschutz-Akademie Hessen,
Friedenstraße 26, 35578 Wetzlar
Tel.: 06441 / 92480-0, Fax: 92480-48
E-Mail: anmeldung@na-hessen.de, Stichwort: Naturschutzforum 2019
In den Unterfränkischen Kalkgebieten – Teil 6










In den Unterfränkischen Kalkgebieten – Teil 5









In den Unterfränkischen Kalkgebieten – Teil 4









In den Unterfränkischen Kalkgebieten – Teil 3









In den Unterfränkischen Kalkgebieten – Teil 2









Mückenfledermausquartier auf dem ANWR Gelände in Zellhausen
Am Freitag, den 14. Juni 2019 verständigte uns die ANWR, dass eine Fledermaus in ihr Firmengebäude eingeflogen und dort an der Wand hinge. Der Anruf erreichte mich bei einem Besprechungstermin über konkrete Artenhilfsmaßnahmen an einem Grundschulneubau in Offenbach. Direkt nach meiner Besprechung fuhr ich zur ANWR und holte, die inzwischen in einem Kästchen verpackte Fledermaus, ab. Es handelte sich um ein laktierendes (säugendes) Mückenfledermausweibchen. Mit den Mitarbeitern der ANWR verabredete ich eine Kontrolle des Quartieres am Abend. Das hintere Tor sei eh offen und wir könnten auf das Gelände. Die Fledermaus nahm ich mit nach Hause, tränkte und fütterte sie, um sie dann anschließend mit zu unserer Umwelt AG an der Käthe-Paulus Schule mitzunehmen. Zusammen mit den Kindern fütterten wir die Fledermaus weiter. Nach unserer Stunde durfte die Fledermaus dann ruhen. Gegen 21:30 Uhr trafen wir uns am Tor der ANWR. Leider war das Tor an diesem Abend nicht offen. Die Fledermaus durfte sofort starten, um ihr Junges zu versorgen. Wir hoffen sie war nicht zu lange im ANWR Gebäude eingeschlossen! Um nicht ganz umsonst die Gerätschaften mitgenommen zu haben, führen wir zum Haupteingang, wo wir das Quartier in ca. 500m Entfernung sehen konnten. Eine Ausflugszählung war nicht möglich, ein Teil der Tiere wohl auch bereits ausgeflogen? Auf dem Weg zu ihren Nahrungsräumen konnten wir sie aber detektieren! Hier sind die Ergebnisse:

Zwischen 21:40 und 22:20 Uhr konnten wir 256 rufende Fledermäuse aufzeichen, die über uns hinweg flogen. Es dürften über 200 Mückenfledermäuse sein, die unter dem Dach der ANWR ihre Jungen groß ziehen? Der Himmel war nicht bedeckt. Die Temperatur fiel im Zeitraum der Detektierung von 22° auf 19°C.
Mückenfledermäuse sind sehr ähnlich wie unsere Zwergfledermäuse. Von ihr unterscheidet sie sich durch eine kürzere Schnauze, etwas geringere Körpergröße, etwas kürzere Ohren und Unterarme. Sie wiegt im Schnitt etwas 1g weniger. Zwischen den Nasenlöchern findet sich ein kleiner Höcker. Die Flügelfelder zwischen dem 5. Finger und dem Unterarm sind unterschiedlich. Sie ruft um 10 kHz höher als die Zwergfledermaus.
Die Mückenfledermaus ist eine Flachlandart. Sie bevorzugt Tallagen in Wassernähe mit Strauch- und Baumbewuchs. In unserem Arbeitsgebiet sind alle Wochenstuben in Gebäuden. Immer sind es mehr als 100 Tieren.
Detektierte Peakfrequenzen:

Die Peakfrequenz (Frequenz mit dem höchsten Schalldruck) der Mückenfledermaus liegt zwischen 50 und 64 kHz (Skiba 2009).

Skiba gibt den Rufabstand bei Transferflügen bei der Mückenfledermaus mit 90 bis 100 ms an. Die Schatten nach den Rufen stammen vermutlich von Echos der links und rechts der Flugstraße stehenden Gebäuden. Swischen den Bäumen ist eine Baumallee.

Was kriecht denn da?
Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz hatte zu einer Weiterbildungsveranstaltung „Reptilien für Einsteiger“ eingeladen. Die Biologin Annette Zitzmann (Arbeitsgemeinschaft Amphibien- und Reptilienschutz Hessen – AGAR) referierte über die bei uns heimischen 11 Reptilienarten. Wir Teilnehmer lernten die Merkmale und Ansprüche der einzelnen Arten kennen. Alle Arten lagen als naturgetreue Lehrmittel bei den Bestimmungsübungen vor. Ganz wichtig waren die artschonenenden Pflegemaßnahmen der Reptilienlebensräume und wie man sie positiv entwicklen kann. Auch für uns gab es einige Aspekte, wie wir unsere Pflegemaßnahmen reptielienschonend verbessern können. Bei den beiden Freilandexkursionen konnten wir handnah viele Äskulapnattern, Ringelnatter, Bildschleichen und Waldeidechsen kennenlernen. Es war mit Abstand die beste Veranstaltung, die ich im Bereich Reptilienschutz besuchen durfte!



