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Streuobstwiesen fördern

Auf zwei unserer Streuobstflächen haben wir in diesem Jahr die ersten Steinkauzbruten. Auf beiden Flächen sind es jeweils 3 Jungvögel. Für uns ein Beleg, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Im Bensbruch in Zellhausen werden wir die Obstbäzme in Patenschaft mit Tafeln versehen. Diese wollen wir aus Resopal drucken lassen. Die Gemeinde Mainhausen wird die Druckkosten für die Schilder übernehmen. Wir machen das Layout der Tafeln. Hierzu mussten wir uns in die Open Source Software Scribus einarbeiten und 34 Druckfahnen erstellen. Ein sehr zeitaufendiger Vorgang, wenn man sich in die Materie erst einarbeiten muss. Nun sind alle fertig und wir hoffen nichts mehr ändern zu müssen?

Durch die Tafeln wird es den Paten ermöglicht ihre Bäume auf der Fläche wieder zu finden.

In Zellhausen, Richtung Babenhausen; soll eine neue Streuobstwiese angepflanzt werden. Heute morgen haben wir uns getroffen. Eigentümer, Gemeinde und AgFA. Entlang des Fahrweges soll eine Hecke gepflanzt werden. Die Bäume sollen sukzessiv gepflanzt werden, damit wir die Bewässerung leisten können. Die Vergabe der Bäume soll wieder in Patenschaft geschehen. Hierzu wird es zeitnah mit dem Bürgermeiser einen Pressetermin geben. Die ersten Bäume könnten im Herbst gepflanzt werden.

Geplante neue Streuobstwiese

Die Entscheidung auf Naturbegrünung zu setzen scheint richtig gewesen zu sein? Die Bodensamenbank scheint eine Menge unterschiedlicher, standortgerechter Blumen und Kräuter zu enthalten.

knapp 4.000 qm für den Naturschutz

Obstbäume leiden – wässern und mähen

Über Wochen ist bei uns nun wieder kein Regen gefallen. Das feuchte Frühjahr hat das Wachstum des Grases begünstigt. Wir haben mit der Bewässerung unserer Obstbäume begonnen und versuchen mit Motorsensen den Weg zu den Bäumen freizumähen. Beim Bewässern wurde das Gras niedergedrückt und war nicht gut zu mähen. Wahrscheinlich müssen wir nochmal nachmähen?

zu zweit haben wir die drei Baumreihen soweit wie möglich freigeschnitten

Auch um die Bäume haben wir das Gras gemäht. Das Gras bleibt liegen, um die Bodenfeuchtigkeit zu halten. Die nachgepflanzten Obstbäume haben wir diese Woche zweimal gewässert. Die älteren haben einmal Wasser bekommen.

auch die alten Obstbäume haben wir im Kronenbereich freigeschnitten

Auf der Fasanenwiese hebt sich der angelegte Blühstreifen doch farbig vom Rest der Wiese ab. Auf der restlichen Wiese gibt es zwar auch vereinzelt Blumen, aber wenige. Hier müssen wir auch eine Bewässerungsgasse freimähen.

Trotz der Trockenheit im letzten Jahr sind einige Blumen gekommen

Aufgrund der zunehmenden Trockenheit sollten wir nur noch im Herbst Blumenwiesen aussäen?

bunte Tupfer nur am Rand der Fasanenwiese

Glühwürmchen- und Fledermauswanderung in den Seligenstädter Stadtwald

Am 24. Juni laden wir ein zu einer Glühwürmchen- und Fledermauswanderungen in den Seligenstädter Stadtwald. Treffpunkt ist um 21 Uhr der Parkplatz an der Langen Schneise nahe der A3 Abfahrt Seligenstadt. Mückenschutz und wetterangepasste Kleidung ist sinnvoll.

Ende Juni, immer so um Johanni, ist die Zeit der Glühwürmchen. Für eine kurze Zeit sind die Käfer mit ihren Laternen auf Brautschau. Das Unterholz beginnt mit zunehmender Dunkelheit zu leuchten. Entlang des Fledermauslehrpfades erfahren die Besucher spannendes aus dem Leben der Fledermäuse. Bei Einbruch der Dämmerung werden mit dem Detektor die Rufe der jagenden Fledermäuse hörbar gemacht. Ist es ganz dunkel, beginnen die Glühwürmchen mit ihrem Hochzeitstanz. Glühwürmchen stehen nicht auf dem Speiseplan der Fledermäuse. Die leuchtenden Käfer sind für sie ungenießbar.

Auch für unsere Fledermäuse ist jetzt eine besondere Zeit. Von Anfang Juni bis Anfang Juli werden bei uns die Jungen aller Fledermausarten geboren. Die Weibchen finden sich dazu in Wochenstuben zusammen und bringen ihre Jungen gemeinsam zur Welt. In der Regel hat eine Fledermausmutter nur ein Jungtier. Werden diese Geburtsquartiere von Menschen zerstört oder beeinträchtigt, dauert es lange bis sie sich wieder erholen. Mit der Einführung von DTD und Lindan in den 40-er Jahren wurden viele Arten bei uns sehr selten. Einige Arten starben sogar aus. Nach dem Verbot beider Substanzen 1978 dauerte es Jahrzehnte bis die Bestände sich wieder langsam erholten. Beim Großen Mausohr tauchten erst nach über 30 Jahren wieder einzelne Tiere bei uns im Seligenstädter Stadtwald auf. Beim Großen Abendsegler ist der Trend umgekehrt. Gefühlt ist der Bestand seit ca. 2000 im Stadtwald auf ungefähr 1/10 geschrumpft. Die Weibchen dieser Art ziehen im Frühjahr zur Geburt der Jungen bis ins Baltikum und verbringen nur den Winter bei uns. Viele von ihnen verbluten, durch den Luftdruck der Rotoren, unter Windkraftanlagen.

Großer Abendsegler (C) AgFA

Erfolgreiche Wanderfalkenbrut in unserem Kasten bei der Flugsicherung in Langen

Da der alte Wanderfalkenkasten bei der Deutschen Flugsicherung zu Bruch ging, haben wir unseren Kasten als Ersatz zur Verfügung gestellt. Im letzten Herbst wurde der Kasten mit einem Hubwagen am Schornstein des Gebäudekomplexes angebracht.

Nun hat der Wanderfalken erfolgreich in diesem Kasten gebrütet. Wie uns Dieter Ohler mitteilte, haben am 19.05.2023 zwei und am 24.05.2023 nochmal ein Jungvogel den Kasten verlassen. Mit 3 Jungvögeln sicherlich ein guter Bruterfolg.

Eigentlich sollte der Kasten hinter dem Griesgrund auf einen Strommast installiert werden. Das hatte das Amt für Landwirtschaft im letzten Jahr verhindert. Auf dem Alternativstandort, der zum Nachteil unseres Kastens stattdessen zum Zuge kommen sollte, ist der Kasten immer noch nicht installiert.

Fledermauserfassung in Waldacker am 13. Juni 2023

Im Rahmen des Fledermausprojektes Städtische Kindertagesstätte Amselstraße in Rödermark-Wakldacker haben wir gestern die Fledermäuse im vorgesehenen Kasten-Monitoring-Gebiet erfasst. Von 21:30 Uhr bis 22:40 Uhr waren wir unterwegs. Die vorläufige Bestimmung bedarf allerdings noch einmal einer Überprüfung:

Es ist möglich, dass einige der Breitflügelrufe eher doch auch dem Großen Mausohr zuzuordnen ist. Eventuell gibt es in oder um Waldacker eine unbekannte Große Mausohr-Wochenstube?

Die Kita hatte bei der Umweltlotterie GENAU 5.000€ gewonnen, die nun in die Projektarbeit mit den Kindergartenkindern und in den Fledermausschutz investiert werden. Es ist geplant die Kinder langfristig für die Fledermäuse zu begeistern. In den nächsten Wochen werden 20 Fledermauskästen aus Lärchenholz gebastelt. Mit weiteren 40 Kästen der Firma Schwegler wollen wir die Kästen am 18. Juli mit den Kindern aufhängen. An der Kita selbst, werden zwei Fledermausgroßraumkästen installiert.

Wendehals (Jynx torquilla)

Gerade für unsere Streuobstwiesenprojekte und unser Monitoring für Wendehals- und Gartenrotschwanzvorkommen in geeigneten Lebensräumen, hier die Einordnung des Wendehalses:

Wendehals-Einordnung Rote Liste Hessen 2014

Bestand (Reviere/Paare):              200 – 300 Reviere/Paare

Häufigkeitsklasse:                            selten

Status:                                                 regelmäßige Brutvogelart

Langfrist-Trend (100 Jahre):       deutlicher Bestandsrückgang

Kurzfrist-Trend (25 Jahre):          sehr starke Bestandsabnahme um mehr als 50 %

Risikofaktor:                                      direkte, absehbare menschliche Einwirkungen (Habitatverluste)

Rote Liste Hessen 2014:                vom Aussterben bedroht

Rote Liste Hessen 2007:                 vom Aussterben bedroht

Lebensraum

Lichte Laub-, Misch-, Nadel- und Auwälder in Nachbarschaft zu offenen Flächen für die Nahrungssuche (Wiesen, Lichtungen, Felder, Heiden, Kahlschläge, Windwurf- und Brandflächen). Vorzugsweise auf trockenen Standorten. Auch parkähnliche Landschaften, Streuobstwiesen, Feldgehölze und Gärten. Meidet feuchte und nasse Gebiete und das Innere geschlossener Wälder. Selten in Höhen über 500 m.

Brutgeschehen

Wendehälse sind konkurrenzstark und setzen sich an Nisthöhlen gegenüber anderen Arten durch. Er nutzt Höhlen, baut aber nicht selbst (Specht- und Baumhöhlen, Nistkästen). Das Nest ist ungepolstert. Monogame Saisonehe. Bis zu 25 % Zweitbruten (Nachgelege). Gelege zwischen (5) 6 bis 10 (12) Eiern. Brütet 11 bis 14 Tage, die Nestlingszeit dauert (19) 20 bis 22 (25) Tage. Beide Elternvögel brüten und ziehen den Nachwuchs auf.

Zuggeschehen

Überwinterungsgebiete wahrscheinlich Südwesteuropa und Nordafrika. Heimzug (Anfang/Mitte März) Ende März/Anfang April. Hauptdurchzug Mitte April bis Mitte Mai. Erstbrut (Ende April/Anfang Mai) Ende Mai/Anfang Juni. Zweitbrut bis Anfang August. Rückzug oft im Juli, bei Zweitbruten Mitte August bis Ende September. Nach- und Durchzügler aber auch bis November. Wendehälse sind tagaktiv, ziehen aber überwiegend nachts.

Gefährdungsursachen

Vermutlich durch den großflächigen Verlust geeigneter Habitate (z.B. Streuobstwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen). Mageres Grünland- und Heideflächen werden durch Nährstoffeinträge und Nutzungsintensivierung zu hoch und dicht für die Nahrungssuche des Wendehalses. Viele Flächen verbrachen und verbuschen. Der bis heute anhaltende Rückgang der Streuobstwiesen führt zum Verschwinden vieler Einzelvorkommen. In den Wäldern geht die Habitatqualität durch den hohen Nährstoffeintrag (Luftstickstoff) zurück. In der Folge verkrautet der Waldboden. Brombeeren und spätblühende Traubenkirsche nehmen überhand. Beispiel bei uns: Das FFH-Gebiet „Sendefunkanlage Zellhausen“. Das letzte bekannte Brutvorkommen dort ist inzwischen durch den massiven Aufwuchs an Traubenkirschen entwertet. In vielen Bereichen dominiert die Brombeere.

Was können wir tun?

In Streuobstwiesen

  • Förderung des stehenden Totholzes und Höhlenbäumen (Erhalt von Baumruinen)
  • Nachpflanzung von Hochstämmen
  • Nisthilfen in höhlenarmen Baumbeständen
  • Förderung und Erhalt artenreicher, magerer Grünlandbestände

In Wäldern

  • Erhalt von lichten Waldstrukturen durch Zurückdrängen der spätblühenden Traubenkirsche sowie rasch wuchernder Stauden wie Brombeeren
  • Förderung von Höhlenbäumen

Weitere Infos im Maßnahmenblatt des Umweltministeriums Hessen.

Kastenkontrolle am 9. Juni 2023 in der Sendefunkanlage Zellhausen

Eigentlich wollten wir alle Kästen kontrollieren. Bei 27° C und nach zwei Stunden haben wir beschlossen einen zweiten Termin durchzuführen. Bei den Fledermäusen hatten wir eine Braune Langohrwochenstube mit 10 Tieren und zwei einzelne Pipistrellus.

Ergebnisse der Vogelkästen:

Die Meisenbruten waren alle durch. In einem Kasten vier fast flügge Jungvögel. Im durch die Späte Traubenkirsche verseuchten Kiefernwald waren die Kästen kaum zu finden.

Die gelb hinterlegten Kästen sind nun in der Liste darüber.

Trauerschnepper-Nest mit 6 Eiern

Trauerschnepper-Nest mit 4 Eiern
Nest ohne Eier?
Nur noch Überreste eines Vogels

Spaziergang bei Schweinheim

Am 7. Juni sind wir mit unserer Grauspechtgruppe rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz in Schweinsheim gelaufen. Der 4,3 km lange Weg ist gut zu gehen und bei passendem Wetter sowohl botanisch, wie auch zoologisch sehr interessant.

Rundweg um den ehemaligen Truppenübungsplatz in Schweinheim
Przewalski Pferde und Heckrinder halten die Landschaft dort offen
Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
Schwebfliege
Wildbiene
Wildbiene
Hummel
Flockige Königskerze (Verbascum pulverulentum)
Flockige Königskerze (Verbascum pulverulentum)
Färber-Wau (Reseda luteola)
Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)
Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)
Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
Weißstreifige Distelbock (Agapanthia cardui)
Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima)
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Raupe des Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci)
Sandbiene mit Brutröhren
Violettrandige Laufkäfer (Carabus violaceus)
Violettrandige Laufkäfer (Carabus violaceus)
Przewalski Pferde (Equus przewalskii)
Przewalski Pferde (Equus przewalskii)
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
Ameisensackkäfer (Clytra laeviuscula)

Ein Wochenende in der Wohlfartsmühle

Das Wochenende 3./4. Juni haben wir mit Freunden in der Wohlfahrtsmühle bei Hardheim verbracht. Am Nachmittag des 3. Junis waren wir in der Bretzinger Wacholderheide. Auf einem Rundkurs sind wir durch das NSG gewandert. Ziel war die botanischen Besonderheiten zu entdecken. Die meisten gesuchten Pflanzen waren zwas da, allerdings in weitaus geringerer Anzahl als sonst.

Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum)
Diptam (Dictamnus albus), in diesem Jahr auch weitaus geringere Bestände
Kleine Frauenspiegel (Legousia hybrida)
Rauhaarige Alant (Pentanema hirtum), teilweise waren ganze Wiesen gelb
Kleinerer Perlmuttfalter
Kleierer Perlmuttfalter
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
Kornblumen
auffälliger Bläulimng
erst spät haben wir die weiße Krabbenspinne entdeckt
Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)?
Korrnblumen und Mohn
Zweiter Standort mit Kleinem Frauenspiegel (Legousia hybrida)
Kleiner Käfer
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) – nur noch abgeblüht

Am Sonntagmorgen waren wir noch im Haigergrund. Nur noch geringer Flug des Schmetterlinghaft. Das NSG war gut besucht.

Diptam (Dictamnus albus), blühte überall
Stauden-Lein (Linum perenne)
Käfer
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
Kleiner Perlmuttfalter auf Storchenschnabel
Kleiner Perlmuttfalter auf Storchenschnabel
Frauenschuh (Cypripedium calceolus) – nur noch abgeblüht gefunden
Weißes Waldvöglein am abblühen
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Berg-Flockenblume (Cyanus montanus)