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Aus dem Schornstein geholt

Eine kleine Pipistrellus wurde heute von einer Schornsteinfegerin bei der Reinigung aus dem Kamin in Hainhausen geholt. Das stark verruste Tier hat ein größeres Loch im rechten Flügel und wird wohl ein paar Tage zur Regeneration bleiben müssen.

(C) AgFA 1. 8. 2025

Besuch auf den Streuobstwiesen

Bensbruch

Im Bensbruch haben Wildschweine einen Teil der Fläche verwüstet. Eine Aprikose muss ersetzt werden. Ansonsten stehen die Bäume alle gut da. Bei den Altbäumen sollte ein Sommerschnitt durchgeführt werden. Die Trockenphase am Anfang des Jahres hat zu abgestorbenen Ästen geführt.

Wildschweine haben auf einigen Flächen die Grasnabe abgeplaggt

In diesem Jahr scheint es viel Obst zu geben?

Hochstamm nach 3 Jahren
Nicht alle Mirabellenbäume hatten bereits reife Früchte
Wildbiene auf Wiesenflockenblume
Auch die Zwetschgen sind noch nicht reif
Die Apfelbäume tragen gut
Auch junge Hochstämme tragen bereits
Die Pflege der Altbäume müssen wir verbessern
Apfelbaum
Auch wenn es nicht so aussieht, der Baum hängt sehr voll mit Äpfeln

Giern

Im Giern stehen alle Bäume gut da. Ca. 30 Jackobs-Kreuzkraut wurden entfernt, damit sie nich aussamen. Die Graukresse muss geeignet in Zaum gehalten werden. Das Freimulchen der Obstbäume und der Fahrwege für die Bewässerung steht an.

Die Wiese wirkt bunt. Vor allem Nacvhtkerzen haben sich ausgebreitet
Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium)
Käfer auf Obstbaumstamm
Nach drei Jahren hängen die ersten Äpfel an den Jungbäumen
Echte Leinkraut (Linaria vulgaris häufig
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Wildwechsel
Erste Äpfel

Breitflügelfledermäuse wegen Schlechtwetterphase am verhungern?

Gleich zwei adulte Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus) wurden diese Woche (28.7. – 1.8.) aufgefunden und zu uns gebracht. Ein Tier stammte aus Heusenstamm, das andere Tier stammte aus Sprendlingen. Beide Tiere waren sehr untergewichtig.

Sie sind typische Gebäudefledermäuse. Ihre Quartiere beziehen sie in Deutschland im Sommer fast ausschließlich an und in Gebäuden. Dort sind sie meist sehr gut versteckt. Sie ernährt sich überwiegend von größeren Käfern wie Dungkäfer. Die Jagd beginnt bereits in der frühen Abenddämmerung. Sie jagen vor allem in Offenlandbereichen, die meist mit Gehölzen durchsetzt sind. Bei uns sind sie regelmäßig auf den Waldwegen akustisch festzustellen.

Die Breitflügelfledermaus ist eine unserer größten Fledermäuse mit auffällig breiten Flügeln, braunem Fell und einem relativ langsamen Flug. Ihre Ortungsrufe liegen bei etwa 25 – 30 kHz und sind mit Kleinabendsegler und Zweifarbfledermaus zu verwechseln.

Die Breitflügelfledermaus ist in Hessen selten. In nur 7% der Meßtischblattquatranten gibt es Quartierhinweise, bei den Winterquartieren sind es 9%. Sonstige Nachweise ligen von 31% der Qudranten vor. Wochenstuben liegen meist in Süd- und Mittelhessen.


Als langfristige Trend wird mit einem sehr starken Bestandsrückgang gerechnet. Der kurzfristige Trend ist vermutlich stabil. Allerdings wirken sich in Hessen und bundesweit unverändert die energetisch bedingten Gebäudesanierungen ungünstig auf die Art aus.

Die Rote Liste Hessen führ die Breitfledermaus als stark gefährdet. In der Roten Liste Deutschland steht sie als gefährtet. Sie stehrt im Anhang IV der FFH Richtlinie. Diese Liste von Tier- und Pflanzenarten (in Deutschland aktuell 138 Tier- und Pflanzenarten), die europaweit durch die FFH-Richtlinie unter Schutz stehen, weil sie in ganz Europa und damit auch in den jeweiligen Mitgliedsstaaten, in denen sie vorkommen, gefährdet und damit schützenswert sind.

In Deutschland wurde der Schutz der Anhang IV-Arten in das Bundesnaturschutzgesetz als „streng geschützte Arten“ v.a. in den §44 übernommen. Neben dem direkten Tötungsverbot dürfen auch ihre „Lebensstätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden. Zudem dürfen diese Arten auch nicht in der Fortpflanzungs- Wanderungs- und Winterruhezeit gestört werden. Dieser sog. spezielle Artenschutz gilt auf der gesamten bundesdeutschen Fläche.

Das bedeutet, dass für diese Arten strenge Schutzvorschriften gelten, und dass der Schutz dieser Arten bei jeglichem Eingriff in Natur und Landschaft beachtet werden muss. Laut §44 darf sich der Erhaltungszustand der lokalen Population nicht verschlechtern.

Helfen könnte dieser Art eine vermehrte Weidentierhaltung. Die Vermaisung der Landschaft für Silagen schadet der Art sehr.

Erster Pflegling

(C) Dietmar Nill

Vom Verschwinden der Arten – Der Kampf um die Zukunft der Menschheit

Ist der Buchtitel eines Buches von Prof. Katrin Böhning-Gaese (Wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholzzentrums für Umweltforschung) und der Journalistin Frederike Bauer.

Das Buch kostet 12 € und ist absolut empgfehlenswert!

Das Buch handelt von den drei Ebenen der Biodiversität:

  • Vielfalt an Arten
  • Vielfalt an Ökosystemen
  • Vielfalt innerhalb der Arten und Ökosystemen

und deren Gefährdung. Heimlich, still und leise verlieren wir unsere Lebensgrundlage. Wenn Bienen nicht mehr bestäuben, Böden ausgelaugt und Meere überfischt sind, dann wird es eng für uns Menschen.
Nach Angabe des Schweizer Weltwirtschaftsforum ist rund die Hälfte der gesamten globalen Weltwirtschaftsleistung durch den Niedergang der Natur in Gefahr. Das nur aus wirtschaftlicher Sicht!
Der Rückgang an natürlichen Lebensräumen und an Artenvielfalt hat inzwischen dramatische Ausmaße angenommen. Die Aussterberate liegt heute mindestens 10 bis 100 mal höher als im Durchschnitt der letztem 10 Millionen Jahre. So richtig Fahrt aufgenommen hat der große Verbrauch an Natur vor etwa 70 Jahren. Heute sind eine von acht Millionen Arten weltweit in den nächsten Jahrzehnten vom Aussterben bedroht. Die natürlichen Lebensräume gehen verloren.

Ursache des Artenschwundes – big five:

  • Veränderung der Landnutzung
  • Ausbeutung von Arten
  • Klimawandel
  • Umweltverschmutzung
  • Ausbreitung invasiver Arten

In nur 6 Jahrzenten wurden fast ein Drittel der globalen Landfläche auf irgendeine Art verändert. Hauptursache Landwirtschaft!
Der Verlust an Biodiversität wird uns viel härter treffen als der Klimawandel. An ein paar Grad mehr können wir uns anpassen, den Verlust unserer Lebensgrundlage überleben unsere Kinder nicht. Niemand weiß wie lange es dauern wird? Halten wir nochmal 70 Jahre durch?

Nach Katrin Böhning-Gaese könnte das Artensterben noch aufgehalten werden. Das Buch zeigt ernsthaft in der Sache, lösungsorientiert und zukunftsgewandt wo die tieferen Ursachen der globalen Kriese liegen und was Wirtschaft, Politik und auch jeder Einzelne tun kann, um diesen existenziell gefährlichen Trend umzukehren.

Hoffen wir, es ist noch nicht zu spät!

Macht Naturschutzarbeit Sinn?

Seit 16 Jahren bemühen wir uns mit viel Zeitaufwand und auch mit privatem finanziellem Engagement etwas bei uns im Sinne des Naturschutzes zu verbessern. Immer wieder kommt man an den Punkt wo man sich fragt für was mach ich das? Ganz frisch: der Großteil unserer Vogelnistkästen an der Walinusschule in Klein Welzheim wurde vorsätzlich zerstört. Es scheint Homo stupidus verdrängt den Homo sapiens in der Fläche.

Auflistung der Schadensorte und der Schäden ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

  1. Heckenpflanzung am Vorderen Oberdamm in Hainstadt. Mein privater Acker (4.500 qm, ehemaliger Maisacker) hatte ich umgebaut zur Streuobstwiese. Für 1.400 € hatte ich Sträucher gekauft und zu dritt haben wir lange die Sträucher gepflanzt. Jede Pflanze war mit einem Flatterband gekennzeichnet. Die Flatterbänder zierten die Heuballen. Auf den Kosten blieb ich sitzen. Drei Wildkirschen, die ich an unseren damaligen Förster abgegeben hatten, haben im Stadtwald Seligenstadt überlebt. Heute versuche ich den dortigen Flächenschwund auf der Streuobstwiese zu unterbinden. Das ist aber ein Kampf gegen Windmühlen!
  2. Nachpflanzung von drei Bäumen auf der Fasanenwiese. Beim mittleren Baum wurde der Verbissschutz im Winter entfernt. Der Baum war so stark durch Verbiss geschädigt, dass er eigentlich ausgetauscht werden müsste.
  3. Streuobstwiese im Griesgrund. In diesem Jahr wurden zwei Obstbäume abgebrochen. Bei einem haben wir das grün strotzenden Oberteil beim Mahdeinsatz gefunden.
  4. Fledermauslehrpfad an der Langen Schneise. Die Anfangstafel wurde umgefahren und dabei irreparabel zerstört. Die meisten Tafeln wurden mittels Kontaktkleber mit Hassaufklebern verunstaltet. Das Entfernen hat die Oberflächen der Tafeln teilweise beschädigt.
  5. Die Vogelnistkästen von Schwegeler wurden rund um die Walinusschule zerschlagen.
  6. Amphibienlehrpfad: Beim ersten Aufbau mit Balkenschuhen wurden alle Tafeln umgeworfen. Nach dem Einbetonieren wurde die letzte Tafel mittels Werkzeug halbseitig abgeschraubt und zerbrochen. Sie wurde dann auf die Wiese geschleppt und eingegüllt. Sie musste ganz erneuert werden. Die Tafeln werden regelmäßig verschmiert und zweimal im Jahr wieder gereinigt. Zwei der dort gepflanzten 6 Apfelbäume wurden ausgerissen und mussten ersetzt werden. Drei angebrachte Steinkauzröhren wurden zerstört. Ein eingesähter Blühstreifen wurde vertikuliert.
  7. Ein Teil unseres 11 Jahre lang betriebenen Amphibienzaunes wurde gestohlen.
  8. Zwei unsere Überwinterungsbunker für Fledermäuse wurden aufgebrochen.

Fledermäuse haben es im Moment nicht einfach

Im Moment fangen die jungen Fledermäuse an ihre ersten Flugübungen zu machen. Sie können dann an den unmöglichsten Ecken auftauchen. Auch der Einflug in die Wohnungen ist nicht selten. Bei Jungtieren kann man sie abends nach 21 Uhr mit einem Tuch oder Handschuhen aufsammeln und an einem erhöhten Ort (katzensicher) hingesetzt werden. Kricht eine Fledermaus in der Wohnung über den Boden, so ist sie in der Regel schon lange dort eingesperrt und braucht ziemlich schnell Hilfe. Immer versuchen das Tier mit etwas Wasser zu tränken, in einen Kasten mit Tuch ausbruchsicher unterbringen und schnellstens Hilfe organisieren. Diese Tiere leben in der Regel nicht mehr lange.

Fledermaus aus Ober-Roden. Wurde nicht mehr abgeholt.
Fledermaus aus Seligenstadt

Das kleine Zwergenmännchen kam mit 3,64g am 23. Juni zu mir. Er war Opfer einer Katze geworden und hat ein großes Loch im Flügel. Nahrung hatte er nur wenig aufgenommen. In den folgenden Tagen ging das Gewicht auf 3,2g runter. Nach der Gabe von Antibiotika und steigendem Appetit nahm er wieder zu. Heute am 3. Juli hat er sein Anfangsgewicht wieder erreicht. Jetzt muss nur das Loch sich wieder schließen!

Stand der Arbeiten Ende Juni 2025

Rundbrief an die AG und Obstbaumpaten

Liebe Fledermaus- und Amphibienfreunde,

liebe Baumpaten,

wir bemühen uns die Jungbäume im Bensbruch und Giern wöchentlich zu Wässern. Das hat bisher ganz gut geklappt. Die Gemeinde füllt die Wasserbehälter auf den beiden Streuobstwiesen in der Trockenphase immer montags.

Im Bensbruch stehen 29 Jungbäume gut da. Einer muss ersetzt werden, zwei leiden etwas, sind aber voraussichtlich zu retten? Bei den Altbäumen gibt es bei zwei der 32 Altbäume Trockenschäden. Die können wir im Spätsommer bereits zurückschneiden. In der Kirsche in der Mitte der Fläche hat vermutlich der Steinkauz erfolgreich gebrütet. Wir hatten ein Jungtier in der Röhre bei der Kontrolle. Die Fläche ist gemäht und abgeräumt. Das Leben hat sich in die Obstbaumstreifen zurückgezogen. Im Herbst würde ich die Bäume gerne mit Hornspänen düngen. Eventuell könnten wir auch wieder Kompost in Dudenhofen holen?

Bensbruch

Im Giern geht es allen 30 Bäumen gut. Auf einem Baum hatten wir in der Vergangenheit Wollläuse festgestellt. Die Ansammlungen haben wir immer zerquetscht. Vorletzte Woche waren dort viele Marienkäfer auf dem Baum. Letzte Woche waren die Wollläuse ganz verschwunden. Zurück blieben ein paar Nekrosen auf den Ästen. Die verwachsen hoffentlich bald! Zwei der drei Steinkauzröhren auf Galgen waren offensichtlich benutzt. Die Kotspuren auf den Röhren weisen auf Steinkäuze hin. Gebrütet hat er dort noch nicht (die Bäume dürften noch zu klein sein), aber es gab eine Sichtbeobachtung und Rufe im Frühjahr im Umfeld. Beim letzten Wässern haben wir die Jakobskreuzkräuter entfernt. Insgesamt ca. 10 Pflanzen. Jackobskreuzkraut ist für Wiederkäuer giftig und verhindert die Verwertung des Mahdguts. Am Weg bei den Heckensträuchern kommt die Graukresse auf. Die ist ebenfalls für Wiederkäuer giftig und sollte im nächsten Jahr zurückgedrängt werden.  Die dort aufkommende Brombeere wurde gemulcht, kommt aber in Einzelexemplaren wieder. Positiv: Erstes Vorkommen der Sandstrohblume auf der Fläche. Die Nachtkerze ist etwas dominant. Viel Wilde Möhre. Sehr viel Heuschrecken. Negativ: Hase(n) schälen die Sträucher. Sie treiben aber von unten wieder aus. Einige Sträucher zeigten Trockenschäden, haben aber auch wieder Austriebe, nur wenige dauerhaft geschädigt.

Streuobstwiese am Woog von Hainstadt. Dort wurde für den Steinkauz Teilflächen kurzgehalten. Zwischen den Bäumen wurde die Brombeere gemulcht. Einer der umgepfropften Bäume war im letzten Jahr abgestorben (vielleicht zu stark zurückgeschnitten?). Hier hat der Steinkauz im dritten Jahr in Folge gebrütet. In diesem Jahr hatte er 4 Junge. Im nächsten Jahr will ich dort ab Mai Jagdflächen durch Mulchen schaffen (ca. 25% der Fläche wechselnd). Probleme dort: Flächenschwund durch benachbarten Landwirt.

Am Woog in Hainstadt

Streuobstwiese auf der alten Mülldeponie in Seligenstadt. 26 Bäume, davon 7 Altbäume. Ist inzwischen gemäht. Nach einer Steinkauzbrut 2023 keine Nachweise vom Steinkauz mehr. Vermutlich hat aber der Neuntöter wieder gebrütet? Zwei Jungbäume durch Vandalismus zerstört. Die restlichen sehen, bis auf einen, gut aus.

Alte Mülldeponie Seligenstadt

Streuobstwiese auf der Fasanenwiese in Seligenstadt. Von den 20 Altbäumen ist einer verschwunden. Ich hätte mir gewünscht ihn als stehendes Totholz zu erhalten. Unklar wer das gemacht hatte? Hier haben wir 3 Bäume gepflanzt. Einer hat durch Vandalismus Schäden am Stamm. Wegen der Vandalismusgefahr in Seligenstadt will ich ihn aber nicht ersetzen. Der Storchenhorst der EVO war wieder nicht besetzt. Mindestens 3 Storchenbruten im direkten Umfeld. In einer der Steinkauzröhren ein Jungvogel. Die Röhre war nicht richtig zugemacht. Der Deckel hinten stand leicht offen. Der Turmfalke ist permanent auf der Fläche und im Kasten am Strommast auf der Fläche. Die Bäume müssten geschnitten werden.

Fasanenwiese Seligenstadt

Auch positiv:  Auf den Streuobstwiesen im Giern, am Woog und auf der alten Mülldeponie Sichtung von Zauneidechsen!

Nächste Regenphase erst Mitte Juli. Bis dahin muss wöchentlich gewässert werden.

Gestern war der Naturerlebnistag im evangelischen Gemeindezentrum. Leider waren nur 30 Kinder insgesamt angemeldet. Zu heiß? Ungünstig so kurz vor den Ferien? Wir haben 10 Kinder zusammen mit den Pfadfindern betreut und haben am Sandarium weitergearbeitet. Elke und ich haben am Morgen uns durch den Betonboden gearbeitet. Schweißtreibend bei fast 30 °C! Nach 3 Stunden waren wir eigentlich für den Tag fertig! Ab 14 Uhr haben wir mit den Kindern den Boden dort mit Sand und gekaufter Erde gemischt. Dazu hatte sich unsere Akku-Fräse bewährt! Nachdem wir das Pflanzbeet vorbereitet hatten haben wir die 40 Pflanzen aus der Staudengärtnerei Eidmann am Otzberg gepflanzt. Danke Dietmar für das Abholen und Liefern der Pflanzen! Die Kosten für die Pflanzen übernimmt die Kirchengemeinde. Danach wurde noch gewässert und das Mähgut von morgens als Mulchdecke aufgebracht. Drei von der Walinusschule abgezweigte Eichenstämme haben wir noch im Sandarium eingebaut. Für totholzbewohnende Käfer (Hiersch- und Nashornkäfer als Zielarten!). Gegen 15:30 Uhr waren wir fertig. Ich habe mich dann gegen 16 Uhr verabschiedet wegen der anstehenden Glühwürmchenwanderung am Abend.

Unsere Glühwürmchenwanderung begann um 21 Uhr am Parkplatz Lange Schneise. Wir hatten so 70+ Besucher. Gut das Birgit und Dietmar dabei waren. So konnten wir drei Gruppen bilden und unsere Stimmen etwas schonen. Mit dabei ein kleiner Zwergenmann aus der Mittelbeune. Den hatte eine Katze erwischt und er hat ein großes Loch in der Dlughaut. Nach 3 Tage Antibiotika scheint es ihm langsam besser zu gehen? Heute hat er zum ersten Mal mehr als einen Mehlwurm pro Fütterung gefressen. Die Fraßgeschwindigkeit ist aber immer noch extrem langsam? Man braucht Zeit ihn zu füttern! Auf dem Weg zu den Glühwürmchen haben wir drei Hirschkäfer gefunden. Ein Weibchen und zwei Männchen. Eines der Männchen war bereits tot. Die Fledermäuse waren an diesem Abend sehr spät unterwegs. Erst nach 22 Uhr? Als wir losgingen war es noch fast 30 °C. War das der Grund? Auffällig: in diesem Jahr keinen einzigen Abendsegler. Die sind in der Roten Liste Hessens 2023 von „gefährdet“ auf „Vom Aussterben bedroht“ gesprungen. Kann man bei uns vor Ort gut beobachten! Sie sind nichtmehr da? Was die Glühwürmchen angeht, war gestern Abend einiges zu sehen. Viel mehr als im letzten Jahr! Glühwürmchen haben ihren Paarungsflug wenige tage um Johanni. Es dürft bald wieder vorbei sein. Gegen 23 Uhr kamen wir wieder am Parkplatz an. Es waren viele kleine Kinder dabei und wir waren mit der Veranstaltung sehr zufrieden.

Nächste Woche sind die letzten Naturschutz AG’s an den Grundschulen. In der Walinusschule wechselt dann die Gruppe. Dort muss man sich fest einwählen. An der Käthe-Paulus-Schule arbeiten wir mit einer offenen Gruppe (Lustprinzip). Bei beiden Schulen gibt es Naturschutzecken auf dem Schulgelände. Beide Schulen haben ein Sandarium angelegt. Dort wollen wir die Bepflanzung im Herbst vornehmen. Da ist es feuchter und die Pflanzen gehen besser an. In der Käthe-Paulus-Schule haben wir das Sandarium in die Wildblumenwiese integriert. Auch ein frisch angelegter Fledermaussaum hat sich dort gut entwickelt. Nach den Sommerferien soll dort ein gesponsertes Bienenhotel aufgebaut werden. Das macht auch nur Sinn bei einem vernünftigen Nahrungsangebot. Am Schulausgang zum Zeller Bruch haben wir bereits eins. Das neue könnte vielleicht bei der Wildblumenwiese an der Gondel aufgebaut werden?

Am letzten Augustwochenende steht wieder die Batnight an. In diesem Jahr würde ich gerne versuchen mit den beiden Grundschulen auf dem Schulgelände eine Veranstaltung zu organisieren. Muss nicht so aufwendig sein. Ich muss noch darüber nachdenken! Die Veranstaltung am See am Goldberg findet wieder statt.

Was noch offen ist: Für den Mulcher haben wir zwei Sätze neue Antriebsriemen. Den ersten Satz müssen wir einbauen. Der Ladewagen muss repariert werden und der Mähbalken für den Traktor müssen wir bestellen.

Herzliche Grüße

Hartmut

Naturerlebnistag im ev. Gemeindezentrum 2025

In diesem Jahr haben wir uns mit der Randbepflanzung unseres Sandariums beschäftigt. Schon am Morgen haben wir versucht 3 Stunden in den knochenharten Boden einzudringen. Wir haben auf ca. 6 qm das Gras und Wurzeln entfernt. Auch die eingesetzte Akkuhacke kam kaum ins Erdreich. Nur wenige Zentimeter ließen sich wirklich lockern.

Am Nachmittag haben wir die Erde mit Sand und Blumenerde verbessert. So war eine Schicht entstanden, in die wir die Pflanzen setzen konnten. Wir hatte 40 Blühpflanzen besorgt die wir auf dem Beet einpflanzten. Am Ende wurde dann gewässert.

Nach dem Pflanzen der höheren Stauden
dito
Drahtwürmer haben wir viele gefunden
Mit dem am morgen gemähten Gras haben wir gemulcht
Mit altem Holz haben wir die Fläche abgegrenzt
Schwer die 40 Pflanzen noch zu entdecken

Kein gutes Jahr für Fledermäuse?

Die ersten Geburten dieses Jahres fielen mit der ersten großen Hitzewelle zusammen. In einem Mückenfledermausquartier in Froschhausen zwischen zwei Garagen fielen mehrer Jungen aus dem Quartier, die kurz danach verstarben. Die Hauseigentümer versuchten mit dem Rasensprenger die Luft vor dem Quartier zu kühlen. Am Abend haben wir 93 Fledermausmütter gezählt, die das Quartier verließen. Einige Jungen saßen vor dem Quartiereinflug um sich vermutlich abzukühlen?

Am 15. Juni kamen diese Jungen in die Pflege:

Sie wurden unter einer Veranda im Tümpelgarten in Hanau gefunden. Wir hatten versucht sie drei Tage lang wieder zurückzuführen. Das hatte leider nicht geklappt. Nun sind sie in der Dauerpflege.

Ein weiteres Quartier in Froschhausen hatte Probleme mit den Müttern. Hier sind 5 erwachsene Tiere aus dem Quartier gefallen und waren tot. Die Ursache war vermutlich auch die Hitze? Die Jungen dort überlebten den Sturz aus großer Höhe nicht.

Auch der Versuch zwei Junge in Mühlheim ins Quartier zurückzubringen ging schief. Nach drei Tagen keine Fledermausmütter in Sicht.

Aus Rödermark kamen Jungtiere aus zwei Quartieren in die Pflege. In Messenhausen war nach drei Tagen auch keine Fledermausmutter in Sicht. In Oberroden war das Junge bereits ziemlich abgemager, so dass es glewich in die Pflege kam.

In Klein Krotzenburg hat der Rücktransport geklappt. Nach einem Tag aufpeppeln holte die Mutter das Junge wieder ab. Auch hier waren keine Fledermäuse im Umfeld beobbachtbar?

Bei Jungen aus Mainflingen, Riederwald und Rodenbach hat das Zurückbringen auch nicht geklappt. Sie sind auch in der Pflege.

Der erste Pflegling aus Mainflingen
Zach zwei Tagen nicht deutlich gewachsen