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Pflege im NSG Bong’sche Kiesgrube

Nach dem Mulchen letzte Woche, bei dem ich mir einen Schneidezahn ausgeschlagen hatte, haben Dietmar und ich am 27.08.2025 die Pflege im NSG weitergeführt. Vor allem den ca. 50 cm hohen zerfaserten Baumstamm, den ich mit dem Vorderrad des Traktors erwischt hatte, haben wir abgesägt.

Überbleibsel von der Bearbeitung mit dem Forstmulcher im letzten Jahr

Ziel war es, die Brimbeere mit den Motorsensen zu mulchen. Bei 27 ° C etwas herausfordernd. Letzte Woche war ich mit dem Traktor in den Brombeeren festgefahren und war froh wieder herauszukommen.

Das Mulchen der Brombeere am Gewässerrand ist schweistreibend
Wir haben nur die Brombeere gemulcht.
Links das Ergebnis von letzter Woche mit dem Traktor, rechts das Ergebnis vom aktuellen Einsatz

Wahrscheinlich sind noch drei Arbeitseinsätze notwendig? Auch über die gemulchte Wiesenfläche müssen wir nochmal drüber gehen. Viele aufkommende Sträucher sind nicht restlos entfernt worden. Hier will ich mit dem Agria-Mulcher nochmal drüber gehen.

Die Wildschweinschäden gehen inzwischen über die gesamte Fläche. Die Mahd mit dem Balkenmäher ist kaum möglich.. Alle Apfelbäume tragen in diesem Jahr gut. Wieder Futter für die Wildschweine!

Mopsfledermaus in Steinheim gefunden

In der Wenckstraße in Steinheim wurde vor einem Gebäude ein adultes Männchen der Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) gefunden.

In der Regel nutzen Mopsfledermäuse abstehende Rinde und Baumrisse als Quartier. Die Wochenstuben sind eher klein mit bis zu 10 Weibchen. Männchen hängen den Sommer, wie bei vielen Fledermausarten, eher alleine rum. Der letzte Fotonachweis der Art in der Umgebung war ein überwinterndes Tier im Eingangsbereich der Talbrücke Marköbel in Hammersbach am 9.12.2019.

Um auszuschließen, dass weitere Mopsfledermäuse ihr Sommerquartier an diesem Gebäude gewählt haben, haben wir am Abend eventuelle Ausflüge am Gebäude mittels Fledermausdetektoren überprüft. Dabei ergaben sich keine weiteren Nachweise, so dass wir davon ausgehen, dass hier ein Einzeltier sein Unterschlupf gefunden hatte.

Mopsfledermaus beginnen bereits 30 Minuten nach dem Sonenuntergang auszufliegen, um auf Jagd zu gehen. Ihr Nahrungsspektrum ist eher eng. Sie jagt vor allem nachtaktive Kleinschmetterlinge, wie z. B. Zünsler und Flechtenbär. Es werden aber auch Mücken und andere Insekten mit weichem Körper gefressen, die deren eher schwache Kiefer bewältigen können.

Fundtier (C) Kerstin Lochner 19.8.2025
(C) Kerstin Lochner 19.8.2025

Durch Zufall Fund einer wahrscheinlichen Mausohrwochenstube in Seligenstadt

Da ich am 27. Juni 2025 zu einer Gebutstagsfeier eingeladen wurde, hatte ich meinen Batlogger dabei um im Laufe des Abends nach vorkommenden Fledermausarten zu suchen. Auffalend nach der Dämmerungsphase große Fledermäuse, die um das Haus flogen. Aus Zeitgründen habe ich die Daten erst heute ausgewertet. Auffällig: die meisten Rufe stammen vom Großen Mausohr.

Arten in der Rilkestraße

Breitflügelfledermaus 1 Rufreihe mit 5 Rufen

Großer Abendsegler 2 Rufreihen mit insgesamt 19 Einzelrufe

Zwergledermaus 47 Rufreihen mit 522 Einzelrufen

Mückenfledermaus 48 Rufreihen mit 564 Einzelrufen

Großes Mausohr 112 Rufreihen mit 1940 Einzelrufen

Die Breitflügelbestimmung und eine Rufreihe des Abendseglers könnten auch fehlbestimmte Rufe des Großen Mausohres sein?

Verteilung der Rufe (meist etwas ungenau)
Aktivitäten über den gesamten Abend

Zunahme der Rufakrivitäten nach 23:20 Uhr

Unten die Rufe des Großen Mausohres. Zunahme hier um 23:20 Uhr
Verteilung der Ruffrequenzen

Leider bin ich erst heute dazu gekommen die Rufe auszuwerten :(. Die Suche nach der Wochenstube wird wohl im nächsten Jahr erst starten können?

Mögliche Quartiere außer dem Bereich der Aufnahmen:

  • 280 m bis evangelische Kirche
  • 140 m bis Neuapostolischen Kirche

Der Bereich ist für ein Jagdgebiet für Große Mausohren eher ungeeignet. Die Wochenstube kann nicht weit weg sein?

Neophyten – eine Gefahr für die Artenvielfalt

Problem: Riesen-Goldrute breitet sich aus im NSG Thomasseee und Rotsohl von Dudenhofen. Sie ist invasiv und unterdrückt die heimischen Pflanzengesellschaften.

Beschreibung und Problem der Pflanze: Die Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) gehört zu den der Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Wie die Kanadische Goldrute, wurde die Riesern-Goldrute aus Nordamerika eingeschleppt und verursacht heute erheblische Schäden in den heimischen Artengemeinschaften. Ihre Wuchshöhe liegt zwischen 50 bis 150 cm, in seltenen Fällen auch bis 2,50 cm. Die Stängel sind dicht beblättert und nur im Bereich des Blütenstands verzweigt, kahl, rot, oft bläulich bereift und höchstens im oberen Teil etwas behaart. Sie blüht von Ende Juli bis Oktober. Über ihre Wurzeln kann sie sich die Pflanze bis über 2 m im Umkreis ausbreiten, so dass sie in kurzer Zeit riesige Bestände bilden kann. Diese sind in der Regel dicht und unterdrücken die heimischen Pflanzen.

Kanadische Goldrute (C) AgFA 2022

Bevorzugter Lebensraum: Man finden sie in verlichteten Auenwäldern, an Ufern und auf Schuttplätzen. Im NSG besonders in den Grabenbereichen und im Bereich der Teichufer. Sie dringt in den Waldbereich vor, was ihre Bekämpfung erschwert. Sie ist eine Zeigerpflanze für Lehm und reichlich vorhandene Nährstoffe.

Verbreitung der Hohen Goldrute im NSG (gelbe Bereiche)

Pflegeeinsatz am 19. August 2025

Rot: frisch gemulcht, gelb: vor einer Woche gemulcht
Der gelbe Bereich ist nun verschwunden
Graben im NSH. Hier wurde nachgearbeitet
In nächster Zeit muss nochmal gemulcht werden

Naturlebensräume in der Saarschleife

Besuch im Naturschutzgebiet N 6505-301 „Steilhänge an der Saar“.

§ 2  Schutzzweck

Schutzzweck ist die Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes (Erhaltungsziele), einschließlich der räumlichen Vernetzung, der prioritären Lebensraumtypen:

9180 Schlucht- und Hangmischwälder Tilio-Acerion
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus
excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae),

Tilio-Acerion: Edelholzwälder mit Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), Gemeiner Esche (Fraxinus excelsior), Berg-Ulme (Ulmus glabra) und Winter-Linde (Tilia cordata)
Alno-Padion: Erlen-Eschen- und Weichholzauenwälder
Alnion incanae: Schwarzerlen-Eschen- und Grauerlenwälder
Salicion albae: Weichholzaue

FFH-Lebensraumtypen im NSG (Verweise auf Informationen des HLNUG):

Prioritäre Arten (Verweise auf Informationen des HLNUG):

Brut-, Rast- oder Zugvogelarten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie:

Gefährdeten Zugvogelarten nach Artikel 4 Absatz 2 der Vogelschutzrichtlinie:

Schutzzweck ist zudem die Erhaltung, Pflege und Entwicklung eines arten- und strukturreichen Landschaftsausschnitts mit Laubwaldgesellschaften unterschiedlicher Ausprägungen, naturnahen Bachläufen und offenen Lebensräumen des Taunus-Quarzits, welcher zur Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes beiträgt und einer Vielzahl von teils seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, wie z.B. Schwarzer Bär (Arctia villica), Mauer-Flechtenbärchen (Paidia rica), Lepeletier-Habichtskraut (Hieracium peleterianum), der Flechte Racodium rupestre sowie den Moosen Leptodontium flexifolium und Dicranium spurium einen geeigneten Lebensraum bietet.

Die Saarschleife bei Mettlach vom Coef aufgenommen.
Geplante Ausgangspunkte für potentielle Wanderungen
Gleich zwei Neophytenarten am Ufer (Kanadische Goldrute und Indisches Springkraut)
Im Vorfeld rausgesuchte Wege

Oberes Steinbachtal

geplante Route
Lebensraumkarte Karte Umweltministerium Saarland
Vorkommende Lebensräume

Der Weg war leider nicht zugänglich. Der Parkplatz gehörte mit dem anschliesenden Gelände einer esoterischenEinrichtung. 🙁

Unteres Steinbachtal – Vogellehrpfad

Weg
Lebensraumtypen Karten des Umweltministeriums Saarland

Wir sind den Weg bis zur „Holztreppe“ gelaufen. Der Weg war gut unterhalten und für den Massentourismus erschlossen. Für die Brücken war teilweise das Ufer des Steinbaches mit großen Steinen befestigt. Am Anfang des Weges stand ein Schild Waldlehrpfad. Das war aber leider der einzige Hinweis auf den in der Karte genannten „Vogellehrpfad“.

Schluchtenwald
Ulme, vermutlich aber Flatterulme?
Pfifferlinge am Wegesrand
eine der vielen Brücken über den Steinbach
Stützmauer für die Brücke
weitere Brücke
Bachbett, offensichtlich wenig Wasser?
Rundweg Saarschleife
Schluchtenwald
Steinbach kurz vor der „Holztreppe“

Weilesbach zum Aussichtspunkt

geplanter Weg
Lebensraumtypen Karten Umweltministerium Saarland

Hier hatten wir den Abzweig nicht so gefunden. Wegen der fortgeschrittenen Zeit waren wir den Weg dann nicht gelaufen.

Bekämpfung der Hohen Goldrute im NSG Thomassee und Rotsohl

Diese Woche hatten wir mit der Bekämpfung der Hohen Goldrute begonnen. Als Neophyt ist sie im NSG unerwünscht. Rund um den Thomassee und östlich des Thomassees haben wir die Bestände gemulcht. An den Postteichen wollen wir im nächsten Jahr tätig werden.

Südliches Ufer des Thomassees
Östlich des Thomassees haben wir am Waldrand gemulcht
Die Bestände verteilen sich über größere Strecken

Aus dem Schornstein geholt

Eine kleine Pipistrellus wurde heute von einer Schornsteinfegerin bei der Reinigung aus dem Kamin in Hainhausen geholt. Das stark verruste Tier hat ein größeres Loch im rechten Flügel und wird wohl ein paar Tage zur Regeneration bleiben müssen.

(C) AgFA 1. 8. 2025

Besuch auf den Streuobstwiesen

Bensbruch

Im Bensbruch haben Wildschweine einen Teil der Fläche verwüstet. Eine Aprikose muss ersetzt werden. Ansonsten stehen die Bäume alle gut da. Bei den Altbäumen sollte ein Sommerschnitt durchgeführt werden. Die Trockenphase am Anfang des Jahres hat zu abgestorbenen Ästen geführt.

Wildschweine haben auf einigen Flächen die Grasnabe abgeplaggt

In diesem Jahr scheint es viel Obst zu geben?

Hochstamm nach 3 Jahren
Nicht alle Mirabellenbäume hatten bereits reife Früchte
Wildbiene auf Wiesenflockenblume
Auch die Zwetschgen sind noch nicht reif
Die Apfelbäume tragen gut
Auch junge Hochstämme tragen bereits
Die Pflege der Altbäume müssen wir verbessern
Apfelbaum
Auch wenn es nicht so aussieht, der Baum hängt sehr voll mit Äpfeln

Giern

Im Giern stehen alle Bäume gut da. Ca. 30 Jackobs-Kreuzkraut wurden entfernt, damit sie nich aussamen. Die Graukresse muss geeignet in Zaum gehalten werden. Das Freimulchen der Obstbäume und der Fahrwege für die Bewässerung steht an.

Die Wiese wirkt bunt. Vor allem Nacvhtkerzen haben sich ausgebreitet
Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium)
Käfer auf Obstbaumstamm
Nach drei Jahren hängen die ersten Äpfel an den Jungbäumen
Echte Leinkraut (Linaria vulgaris häufig
Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)
Wildwechsel
Erste Äpfel

Breitflügelfledermäuse wegen Schlechtwetterphase am verhungern?

Gleich zwei adulte Breitflügelfledermäuse (Eptesicus serotinus) wurden diese Woche (28.7. – 1.8.) aufgefunden und zu uns gebracht. Ein Tier stammte aus Heusenstamm, das andere Tier stammte aus Sprendlingen. Beide Tiere waren sehr untergewichtig.

Sie sind typische Gebäudefledermäuse. Ihre Quartiere beziehen sie in Deutschland im Sommer fast ausschließlich an und in Gebäuden. Dort sind sie meist sehr gut versteckt. Sie ernährt sich überwiegend von größeren Käfern wie Dungkäfer. Die Jagd beginnt bereits in der frühen Abenddämmerung. Sie jagen vor allem in Offenlandbereichen, die meist mit Gehölzen durchsetzt sind. Bei uns sind sie regelmäßig auf den Waldwegen akustisch festzustellen.

Die Breitflügelfledermaus ist eine unserer größten Fledermäuse mit auffällig breiten Flügeln, braunem Fell und einem relativ langsamen Flug. Ihre Ortungsrufe liegen bei etwa 25 – 30 kHz und sind mit Kleinabendsegler und Zweifarbfledermaus zu verwechseln.

Die Breitflügelfledermaus ist in Hessen selten. In nur 7% der Meßtischblattquatranten gibt es Quartierhinweise, bei den Winterquartieren sind es 9%. Sonstige Nachweise ligen von 31% der Qudranten vor. Wochenstuben liegen meist in Süd- und Mittelhessen.


Als langfristige Trend wird mit einem sehr starken Bestandsrückgang gerechnet. Der kurzfristige Trend ist vermutlich stabil. Allerdings wirken sich in Hessen und bundesweit unverändert die energetisch bedingten Gebäudesanierungen ungünstig auf die Art aus.

Die Rote Liste Hessen führ die Breitfledermaus als stark gefährdet. In der Roten Liste Deutschland steht sie als gefährtet. Sie stehrt im Anhang IV der FFH Richtlinie. Diese Liste von Tier- und Pflanzenarten (in Deutschland aktuell 138 Tier- und Pflanzenarten), die europaweit durch die FFH-Richtlinie unter Schutz stehen, weil sie in ganz Europa und damit auch in den jeweiligen Mitgliedsstaaten, in denen sie vorkommen, gefährdet und damit schützenswert sind.

In Deutschland wurde der Schutz der Anhang IV-Arten in das Bundesnaturschutzgesetz als „streng geschützte Arten“ v.a. in den §44 übernommen. Neben dem direkten Tötungsverbot dürfen auch ihre „Lebensstätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden. Zudem dürfen diese Arten auch nicht in der Fortpflanzungs- Wanderungs- und Winterruhezeit gestört werden. Dieser sog. spezielle Artenschutz gilt auf der gesamten bundesdeutschen Fläche.

Das bedeutet, dass für diese Arten strenge Schutzvorschriften gelten, und dass der Schutz dieser Arten bei jeglichem Eingriff in Natur und Landschaft beachtet werden muss. Laut §44 darf sich der Erhaltungszustand der lokalen Population nicht verschlechtern.

Helfen könnte dieser Art eine vermehrte Weidentierhaltung. Die Vermaisung der Landschaft für Silagen schadet der Art sehr.

Erster Pflegling

(C) Dietmar Nill