Wendehals (Jynx torquilla)

Gerade für unsere Streuobstwiesenprojekte und unser Monitoring für Wendehals- und Gartenrotschwanzvorkommen in geeigneten Lebensräumen, hier die Einordnung des Wendehalses:

Wendehals-Einordnung Rote Liste Hessen 2014

Bestand (Reviere/Paare):              200 – 300 Reviere/Paare

Häufigkeitsklasse:                            selten

Status:                                                 regelmäßige Brutvogelart

Langfrist-Trend (100 Jahre):       deutlicher Bestandsrückgang

Kurzfrist-Trend (25 Jahre):          sehr starke Bestandsabnahme um mehr als 50 %

Risikofaktor:                                      direkte, absehbare menschliche Einwirkungen (Habitatverluste)

Rote Liste Hessen 2014:                vom Aussterben bedroht

Rote Liste Hessen 2007:                 vom Aussterben bedroht

Lebensraum

Lichte Laub-, Misch-, Nadel- und Auwälder in Nachbarschaft zu offenen Flächen für die Nahrungssuche (Wiesen, Lichtungen, Felder, Heiden, Kahlschläge, Windwurf- und Brandflächen). Vorzugsweise auf trockenen Standorten. Auch parkähnliche Landschaften, Streuobstwiesen, Feldgehölze und Gärten. Meidet feuchte und nasse Gebiete und das Innere geschlossener Wälder. Selten in Höhen über 500 m.

Brutgeschehen

Wendehälse sind konkurrenzstark und setzen sich an Nisthöhlen gegenüber anderen Arten durch. Er nutzt Höhlen, baut aber nicht selbst (Specht- und Baumhöhlen, Nistkästen). Das Nest ist ungepolstert. Monogame Saisonehe. Bis zu 25 % Zweitbruten (Nachgelege). Gelege zwischen (5) 6 bis 10 (12) Eiern. Brütet 11 bis 14 Tage, die Nestlingszeit dauert (19) 20 bis 22 (25) Tage. Beide Elternvögel brüten und ziehen den Nachwuchs auf.

Zuggeschehen

Überwinterungsgebiete wahrscheinlich Südwesteuropa und Nordafrika. Heimzug (Anfang/Mitte März) Ende März/Anfang April. Hauptdurchzug Mitte April bis Mitte Mai. Erstbrut (Ende April/Anfang Mai) Ende Mai/Anfang Juni. Zweitbrut bis Anfang August. Rückzug oft im Juli, bei Zweitbruten Mitte August bis Ende September. Nach- und Durchzügler aber auch bis November. Wendehälse sind tagaktiv, ziehen aber überwiegend nachts.

Gefährdungsursachen

Vermutlich durch den großflächigen Verlust geeigneter Habitate (z.B. Streuobstwiesen, Trocken- und Halbtrockenrasen). Mageres Grünland- und Heideflächen werden durch Nährstoffeinträge und Nutzungsintensivierung zu hoch und dicht für die Nahrungssuche des Wendehalses. Viele Flächen verbrachen und verbuschen. Der bis heute anhaltende Rückgang der Streuobstwiesen führt zum Verschwinden vieler Einzelvorkommen. In den Wäldern geht die Habitatqualität durch den hohen Nährstoffeintrag (Luftstickstoff) zurück. In der Folge verkrautet der Waldboden. Brombeeren und spätblühende Traubenkirsche nehmen überhand. Beispiel bei uns: Das FFH-Gebiet „Sendefunkanlage Zellhausen“. Das letzte bekannte Brutvorkommen dort ist inzwischen durch den massiven Aufwuchs an Traubenkirschen entwertet. In vielen Bereichen dominiert die Brombeere.

Was können wir tun?

In Streuobstwiesen

  • Förderung des stehenden Totholzes und Höhlenbäumen (Erhalt von Baumruinen)
  • Nachpflanzung von Hochstämmen
  • Nisthilfen in höhlenarmen Baumbeständen
  • Förderung und Erhalt artenreicher, magerer Grünlandbestände

In Wäldern

  • Erhalt von lichten Waldstrukturen durch Zurückdrängen der spätblühenden Traubenkirsche sowie rasch wuchernder Stauden wie Brombeeren
  • Förderung von Höhlenbäumen

Weitere Infos im Maßnahmenblatt des Umweltministeriums Hessen.

Kastenkontrolle am 9. Juni 2023 in der Sendefunkanlage Zellhausen

Eigentlich wollten wir alle Kästen kontrollieren. Bei 27° C und nach zwei Stunden haben wir beschlossen einen zweiten Termin durchzuführen. Bei den Fledermäusen hatten wir eine Braune Langohrwochenstube mit 10 Tieren und zwei einzelne Pipistrellus.

Ergebnisse der Vogelkästen:

Die Meisenbruten waren alle durch. In einem Kasten vier fast flügge Jungvögel. Im durch die Späte Traubenkirsche verseuchten Kiefernwald waren die Kästen kaum zu finden.

Die gelb hinterlegten Kästen sind nun in der Liste darüber.

Trauerschnepper-Nest mit 6 Eiern

Trauerschnepper-Nest mit 4 Eiern
Nest ohne Eier?
Nur noch Überreste eines Vogels

Spaziergang bei Schweinheim

Am 7. Juni sind wir mit unserer Grauspechtgruppe rund um den ehemaligen Truppenübungsplatz in Schweinsheim gelaufen. Der 4,3 km lange Weg ist gut zu gehen und bei passendem Wetter sowohl botanisch, wie auch zoologisch sehr interessant.

Rundweg um den ehemaligen Truppenübungsplatz in Schweinheim
Przewalski Pferde und Heckrinder halten die Landschaft dort offen
Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum)
Schwebfliege
Wildbiene
Wildbiene
Hummel
Flockige Königskerze (Verbascum pulverulentum)
Flockige Königskerze (Verbascum pulverulentum)
Färber-Wau (Reseda luteola)
Wiesen-Glockenblume (Campanula patula)
Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)
Grüne Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis)
Rothalsbock (Stictoleptura rubra)
Weißstreifige Distelbock (Agapanthia cardui)
Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima)
Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Raupe des Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci)
Sandbiene mit Brutröhren
Violettrandige Laufkäfer (Carabus violaceus)
Violettrandige Laufkäfer (Carabus violaceus)
Przewalski Pferde (Equus przewalskii)
Przewalski Pferde (Equus przewalskii)
Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola)
Ameisensackkäfer (Clytra laeviuscula)

Ein Wochenende in der Wohlfartsmühle

Das Wochenende 3./4. Juni haben wir mit Freunden in der Wohlfahrtsmühle bei Hardheim verbracht. Am Nachmittag des 3. Junis waren wir in der Bretzinger Wacholderheide. Auf einem Rundkurs sind wir durch das NSG gewandert. Ziel war die botanischen Besonderheiten zu entdecken. Die meisten gesuchten Pflanzen waren zwas da, allerdings in weitaus geringerer Anzahl als sonst.

Bocks-Riemenzunge (Himantoglossum hircinum)
Diptam (Dictamnus albus), in diesem Jahr auch weitaus geringere Bestände
Kleine Frauenspiegel (Legousia hybrida)
Rauhaarige Alant (Pentanema hirtum), teilweise waren ganze Wiesen gelb
Kleinerer Perlmuttfalter
Kleierer Perlmuttfalter
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Grünliche Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha)
Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
Fliegen-Ragwurz (Ophrys insectifera)
Kornblumen
auffälliger Bläulimng
erst spät haben wir die weiße Krabbenspinne entdeckt
Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)?
Korrnblumen und Mohn
Zweiter Standort mit Kleinem Frauenspiegel (Legousia hybrida)
Kleiner Käfer
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) – nur noch abgeblüht

Am Sonntagmorgen waren wir noch im Haigergrund. Nur noch geringer Flug des Schmetterlinghaft. Das NSG war gut besucht.

Diptam (Dictamnus albus), blühte überall
Stauden-Lein (Linum perenne)
Käfer
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Hummel-Ragwurz (Ophrys holoserica)
Pyramiden-Hundswurz (Anacamptis pyramidalis)
Kleiner Perlmuttfalter auf Storchenschnabel
Kleiner Perlmuttfalter auf Storchenschnabel
Frauenschuh (Cypripedium calceolus) – nur noch abgeblüht gefunden
Weißes Waldvöglein am abblühen
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Hirschkäfer (Lucanus cervus)
Berg-Flockenblume (Cyanus montanus)