Schwalbenschutz

Die Mehlschwalbe Delichon urbicum zählt zu unseren bekanntesten Brutvogelarten in Dörfern und Städten. Seit Jahren geht ihr Bestand kontinuierlich zurück. Seit dem Jahr 2002 wird sie in der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Brutvögel geführt. Trotzdem konnte der negative Bestandstrend in Deutschland bisher nicht aufgehalten werden.

Früher war die Mehlschwalbe in den  Siedlungen des Ostkreises Offenbach weit verbreitet. Die Verstädterung des ländlichen Raumes und die Versiegelung der Flächen führte zur massiven Verschlechterung ihre Lebensbedingungen. Durch Verlust ihrer Brutstätten und die Verknappung des Nahrungsangebot lassen den Bestand weiter schrumpfen. Inzwischen gibt es nur noch kleine Restvorkommen der einst großen Brutkolonien im Kreis Offenbach.

Durch die stetige Siedlungserweiterungen entstehen bei den Bauarbeiten Lehmpfützen, die von den Vögeln zum Nestbau genutzt werden könnten. Leider ziehen total naturentfremdete Mitbürger in unsere Region, die die Vögel akiv zusätzlich schädigen. Nester werden oft nicht gedultet und entfernt, die Vögel werden mit Drahtkonstruktionen gehindert an den Häusern zu bauen.

Heike Pauly hatte im Herbst 2012 angeregt, den Mehlschwalbenbestand in Seligenstadt und Mainhausen zu erfassen. In der Brutzeit 2013 wurde mit den Zählungen in der Kernstadt Seligenstadt und dem Mainhäuser Ortsteil Zellhausen begonnen. Im Zeitraum vom 5. Juli bis zum 14. August 2013 wurden die Kontrollen zu Fuß, in der Regel aber mit dem Fahrrad durchgeführt.

Die Zählungen fanden bevorzugt am späten Nachmittag und in den frühen Abend-stunden statt. Es sollten möglichst alle Straßen der Untersuchungsgebiete abgefahren werden. Hierbei wurden die zurückgelegten Strecken mit einem Navigationsgerät aufgezeichnet. Bei festgestellten Flugaktivitäten von Schwalben wurde genauer nach-gesucht.

Im Jahr 2014 erfolgte die Aufnahme der Daten aus Mainflingen, Froschhausen und Klein-Welzheim. Diese Daten sind nur grafisch wieder gegeben.

Seligenstadt – Kernstadt

Sichere Brutnachweise an 16 Gebäuden:    113

Nester insgesamt Belegt Anzahl Gebäude
2 1 4
2 2 1
3 1 2
3 2 1
4 3 1
8 2 1
10 2 1
16 mehrere 1
30 10 1

Unklarer Status an 13 Gebäuden

Nester insgesamt Anzahl Gebäude
1 8
2 2
3 1
5 2

Hinweise auf frühere Bruten an 9 Gebäuden. Häufigste Ursache für die Aufgabe von Brutstandorten waren falsch montierte Schwalbenkotbretter. Im Osten von Seligenstadt, südlich der Klein Welzheimer Straße wurden Mehlschwalben aktiv am Nestbau gehindert.

Im Norden von Seligenstadt, im Neubaugebiet Amaliensee, waren trotz optimalen Voraussetzungen keine Schwalbennester zu finden.

Seligenstadt – Froschhausen

 

Seligenstadt – Klein-Welzheim

Mainhausen – Mainflingen

 

Mainhausen – Zellhausen

Sichere Brutnachweise an 19 Gebäuden:

Nester insgesamt Belegt Anzahl Gebäude
1 1 5
2 2 2
2 1 2
3 2 1
4 3 4
4 4 1
5 2 1
6 1 1
6 mehrere 1
9 7 1
13 5 1

Unklarer Status an 1 Gebäude

Nester insgesamt Anzahl Gebäude
1 2

Hinweise auf frühere Bruten an 3 Gebäuden.

 

AgFA