Traditionell am letzten Augustwochenende findet weltweit die Internationale Fledermausnacht statt. Die Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA), zusammen mit dem Fledermausschutz Südhessen e.V. und dem Förderwerk Natur e.V. richtet am 24. August zwischen 16 und 20 Uhr die Batnight im Evangelischen Gemeindezentrum in der Jahnstraße in Seligenstadt aus.
Bei der diesjährigen Batnight wollen wir folgende Geheimnisse über Fledermäuse lüften: Wo und wie sie leben. Wie viele und welche Fledermausarten gibt es bei uns. Was und wieviel sie fressen. Warum sie so wichtig für unsere Umwelt sind und warum sie uns Menschen als Verbündete brauchen. Wie sie sich unterhalten und wie sie sich in der Dunkelheit zurechtfinden.
Kommen Sie mit auf eine spannende Reise in die Welt dieser faszinierenden und bedrohten Säugetiere! Die Veranstaltung schließt mit einem Rundgang mit dem Fledermausdetektor ab.
Geplant sind Vorträge über Fledermäuse, ein Fledermausquiz mit Verlosung (ca. um 19:30 Uhr) u.a. von Büchern und Fledermauskästen, die Anlage eines Nachtfalterbrunnen auf dem Gelände des Gemeindezentrums und vielen Informationen über Fledermäuse.
Die AgFA wird in diesem Jahr seit 10 Jahren alt. Aus diesem Grunde wird über die Tätigkeiten und Projekte der AgFA in den vergangenen 10 Jahre informiert.
Den Winter verschlafen Fledermäuse. Sie sind nachtaktiv. Sie fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren. Es sind die einzigen Säugetiere die fliegen können. Mit bis zu 20 Rufen pro Sekunde schreien sie in die Nacht um sich im Dunkeln zu orientieren. Sie haben meist nur ein Junges im Jahr. Als Insektenfresser nehmen sie eine wichtige Schlüsselrolle in unserem Naturhaushalt ein. Bis zu 1/3 ihres Körpergewichtes fressen sie in einer Nacht an Insekten und Spinnen.
Fledermäuse stehen bereits seit 1936 in Deutschland unter Schutz. Genutzt hat es ihnen wenig. Nach dem Krieg brachen die Fledermausbestände stark ein. Das in den 30’er Jahren auf den Markt gekommene DTD und Lindan rafften die Bestände dahin. Mit dem Verbot der beiden Substanzen 1978 hatte sich die Situation der Fledermäuse leicht verbessert. Heute gehören alle Fledermausarten bei uns zu den streng geschützten Tierarten. Sie dürfen weder gefangen, noch verletzt oder getötet werden. Ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten dürfen nicht beschädigt oder zerstören werden.
Trotz diesen Schutzmaßnahmen gehen ihre Bestände bei uns zurück. Die „Rote Liste“ Hessens vom Herbst 2023 führt 4 Fledermausarten als vom „Aussterben bedroht“ und 10 Fledermausarten als „stark gefährdet“. Die restlichen Arten sind entweder sehr selten oder das aktuelle Wissen reicht für eine Einordnung nicht aus. Lediglich 2 Arten gelten als nur „gefährdet“. Ungefährdete Arten gibt es bei uns nicht!