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Vortrag: 40-jährige Untersuchung der Fledermausbestände im Wald von Seligenstadt und Mainhausen

Wie haben sich die Fledermausbestände im Wald um Seligenstadt in den letzten 40 Jahren verändert? Hartmut Müller von der Arbeitsgemeinschaft Fledermaus- und Amphibienschutz (AgFA) versucht hierauf eine Antwort zu geben. Er berichtet über ein 40-jähriges Fledermausermonitoring im Wald um Seligenstadt. Zum Vortrag im Vereinsheim des NABU Hainburgs sind Interessierte Mitbürger herzlich eingeladen! Der Vortrag beginnt am Donnerstag, den 5.12., um 19:30 Uhr.

In Deutschland gibt es ungefähr 72.000 einheimischen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Etwa 40 % davon wurden auf ihre Gefährdung hin untersucht. Wir notieren den Gefährdungsgrad in Roten Listen. Inzwischen ist fast ein Drittel der bewerteten Arten bestandsgefährdet, weitere 3 % sind ausgestorben. Besonders schlechter steht es um die hessischen Fledermausarten. Von 21 Arten sind 67 % bestandsgefährdet, eine Art ist ausgestorben.

Leider spielen Fledermäuse in der öffentlichen Wahrnehmung kaum eine Rolle. Dabei haben sie eine Schlüsselrolle in unseren Ökosystemen. Käferkalamitäten, wie aktuell am Eichensterben in unseren Wäldern beobachtbar, wären mit höheren Fledermausbeständen vielleicht vermeidbar? Sie fressen 1/3 ihres Körpergewichtes pro Nacht an Insekten und können so Insektenmassenvermehrungen deutlich reduzieren. Auch für die Forschung sind Fledermäuse interessant: Sie haben ein außergewöhnliches Immunsystem und sind resistent gegenüber zahlreichen Krankheiten wie z. B. Krebs. Sie sind widerstandsfähig gegenüber Alterungsprozesse und werden deshalb sehr alt. Nur 19 Säugetierarten leben proportional länger als wir Menschen. 18 davon sind Fledermäuse. Von den Fledermäusen können wir möglicherweise lernen wie man Infektionen ohne Schaden übersteht?

Fledermauskontrolle am 24. Oktober 2024 in Mainhausen

Heute haben wir den Süden von Mainhausen kontrolliert. In den 7 kontrollierten Probeflächen fanden wir 1 Pipistrellus, 12 Braune Langohren, 1 Myotis (wahrscheinlich Fransenfledermaus) und 1 Großes Mausohr. In allen Probeflächen gab es Hinweise auf Belegung durch Fledermäuse.

Bereich Mainhausen (gelb)
12 Braune Langohren
Myotis, wahrscheinlich Fransenfledermaus

Arbeitseinsatz mit unserem Bundesfreiwilligen am 22.10.2024

Bei leichtem Nieselregen haben wir früh morgens begonnen die verschmierten Amphibienlehrtafeln zu reinigen. Wie es schon früher in der Schule hieß: Schweinehände zerstören Tisch und Bänke!

(C) Guruta Wolf

Von den 9 Tafeln waren 7 beschmiert.

(C) Guruta Wolf

Danach gruben wir die Pflanzlöscher für die geplante Obstbaum-Pflanzung am 2. November 2024. 3 Löcher im Bensbruch, 4 Löcher im Giern. Auch für das Einschlagen der Bäume für die Pflanzung haben wir die Grube ausgehoben.

Am Nachmittag haben wir dann Fledermauskästen kontrolliert. Durch das warme Wetter waren viele Kästen belegt.

Ergebnis Herbst Fledermauskontrolle Seligenstadt Süd

Am 21. und 22. Oktober haben wir die Fledermauskästen im Bereich Seligenstadt Süd kontrolliert. 8 Probeflächen wurden nicht kontrolliert, in den 11 kontrollierten Probeflächen wurden insgesamt 36 Fledermäuse aus 5 Arten angetroffen. Zwei Probeflächen wurden nicht kontolliert wegen Astbrüche, andere weil in den vergangenen Jahren keine Nachweise.

Pip: Pipisterllus (Zwerg-, Mücken- oder Rauhautfledermaus), Myotis (vermutlich Bart- und Fransenfledermäuse)
Braune Langohren, die Ohren sind umgelegt
Großes Mausohr
Zwei Pipisterllus (Zwerg-, Mücken- oder Rauhautfledermäuse)
Braunes Langohr
Siebenschläfer, wollte sich nicht umdrehen?
Maus mit Nest
Myotis (wahrscheinlich Fransenfledewrmaus)