Biodiversität – Was ist das?
Man versteht darunter sowohl die Vielfalt innerhalb, als auch zwischen den Arten (genetische Vielfalt) und die Vielfalt der Lebensräume (Ökosysteme) – Variablilität aller Lebewesen ( = biologische Vielfalt).
Warum ist die biologische Vielfalt gefährdet?
Im Wesentlichen gibt es hierfür sechs Ursachen:
- Veränderung in der Landnutzung: Abholzungen von Wäldern und die Umgestaltung natürlicher Lebensräumen zu landwirtschaftlich genutzten Flächen, Zerstückelung von Lebensräumen
- Vergiftung der Feldfluren: Zerstörung der Nahrungsketten, Rückgang der Wiesenvögel, Tötung von Amphibien und Insekten
- Klimaveränderungen: Niederschlag und Temperatur
- Stickstoffbelastung der Gewässer: Einträge über Kunstdünger, Fäkalien und Autoabgase,
- pflanzliche und tierische Neubürger: Neophyten und Neozonen
- Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre
Was sind die Auswirkungen?
„die Kurve der weltweiten, biologischen Vielfalt geht steil nach unten“:
- bei den über 14.000 erfassten Wirbeltier-Populationen gab es bis 2016 einen Rückgang der Bestände um fast 60 % in einem Zeitraum von 40 Jahre
- besonders stark betroffen waren die Süßwasserarten (Amphibien und Süßwasserfische) – deren Bestände sind in diesem Zeitraum weltweit um 81 % geschrumpf
- in den letzten 15 Jahren ging in Deutschlang die Biomasse der Insekten um bis zu 80% zurück
Wie war die Entwicklung bisher?
Quelle: Wikipedia - vereinfachte Darstellung.
Sind wir im 6. Artensterben?
Die Vielfalt des Lebens geht verloren, eine ganz gute Darstellung zum 6. Artensterben gibt Jürgen Paeger auf seiner Webseite.
Was können wir tun?
Land, Bund und EU fördern Maßnahmen die der biologischen Vielfalt zugute kommen:
Hessische Agrarumweltprogramm
Gefördert wird:
Ökologischer Landbau
- Besonders nachhaltige Verfahren im Ackerbau
- Vielfältige Kulturen
- Zwischenfrüchten über den Winter
- Einjährige Blühstreifen und -flächen
- Mehrjährige Blühstreifen und -flächen
- Gewässer- / Erosionsschutzstreifen
- Ackerrandstreifen
- Ackerwildkrautflächen
- Extensives Dauergrünland
Besonders nachhaltige Verfahren auf Dauergrünland
Grünlandextensivierung
- Bodenbrüterschutz
Besonders nachhaltige Verfahren bei Dauerkulturen
- Pheromoneinsatz im Weinbau
- Erhaltung von Streuobstbeständen
- Erhaltung des Weinbaus in Steillagen
Erhalt der Vielfalt genetischer Ressourcen in der Landwirtschaft
Arten- und Biotopschutz in Agrarökosystemen
- Naturschutzfachliche Sonderleistungen auf Grünland
- Arten- und Biotopschutz im Offenland
Zusammenarbeit
- Umsetzung und Begleitung von Konzepten
Gewässerschutz
Gefördert werden Vorhaben zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt in den Förderschwerpunkten:
- Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands,
- Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland,
- Sichern von Ökosystemdienstleistungen und
- weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
Das BfN hat die Artenliste , die die Kriterien der Verantwortlichkeitskategorien erfüllen veröffentlicht (im Moment 472 Einträge).
Von den Wirbeltieren in unserem Fokus sind genannt:
Lurche
Bergmolch | Triturus alpestris (Laurenti, 1768) |
Feuersalamander | Salamandra salamandra (Linnaeus, 1758) |
Gelbbauchunke | Bombina variegata (Linnaeus, 1758) |
Kammmolch | Triturus cristatus (Laurenti, 1768) |
Kreuzkröte | Bufo calamita (Laurenti, 1768) |
Teichfrosch | Rana kl. esculenta( Linnaeus, 1758) |
Fledermäuse
Bechsteinfledermaus | Myotis bechsteinii (Kuhl, 1817) |
Großes Mausohr | Myotis myotis myotis (Borkhausen, 1797) |
Kleine Hufeisennase | Rhinolophus hipposideros (Bechstein, 1800) |
Mopsfledermaus | Barbastella barbastellus (Schreber, 1774) |
Teichfledermaus | Myotis dasycneme (Boie, 1825) |
Wie sieht es in Hessen mit dem Naturschutz aus?
Was Naturschutz angeht dürfte Hessen am unteren Ende der Bundesländer agieren. Vorbildlich ist die von Bayern praktizierte Naturschutzarbeit. Neidvoll schauen wir über die Landesgrenze!