Anlage einer mehrjährigen Wildblumenwiese

Anfang Mai wurde uns die Anlage einer Wildblumenwiese auf dem Gelände der Käthe-Paulus-Schule vom Kreisschulamt genehmigt. Der genehmigte Bereich umfasst ca. 200m². Der Versuch mit einer Gartenfräse die Aussaatfläche vorzubereiten scheiterte. Solche Geräte sind für das Fräsen von Rasenflächen und monotonen Wiesen absolut ungeeignet. Am 11. Mai 2019 haben wir den Traktor der NABU Gruppe Hainburg umgerüstet und werden am kommenden Montag, den 13. Mai 2019, die Rasenfläche fräsen. Bevor wie sähen wollen wir nach einer Woche die Aussaatfläche ein zweites Mal fräsen. Danach wollen wir zügig einsähen. Der Traktor wird dann umgerüstet zur Bewässerung. Zur Aussaat werden wir Saatgurt der Firma Syringa einsetzen. Wir hatten uns für eine Mischung aus ausdauernden Wiesenblumen (2g/m²) und einjährigen Wiesenblumen (0,3g/m²) entschieden. Hierdurch wollen wir im ersten Jahr bereits blühende Blumen auf der Fläche haben.

M6 Universalmischung für alle Böden (hauptsächlich für Blumenwiese im Hausgartenbereich)

Aussaatmenge: 2.0g/m²; Verhältnis: Kräuter 75%, Gräser 25%

Verwendung: Bestens für den Hausgarten oder auf Anfrage für das öffentliche Grün. Diese Mischung ist sehr artenreich und bunt und deckt ein weites Spektrum an Standortverhältnissen ab. Die Arten, für die der Standort zutrifft, werden sich durchsetzen. Andere Arten denen der Standort gar nicht zusagt, werden verschwinden.

Für eine Blütenpracht im ersten Jahr kann dieser Mischung unsere Sommerblumen-Prachtmischung M7 zugesetzt werden. Bereits im ersten Jahr blühen dann bunte Akzeptanzarten wie Kornblume, Klatschmohn und Lein und sorgen für ein ansprechendes Bild. Diese Arten werden im zweiten Jahr fast vollständig verschwinden und die mehrjährigen Arten übernehmen das Regime.

Pflege: Je nach Nährstoffgehalt des Bodens werden 2-3 Schnitte im Jahr Anfang/Mitte Juni und Ende August/September empfohlen. Schnittgut entfernen. Schnittgut kann auch als Futter genutzt werden.

Enthält Blumensamen von: Schafgarbe, Odermennig, Färberkamille, Wundklee, Ochsenauge, Wiesenglockenblume, Kümmel, Wiesenflockenblume, Skabiosenflockenblume, Wegwarte, Wiesenpippau, Wilde Möhre, Karthäusernelke, Natternkopf, Wiesen-Labkraut, Echtes Labkraut, Wiesenstorchschnabel, Johanniskraut, Witwenblume, Margerite (Wildform), Hornklee, Moschusmalve, Hopfenklee, Esparsette, Kleine Bibernelle, Spitzwegerich, Aufrechtes Fingerkraut, Großblütige Braunelle, Gewöhnliche Braunelle, Klappertopf, Wiesensalbei, Quirlblütiger Salbei, Kleiner Wiesenknopf, Seifenkraut, Nickendes Leimkraut, Taubenkropf-Leimkraut und Wiesenbocksbart

Gräser: Gemeines Ruchgras, Gemeines Kammgras und Goldhafer

Anlage einer Wildblumenwiese nach Syringa

Bodenvorbearbeitung

Möglichst feinkrümelige Bodenstruktur anstreben durch:

  • pflügen und eggen oder
  • fräsen

Saatbeet reinigen, Wurzeln entfernen:

  • Löwenzahn,
  • Quecke,
  • Winde,
  • Weißklee und
  • Disteln

Alternativ:          bei hohem Unkrauterdruck die Unkräuter keimen lassen und entfernen.

Aussaatmenge

Mit kleinen Flächen üben!

Füllstoffe verwenden

  • Sand,
  • Sägemehl oder
  • ähnlichen Füllstoffen
  • kein Grassamen (unnötige Konkurrenz und eingeschränkte Keimung)!

Aussaatzeitpunkt

Mögliche Aussaat zwischen

  • März und Oktober
  • beste Zeit zeitige Frühjahr oder Herbst
  • Im Hausgarten kann auch im Sommer ausgesät werden, wenn die Fläche bis zur Keimung ständig feucht gehalten werden kann.
  • Bei hohen Temperaturen nicht aussähen.

Nach der Aussaat

  • Fläche walzen,
  • Bei kleineren Flächen behilft man sich mit einem Brett.
  • Das Saatgut muss nicht mit Erde bedeckt werden.

Pflege der Blumenwiese

Die ersten beiden Jahre sind entscheidend! In der Regel keimen auch viele unerwünschte Wildkräuter und Grassamen (Verunkrautungen mit Gänsefuß, Greiskraut, Gänsedistel und Acker-Fuchsschwanz).

  • Erster Schnitt nach 8 bis 10 Wochen nach der Aussaat um die Konkurrenten in Schach zu halten (hat keine Auswirkungen auf die Rosetten der mehrjährigen Blumenarten). Im zweiten Jahr sind diese Problemkräuter meist nicht mehr vorhanden.
  • Bei Frühjahrsaussaat sind 2 bis 3 Pflegeschnitte notwendig.
  • Im 2. und 3. Jahr nach der Aussaat sind in der Regel zwei Schnitte pro Jahr notwendig.
  • auf sehr mageren Standorten kann ein Schnitt reichen.
  • Keine Düngung auf den Aussaatflächen!

Zum richtigen Zeitpunkt mähen

Zu Späte Mahd schadet der Wiesenentwicklung! Auch wenn die Wiese Ende Mai/Mitte Juni noch wunderschön blüht mähen! Auf nährstoffreichen Standorten wird der Bestand 80 bis 100cm hoch. Niedrige Rosetten von Margeriten, Karthäusernelken und vielen mehr werden monatelange beschattet. Sie verschwinden dann aus Lichtmangel!

  • Späte Mahd führt zur überproportionalen Vermehrung der Gräser; zusätzliche Konkurrenz für lichthungrige Blumen.
  • 1. Mähtermin:  1. oder 2. Juniwoche (je nach Vegetationsentwicklung). Mähgut trocknen lassen und abräumen.
  • Nach 4 bis 6 Wochen erfolgt eine 2. Blüte.
  • 2. Mähtermin:  Ende August/Mitte September.  Mähgut trocknen lassen und abräumen. Beim Trocknen fallen viele Samen aus und können keimen.

AgFA