Werkstätten Haimbachtal baut Nist- und Fledermauskästen für den Naturschutz
Die Werkstätten Hainbachtal haben für uns 90 Bausätze gefertigt. Es sind für Vögel: 20 Halbhöhlen und 40 Meisenkästen. Für Fledermäuse 30 Bausätze. Die Kästen wurden vom Kreis Offenbach bezuschußt.
Zitat Werkstätten: „Für die Werkstattmitarbeiter in der Holzwerkstatt ist die Arbeit an den Nistkästen eine schöne Abwechslung. Betreut und beraten werden sie von Jürgen Brenner und Hans Hempel. Mit diesem Projekt werden Menschen mit Handicap gefördert, Wildtiere unterstützt und auch an Grundschulen kommen die Bausätze und Nistkästen im AgFA Projekt „Naturlernort Schule“, sobald dies wieder möglich ist, zum Einsatz. „
Für den Artenschutz wurden ferner 25 Mopsfledermauskästen und 25 Fledermauskästen mit mehreren Kammern gefertigt. Die Kästen wurden von einer privaten Stiftung finanziell gefördert. Die Kästen werden von uns nun auf ihre Praxistauglichkeit getestet und sollen zeitnah im Ostkreis Offenbach verteilt werden.
Auch an der Wildbachschule im Hainbachtal sollen zu den bereits vorhandenen Vogel-Nistkästen noch Fledermaus-Nistkästen hinzu kommen. Diese Maßnahe ist eine noch offene Ausgleichsmaßnahme für den Schulbau.
Privatleute können in den Werkstätten Hainbachtal Nist- und Fledermauskästen für Ihren Garten bestellen. Wir werden dies unterstützen. Infos hierzu auch auf der Werkstatt-Internetseite .
In Zukunft wollen wir mit verschiedenen Kastenmodellen experimentieren, um Erfahrungen zu den verschiedenen Unterschlüpfen zu bekommen. Oft hängt der Hangplatz des Kastens mit der erfolgreichen Besiedlung zusammen. Wir haben (wenige) Kastenprobeflächen im Wald, die auch nach 30 Jahren noch nicht besiedelt wurden. Keine 200m entfernt war die Besiedelung problemlos und über lange Jahre. Warum dies so ist, haben wir noch nicht rausgefunden?
Mehrkammersystem für Fledermäuse
Die Kästen brauchen noch einen Wetterschutz aus Dachpappe und eine Aufhängung aus Draht. Wir werden für die Kästen noch spezielle Alu-Nägel bestellen, um die Kästen an Bäume nageln zu können.
Mit diesen Kästen haben wir bisher noch keine Erfahrungen. Wir werden sie in unsere Probeflächen integrieren und hoffen so Erfahrungen zu diesem Kastentyp zu bekommen.
Spezielle Kästen für Mopsfledermäuse
Dieser Kastentyp ist in dem Artikel „Occupation of crevice-type nest-boxes by the forest-dwelling western barbastelle bat Barbastella barbastellus (Chiroptera: Vespertilionidae)“ auf deutsch „Besetzung von spaltartigen Nistkästen durch die waldbewohnende westliche Barbastelle-Fledermaus Barbastella barbastellus (Chiroptera: Vespertilionidae)“ beschrieben. Zu finden in der „National Agricultural Library“ des „United States Department of Agriculture“.
Wir haben sie in etwas nachgebaut (80cm lang, 16cm breit), um in bekannten Mopsfledermausvorkommen diesen Kastentyp zu testen.
Der Artikel beschreibt das Ergebnis, dass mit etwa 290 Kästen (in Fünfergruppen wie wir dies auch seit Jahren tun) in 6 Untersuchungsgebieten Polens in Wäldern mit unterschiedlicher Baumartenzusammensetzung aufgehängt wurde. Die Besiedlung der Kästen erfolgte bereits im ersten Jahr nach der Installation. Nach zwei Jahre wurde eine hohe Belegungsrate festgestellt (je nach Gebiet bis zu 100% der Kastengruppen). Insgesamt 478 Fledermäuse von denen 72% Mopsfledermäuse waren. Eichenbeständen hatten die höchste und Waldkiefern dominierte die niedrigsten Belegungen.
Bei unseren Untersuchungen wurden die von uns verwendeten Schweglerkästen in Eichenabteilungen selten bis nie von Fledermäusen angenommen. Hier erhoffen wir uns durch den neuen Kastentyp weitere Erkenntnisse.