Steinkauznachweis auf unserer Streuobstfläche

Der Steinkauz, eine kurzschwänzige, kleine Eule ist auf der Oberseite dunkelbraun mit einer dichten weißlich-gefleckten oder gebänderten Gefiederstruktur. Die weißliche Unterseite ist breit dunkelbraun gestreift. Schmale weiße Überaugenstreifen befinden sich über den großen gelben Augen. Der Steinkauz steht bei uns auf der Roten Liste und gilt als stark gefährdet.

Bruten des Steinkauzes im Kreis Offenbach 2017Wälder meidet er wegen dem Waldkauz. Er bevorzugt offene, grünlandreiche Landschaftsflächen.  Mit der zurückgehenden Beweidung fehlen ihm bei uns die ganzjährig kurzer Vegetationsflächen, auf denen er die Nahrung für seinen Nachwuchs jagen kann. Was er braucht und was in unserer ausgeräumten Landschaft weitgehend fehlt, sind Baumreihen und Baumgruppen, wo er seine Bruthöhlen findet und die er als Rufwarten nutzen kann. Optimal sind kopfbaumreiche Wiesen und Weiden, sowie Streuobstwiese.

 

Mäuseknochen aus einem Steinkauzgewölle von der AGFA Streuobstfläche

In diesem Frühjahr haben wir in einer unserer drei Steinkauzröhren die ersten Gewölle gefunden. In dem Gewölle (Speiballen die bei allen Eulen nach dem Fressen ausgespien werden, enthalten unverdauliche Reste seine Nahrungstiere) fanden wir Reste  der Feldmaus, die er am häufigsten frisst. Weitere 24 Kleinsäuger und ca. 60 Vogelarten, kleine Reptilien, Amphibien, Insekten und Regenwürmer stehen auf seiner Speisekarte.

AGFA Streuobstwiese im Februar 2018

Im Jahre 2015 kaufte eines unserer Vorstandsmitglieder einen 4.500 qm großen Maisacker. Da der Acker illegal unterverpachtet war, konnte noch im gleichen Jahr 32 Obstbäume gepflanzt werden. Die Fläche wurde mit Gras und Phacelia eingesät.

Steinkauzröhre auf Trägergerüst Sommer 2017

Kästen für Hummeln und Hermeline wurden angeschafft, Steinkauzröhren und Feldsperlingskästen aufgehängt. Eine Wildobsthecke mit Holzapfel, Holzbirne, Wildkirsche, Haselnuss und anderen Beerensträucher wurden uns abgemäht. Pflanzgut für 375,- € wurde vernichtet. Da ist der Arbeitsaufwand für die Pflege noch nicht drinnen! Der Urheber ist nicht für den Schaden aufgekommen.

 

Ab diesem Jahr wollen wir den Steinkauz aktiv unterstützen. Wir planen Teile des AGFA Ackers und der NABU Streuobstflächen in Hainburg zu mähen, um die Vegetation kurz zu halten. Langfristig wäre aber ein Beweidungskonzept anzustreben.

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Ein Gedanke zu „Steinkauznachweis auf unserer Streuobstfläche“

  1. Zur Information: Es gibt seit Jahren auch Steinkäuze in Langen. Derzeit ist eine meiner beiden Steinkauzröhren als Nahrungsdepot belegt, auf einer benachbarten Streuobstwiese das gleiche. Neulich hatte der kleine Kamerad tote Mäuse in einer Astgabel abgelegt. Und vor zwei Jahren musste ich beim Kontrollieren der Röhren leider einen toten Jungvogel entdecken. Ich finde es schön, dass noch jemand der Meinung ist, dass dafür ganzjährig kurze Vegetationsflächen notwendig sind. UNB und Stadt Langen haben lieber einen Meter Jakobskreuzkraut und Brombeeren.

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