Kaliko Krebs bedroht Amphibien und Libellen

Der Kaliko Krebs (Faxonius immunis) wurde erstmals 1993 in Sinzheim-Schiftung (nahe Baden-Baden) entdeckt. Seitdem breitet er sich rheinabwärts aus. In 2018 wurde er in Düsseldorf, an der Mainmündung und der Mündung des Schwarzbachs bei Ginsheim nachgewiesen. Unklar ist wie weit er bereits in den Main und den Schwarzbach eingewandert ist.

Funde des Kaliko Krebses am Untermain

Die Heimat des Kaliko Krebses ist das Flusssystems des Mississippi. Westlich der Rocky Mountains dürfte er in den USA wohl fast flächendeckend vorkommen.

Der 8 bis 9 cm große Kaliko Krebs ist eine Bedrohung für die Lebensgemeinschaften unserer Stillgewässer. Wo er auftaucht verarmen die dortigen Lebensgemeinschaften rapide. Er ist in der Lage übers Land zu wandern und übersteht das Trockenfallen der Gewässer in selbst gegrabenen Wohnröhren im Gewässerboden. Im Schnitt hat jedes Weibchen 150 Eier pro Jahr. Sie können bereits im ersten Jahr geschlechtsreif werden und sich reproduzieren. Er erreicht Siedlungsdichten von bis zu 45 Krebse pro qm Wasserfläche.

Beitrag des SWR zum Kaliko Krebs im März 2017

Die für uns spannende Frage ist, wie schnell der Krebs das Gewässersystem von Main und Schwarzbach besiedelt und wann er bei uns im Kreis Offenbach auftaucht. An den Fließ- und Stillgewässern der Stadt Offenbach möchten wir ein Krebs-Monitoring einrichten, um den Krebs frühzeitig feststellen zu können. Gegenmaßnahmen zur Kaliko-Invasion sind kosten- und zeitintensive. Ein dauerhafter Verlust von bedrohten Amphibien- und Libellenarten wahrscheinlich.

Weiter Informationen:

Krebestagung an der PH Karlsruhe am 7. Dezember 2018

Pressemitteilung der PH Karlsruhe zur Tagung

 

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